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4. Dezember – Das Leben der hl. Großmärtyrerin Barbara

trägt. "

So lernte das junge Mädchen den Schöpfer durch Seine Schöpfung kennen und es

erfüllten sich an ihr die Worte des Psalmisten David: "In den Werken habe ich Deine

Hände kennen gelernt. "

So loderte allmählich in ihrem Herzen das Feuer Göttlicher Liebe auf, daß sie keine

Ruhe mehr hatte, weder Tags noch Nachts, sondern nur an eines dachte und eines

wünschte nämlich Gott, den Schöpfer alles Seienden kennenzulernen.

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Als für Barbara die Zeit kam, daß sie verheiratet werden sollte, und viele reiche und

bedeutende Jünglinge, die von ihrer Schönheit gehört hatten Dioskor um die Hand

seiner Tochter anhielten, stieg Dioskor zu Barbara in den Turm hinauf und sprach mit

ihr über die Notwendigkeit in die Ehe einzutreten und sich mit einem der jungen Leute

zu vermählen. Aber Barbara, die nach ganzheitlicher Weisheit trachtete, geriet bei

diesen Worten in Verwirrung und errötete. Über das Heiraten wollte sie nicht nur

nichts hören, sondern noch nicht einmal daran denken, und lehnte das Heiraten einfach

ab. Als der Vater natürlich fortfuhr darauf zu bestehen, sagte Barbara schließlich:

"Mein Vater, wenn du noch länger davon sprichst, und mich zur Ehe zwingst,

werde ich mir das Leben nehmen, und du wirst deine einzige Tochter verlieren. "

Als der Vater diese Worte hörte entsetzte er sich und ging fort. Er traute sich nicht sie

weiter zu zwingen. Dabei dachte er, daß es besser sei die Zustimmung seiner Tochter

zur Verheiratung mit der Zeit durch Überreden zu erlangen, als mit Zwang, und er

hoffte darauf, daß die Zeit sie zwingen würde ihre Gedanken zu ändern.

Bald danach mußte er auf eine weite Reise gehen und er rechnete damit, daß Barbara

durch die Langeweile entnervt, sich danach bereitwilliger seinem Willen unterordnen

würde. Deßhalb befahl er den Erzieherinnen sie nicht aufzuhalten, wenn sie vom Turm

herabsteigen und tun wollte was ihr gut schien. Er dachte nämlich, daß wenn seine

Tochter sich mit vielen jungen Leuten trifft und unterhält und sieht, wie ihre

Altersgenossinnen heiraten, daß sie dann selbst auch in die Ehe eintreten möchte.

Nach Dioskors Abreise wurde Barbara, die freien Ausgang aus ihrer Behausung

erhalten hatte und die Möglichkeit mit jedem zu sprechen mit dem sie es wünschte, mit

einigen christlichen Jungfrauen bekannt, freundete sich mit ihnen an, und bemühte sich

von diesen genaueres über den Herrn Jesus Christus zu erfahren. Diese erzählten ihr

von Seiner Menschwerdung durch die Allreine Jungfrau Maria, von Seinem freiwilligen

Leiden, Seinem Tod und Seiner Auferstehung, über das zukünftige Gericht und die

ewigen Höllenqualen, welche die Götzendiener erwarten, und über die ewige Freude

der gläubigen Christen im Himmelreich. Dies alles hörend, erquickte sie sich im Herzen

und entbrannte in Liebe zu Christus. Mit ganzer Seele wünschte sie die Heilige Taufe.

Zu dieser Zeit geschah es, daß ein Priester in die Stadt kam, in der Barbara lebte.

Barbara rief ihn zu sich und lernte von ihm den wahren Christlichen Glauben. Als sie

dann später durch die Hl. Taufe erleuchtet war, erglühte sie noch mehr in der Liebe zu

Gott und mühte sichTag und Nacht in Fasten und Gebet, indem sie das Versprechen

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4. Dezember – Das Leben der hl. Großmärtyrerin Barbara

getan hatte ihre Jungfrauschaft zu bewahren.

Als Dioskor von seiner Reise zurückkehrte begann er aufs Neue mit seiner Tochter

vom Heiraten zu sprechen. Aber Barbara eröffnete ihrem Vater mutig, daß sie die

Braut des himmlischen Bräutigams Christus wäre, welchem sie sich für alle Ewigkeit

anverlobt hatte. Als Dioskor verstand, daß seine Tochter Christin geworden war, geriet

er in eineschreckliche Wut. Im Jähzorn zog er sein Schwert und wollte die hl. Barbara

erwürgen. Barbara wandte sich zur Flucht, aber Dioskor jagte ihr nach, wie ein Wolf

hinter dem Schaf, mit entblößtem Schwert in der Hand. Plötzlich versperrte ein hoher

felsiger Berg ihren Weg. Indem sie alle ihre Kräfte sammelte und den Namen des

Herrn anrief, kletterte die hl. Jungfrau über die felsigen Abhänge bis zum Gipfel des

Berges und versteckte sich in einer Höhle.

Dioskor suchte sie lange und fand sie schließlich auf die Auskunft eines Hirten hin. Wie

ein Tier warf er sich auf seine Beute, griff sie bei den Haaren und schlug sie

erbarmungslos. Danach führte er sie in sein Haus, sperrte sie in einen engen, dunklen

Raum und stellte eine Wache davor und quälte seine Tochter mit Hunger und Durst.

Danach ging Dioskor zum Vorsteher des Gebietes, Martian, und erzählte ihm alles über

seine Tochter, daß sie sich von den Göttern abgewendet hat und an den gekreuzigten

Christus glaubt, und bat darum sie verschiedenen Foltern auszusetzen, um sie wieder

für den väterlichen Glauben zurückzugewinnen.

Nachdem Dioskor die Zusage des Vorstehers erhalten hatte führte er die

hl. Barbara aus ihrem Gefängnis und überlieferte sie in die Hände des Vorstehers

indem er sagte:

"Ich sage mich von ihr los, denn sie hat sich von meinen Göttern losgesagt

und wenn sie nicht wieder umkehrt und mit mir zusammen die Götter anbetet, dann ist

sie mir nicht mehr Tochter, und ich werde nicht Vater ihr sein. Du aber, Befehlshaber,

unterziehe sie der Folter, wie es deine Macht nur wünschen mag."

Als der Verwalter die ungewöhnliche Schönheit der Jungfrau erblickte, war er von ihr

entzückt und begann mit ihr bescheiden und freundlich zu sprechen, pries ihre

Schönheit und ihre Bildung:

"O wunderschöne Jungfrau! " : sprach er,

"Sei barmherzig gegen dich selbst und eile mit uns mit Eifer den Göttern ein

Opfer darzubringen, denn ich möchte mit dir barmherzig sein und dich schonen, denn

es tut mir leid eine solche Schönheit der Folter zu übergeben. Aber wenn du mir nicht

zuhörst und gegen deinen Vater ungehorsam bleibst, dann sollst du meine

Grausamkeit kennen lernen. "

Die hl. Barbara antwortete :

"Ich bete nur meinen Gott an. Ihm allein bringe ich meine Gebetsopfer da, und

ich möchte selbst für ihn zum Opfer werden, denn Er ist der Eine wahre Gott, der den

Himmel und die Erde geschaffen hat, aber eure Götter sind eine Nichtigkeit und eure

Hoffnung auf sie ist vergeblich. "

Als die Heilige diese Worte ausgesprochen hatte, wurde der Vorsteher zornig und

befahl sie auszuziehen, was für die reine nach Allweisheit strebende Jungfrau eine

Folter war, nicht weniger schwer, als schwerste Verwundungen.

Danach befahl der Folterer sie auf die Erde zu legen und mit kräftigen Ochsensehnen so

lange zu schlagen, bis sich die Erde von ihrem Blut färbte. Ihre Wunden rieben sie mit

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4. Dezember – Das Leben der hl. Großmärtyrerin Barbara

Haarbüscheln und mit scharfen Schalen vermehrten sie die Schmerzen. Allein, all diese

Qualen brachten den festen Glauben der Märtyrerin nicht ins Wanken, der wie auf

einen Fels, auf Christus dem Herrn gegründet war, um Dessentwillen sie mit Freude

diese Leiden erduldete.

Danach befahl der Vorsteher sie in das Gefängnis zu führen, bis er sich neue bösartige

Foltern für sie ausgedacht hatte.

Wegen ihrer Wunden so eben noch am Leben, betete die hl. Barbara im Gefängnis

unter Tränen zu ihrem geliebten Bräutigam, Christus dem Herrn, daß Er sie nicht

verließe und sagte, wie David:

"Verlaß mich nicht, Herr mein Gott, geh` nicht fort von mir, komm` mir zu

Hilfe."

Und als sie so betete, erschien auf einmal ein großes Licht, und die Heilige fühlte in

ihrem Herzen unbeschreibliche Freude.

Der Herr erschien ihr und sagte:

"Halte aus meine Braut, und fürchte dich nicht! Ich bin bei dir und beschütze

dich. Ich sehe auf deine Selbstverleugnung und erleichtere deine Leiden. Ewige Freude

erwartet dich in Meinem himmlischen Palast. "

So tröstete der Herr Seine geliebte, himmlische Braut Barbara und heilte sie von den

Wunden, so daß auch nicht eine Spur von ihnen auf ihrem Körper zurück blieb.

Am Morgen, als die hl. Barbara erneut vor dem Vorsteher stand, sahen alle, daß die

Jungfrau gesund war, mit strahlendem Angesicht und von noch anmutigerem

Aussehen, als ihre frühere Schönheit, - und verwunderten sich darüber. Der Vorsteher

aber sagte zu ihr:

"Siehst du, Jungfrau, wie sich unsere Götter um dich sorgen! Gesternwarst

du hier in einem so grausam verwundeten Zustand, und heute haben sie dich geheilt

und dir noch größere Gesundheit gegeben als vorher. Sei ihnen dankbar dafür, bete an

und opfere! "

Die Heilige antwortete:

"Was sagst du Vorsteher! Deine Götter, die blind und stumm sind und keine

Empfindung haben, können Kranke nicht heilen, noch Tote auferwecken. Sie konnten

auch mich nicht heilen. Wofür soll ich ihnen danken? Geheilt hat mich Jesus Christus,

der Herr mein Gott, der jede Krankheit heilt und den Toten Leben gibt. Ihm verbeuge

ich mich in Dankbarkeit und bringe Ihm mich selbst als Opfer dar. "

Diese Worte brachten den Folterer in Raserei. Er befahl sie an einen Baum zu hängen

und ihren Leib mit eisernen Haken zu zerfleischen und mit brennenden Kerzen zu

brennen.

Die hl. Barbara ertrug dies alles mit unerschütterlicher Standhaftigkeit.

Dann begannen sie ihr mit einem Hammer auf das Haupt zu schlagen, so fest, daß es

nicht nur für eine jugendliche Jungfrau, sondern auch für einen kräftigen Mann den

sicheren Tod bedeutet hätte, wenn nicht die Kraft Christi die junge Märtyrerin gestärkt

hätte. Als der Folterer sah, daß er die Geduld der hl. Barbara mit nichts brechen, noch

sie zwingen konnte die Götzen anzubeten, verurteilte er sie zum Tode. Dioskor aber,

der hartherzige Vater von Barbara, fühlte nicht nur kein Mitleid im Herzen, als er die

großen Qualen seiner Tochter sah, sondern schämte sich nicht einmal auch noch ihr

Henker zu sein. Er nahm seine Tochter bei der Hand, mit der anderen faßte er das

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4. Dezember – Das Leben der hl. Großmärtyrerin Barbara

Richtschwert und führte sie dann so auf den außerhalb der Stadt bestimmten

Hinrichtungsort.

Die liebe und heilige Barbara betete währenddessen zu Gott:

"Anfangloser Gott! Erhöre mich, Deine Magd! Erhöre mich und gib jedem

Menschen Deine Gnade, der sich an mein Leiden erinnert. Damit ihn keine

unvorhergesehene Krankheit ereilt und kein unerwarteter Tod ihn überrascht ... "

Als sie so betete, erscholl eine Stimme vom Himmel, die ihr die Erfüllung ihrer Bitte

zusicherte. So ging die Märtyrerin mit großer Freude in den Tod, nichts mehr

wünschend als bald von ihrem Leib getrennt zu werden und zum Herrn fortzugehen.

Als sie den angegebenen Ort erreicht hatten, neigte das reine Lamm Christi, Barbara ihr

heiliges Haupt unter das Schwert und wurde durch die Hände ihres unbarmherzigen

Vaters enthauptet.

Dioskor aber und der Vorsteher Martian ereilte unvorhergesehen die Strafe Gottes; der

Erste wurde, als er von einem Berg herabstieg, der Zweite, bei sich zu Hause, vom Blitz

erschlagen, und so vollständig verbrannt, daß auch nicht einmal Asche von ihnen

zurückblieb.

In der Stadt lebte ein frommer Mann mit Namen Galention. Dieser nahm die

ehrwürdigen Reliquien der Heilige Großmärtyrerin, brachte sie in die Stadt und

bestattete sie mit den ihnen geziemenden Ehren. Später wurde über ihnen eine Kirche

errichtet, in der viele Wunder durch die Heiligen Reliquien geschahen, Dank des Vaters

und des Sohnes und des Heiligen Geistes, Dem in der Dreiheit einigen Gott. Ihm

gebührt alle Ehre in Ewigkeit. Amen.

Der hl. Johannes von Damaskus

Gedächtnistag ist der 4. Dezember

Die Heimatstadt des hl. Johannes war Damaskus in Syrien. Sein Vater

besetzte einen hohen Posten beim Herrscher von Damaskus und erlangte großen

Wohlstand. Zusammen mit seiner Frau zeichneten sie sich durch Frömmigkeit und

Hingabe zum wahren Glauben aus.

Als Johann heranwuchs verwendete sein Vater viel Energie und Mittel, um ihm

die bestmögliche Bildung zu geben. Der Herr selbst half hierbei:Er schickte ihm den

weisen und vielbekannten Mönchstarez mit dem Namen Kosma.

Dieser Mönch kannte die griechische Philosophie, die Weisen Aristoteles und Platon,

hatte Geografie und Astronomie erlernt, hatte sich die Kunst der Musik angeeignet,

war stark in der Dialektik, und kannte vollkommen die christliche Theologie. Mehrere

Jahre studierte Johann beim Starzen Kosma. Schließlich hatte er alles erlernt. Alle

Wissenschaften war er mit solchen Erfolg durchgegangen, daß der Starez Kosima

einmal zu Johanns Vater sagte:

“Also, dein Wunsch hat sich erfüllt, dein Junge überholt mich bereits durch

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Das Leben des gerechten Johannes v. Damaskus

Gedächtnis am 4. Dezember

Verfasser:

Vr. Michael (Kresin)

Übersetzer:

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4. Dezember