22. September – Der geistliche Märt. Heimhrami, im Volksmund Emmeram,
Weser, an einen noch heidnischen Volkstamm. Hier erwarb er sich die Achtung des
örtlichen Fürsten, durch seine Geschicklichkeit im Häuserbauen und anderen
handwerklichen Fähigkeiten. Als an dem Ort wohin er verkauft war ein verheirateter
Mann starb, wurde ihm vom Fürsten befohlen dessen Witwe zur Frau zu nehmen. Er
aber weigerte sich mit dem Hinweis darauf, daß er Christ sei, und bereits verheiratet,
und daß seine Frau noch lebe und er deßhalb nicht nochmal heiraten dürfe. Dies legte
man ihm aber als geheimen Fluchtplan aus, und drohte ihm, ihn an die noch wilderen
Sachsen weiter zu verkaufen, damit sie seinen Kaufpreis nicht verlieren. So gab der
Mann schließlich nach und heiratete die Witwe. In der Hochzeitsnacht aber versuchte er
seine neue Frau dazu zu überreden nur zum Schein ein normales Eheleben zu führen,
da er, wie bereits erwähnt, schon verheiratet sei. Seine neue Frau war aber überhaupt
nicht damit einverstanden. Da erklärte er ihr, daß sie nach christlichen Brauch
wenigstens drei Tage warten müßten, bevor sie zusammen kommen dürfen. Während
dieser Zeit vermehrte der Mann noch seine Gebeten und fastete dazu. In der
darauffolgenden Nacht erschien ihm im Traum der hl. Heimhrami und befahl ihm, das
im oberen Stockwerk liegende Brot zu nehmen und gleich nach Bayern
zurückzukehren. Zu seiner Verwunderung fand der Mann tatsächlich ein Brot, wo es
ihm im Traum angezeigt worden war, und verlies noch in derselben Nacht das Haus.
Mit Hilfe dieses Brotes wanderte er in 14 Tagen bis nach Bayern und kam gerade zu
Beginn des Gottesdienstes in Regensburg und bei der Kirche des hl. Heimhrami an.
Nach der Teilnahme am Gottesdienst, erzählte er vor der Kirche, allen von seiner
Odyssee und verteilte den Rest seines Brotes, von welchem noch ein Drittel übrig
geblieben war, an die Zuhörer.
Gedächtnis 29. , 26, Sept., 8. Mai, 16. Okt.
In Lübeck befindet sich in der sogenannten Marienkirche, in einer Nische, ein Denkmal
zu Ehren des hl. Erzengel Michael. Dabei handelt es sich um Trümmer aus dem 2.
Weltkrieg, wie sie nach einem Bombenangriff angetroffen wurden. Eine zerborstene
Glocke und Mauerschutt. Der 8. Mai, an welchem nach dem weltlichen Kalender der 2.
Weltkrieg für Deutschland zu Ende ging, ist nach dem kirchlichen Kalender der 25.
April, der Gedächtnistag des hl. Apostels und Evangelisten Markus, dessen Reliquien in
Venedig und seit dem Jahre 830 auch auf der Insel Reichenau im Bodensee verehrt
Dem hl. Apostel Markus wird wegen der Kraft seines Berichtes von der Auferstehung
Christi der Löwe zugesellt. Der hl. Erzengel Michael ist nach dem Bericht des Buches
Daniel der Schutzheilige des auserwählten Volkes, dessen leibliche Nachkommen
während des 2. Weltkriegs in Deutschland auf den Tod verfolgt wurden. Nach dem hl.
29. September – Der hl. Erzengel Michael
Gregor dem Dialogen bedeutet die Zahl 25 die eifrige Betätigung der 5 Sinne für Werke
der Barmherzigkeit. Die Zahl 4 bedeutet das Quadrat der Tugenden Glaube, Hoffnung,
Liebe und Tatkraft. Die Zahl 8 bedeutet den Tag der ewigen Ruhe und des ewigen
Gerichtes, auch den Eingang zu den inneren Toren der Glaubenslehre der heiligen
Kirche. Die Zahl 5 bedeutet die 5 Sinne zum Gebrauch für die Nächtenliebe.
Der hl. Erzengel Michael, zu deutsch: “Wer ist wie Gott?” ist nach der Lehre der hl.
Schrift, und der geheiligten Überlieferung einer der sieben Geister, die zunächst am
Throne Gottes stehen, dem Gott zum Heile seiner Auserwählten besondere Ämter und
Kräfte verliehen hat. Beim Propheten Daniel (10, 13, 21, 11,1ff.) heißt er” einer der
vornehmsten (himmlischen) Fürsten”, insbesondere, “der Fürst der Juden” und ist als
vor anderen Engeln, der Völker darin ausgezeichnet, daß er der Schutzengel des
auserwählten, von Gott besonders geliebten, mit seiner Offenbarung und seinen
Verheißungen begnadeten Volkes ist. Deßhalb wird er genannt “der große Fürst, der
für die Söhne seines Volkes steht” und sich “erhebt zu seiner Errettung”. Da alle
getauften rechtgläubigen Christen durch den Glauben an Jesus Christus, als den
verheißenen Erlöser, in die Rechte, Pflichten und das Erbteil des auserwählten Volkes,
der Gnade nach, eingetreten sind, ist der
hl. Erzengel Michael jetzt für die Rechtgläubigen aus dem Heidentum, was er ehedem
für die alttestamentliche Kirche war. Wer immer den Erlöser, der in dieser verheißen
wurde, durch die Gnade Gottes im unverfälschten Glauben erkennt, sich taufen läßt
und durch das Ablegen das fleischlichen Lebenswandels, ehrt und durch einen
geistlichen Wandel liebt, ist eben dadurch in die Zahl der Schützlinge des
hl. Erzengels Michael aufgenommen. Er ist somit der Schutzheilige aller rechtgläubigen
Christen. Für die in der fleischlichen Beschneidung verharrenden Juden, ist er noch
insofern Schutzheiliger, als sie den durch die Geburt Christi geheiligten, allerdings
durch ihren Unglauben entleerten Schrein der Menschwerdung Gottes dastellen. Von
ihnen sagt der hl. Apostel Paulus, das sie von Gott nicht verworfen sind, obwohl sie
Feinde Christi sind, sondern, wie zur Zeit des Propheten Elia, wegen 7000 Gerechter,
welche ihre Knie nicht dem Baal beugen, sondern den lebendigen Gott erkennen,
dessen Leib mystisch die Kirche dastellt, bis zum Ende der Zeiten verschont werden.
Der hl. Erzengel Michael erhob sich gegen den von Gott abgefallenen Luzifer und seine
Rotte mit der Losung “Wer ist wie Gott? “ und versammelte um sich alle Gott treu
gebliebenen Engel , mit denen der den zum Satan gewordenen ehemaligen
Lichtempfänger Luzifer, mitsammt seinem Anhang vom Himmel stürzte, so das seine
Stätte, die Stätte Luzifers und seiner Bande, im Himmel nicht mehr gefunden wurde.
Der hl. Erzengel Michael wird auch als Beschützer der im Sterben Liegenden angerufen,
im Gedächtnis an die Schilderung des Tode des Gottessehers Moses durch den Apostel
Judas. Um den fleischlich gesinnten Juden einen Anlaß zu bereiten ihren von Gott
gesannten Propheten Moses zu einem Götzen zu machen, wollte der Teufel seinen
Leichnam den Juden offenbaren. Der hl. Erzengel Michael verhinderte dies. Er bewacht
demnach die Begräbnisstellen aller rechtgläubigen Christen. Der hl. Basilius der Große
lehrt, daß der hl. Erzengel Michael die Seelen der Verstorbenen, in den sogenannten
Zollstationen, wiegt, und wenn die Guttaten die Sünden überwiegen, dem Teufel
entreißt, sie in den Himmel rettet, und ihnen im himmlischen Paradies vorsteht.
Die Verehrung des hl. Erzengels Michael ist demnach in der orthodoxen Kirche sehr
29. September – Der hl. Erzengel Michael
groß. Schon der hl. apostelgleiche Kaiser Konstantin erbaute in seiner Stadt das
sogenannte Michaelion, wo viele Wunderheilungen auf die Fürbitte des hl. Erzengels
hin geschahen. In Rom ist ihm die Engelsburg, das Grabmahl des Imperators Hadrian
und die auf deren Spitze befindlichen Kirche geweiht. Nach der Volksmeinung war es
nämlich der hl. Michael, der dem hl. Gregor dem Dialogen, das blutige Schwert in die
Scheide steckend, erschien, und das Ende der Pest anzeigte. Im Neapolitanischen feierte
man sein Fest schon im Jahre 493, wo er nach der Überlieferung auf dem Berg
Gargano, an der gegenüberliegenden Adriaküste, erschienen war. Dieser Erscheinung
wurde immer am 8. Mai gedacht. In Griechenland wird der hl. Erzengel Michael schon
seit der Zeit der Apostel verehrt. Demnach bewahrte er eine ihm geweihte Kirche, in
Chonai in Phrygien, wo sich bis heute eine Heilquelle befindet, die vielen Kranken
Heilung verschafft, vor der Zerstörung durch die Heiden, die einen ganzen Fluß
umleiteten um das Heiligtum zu zerstören. Der heiligmäßige Priester Archippus, der in
dieser Kirche diente, und ein frommes und abgetötetes Leben führte, verteidigte die
Kirche heldenmütig gegen die Angriffe der Heiden und wurde dabei wunderbar vom
hl. Erzengel Michael, der in einer von der Erde bis zum Himmel reichenden Feuersäule
erschien, unterstützt, indem er das umgeleitete Wasser in der Erde verschwinden ließ.
Daraufhin bekehrte sich die ganze Stadt Laodicäa und ihre Umgebung zum christlichen
In der Normandie in Frankreich wird ebenfalls einer alten Überlieferung über den hl.
Erzengel Michael gedacht, die in den Anfang des
8. Jahrhunderts reicht. Demnach befahl der hl. Erzengel damals auf der Spitze des
Berges Tumba, heute Mont St. Michel, eine Kirche zu bauen und dieselbe unter seinen
Schutz zu stellen. Der Gedächtnistag diese Erscheinung des hl. Erzengels Michael ist der
In Deutschland erscheint das Gedächtnis des hl. Erzengels Michael zuerst im
sogenannten Pönitentiale des hl. Märt.-Bischofs Bonifacius. Erst im Jahre 813, also schon
nach den unseligen karolinischen Reformen wurde es auf einem Konzil in Mainz für
ganz Deutschland geltend.
Der hl. Hironymus wurde um das Jahr 347 zu Strido, einer kleinen Stadt, in Dalmatien
geboren. Seine Eltern waren Christen und Hironymus wurde von ihnen zum Studium
nach Rom geschickt. Weil er damals noch nicht getauft war, erst mit 19 Jahren empfing
er die Hl. Taufe, und deßhalb noch nicht an den Gottesdiensten der Christen
220
30. September – Der hl. Hironymus
er die Hl. Taufe, und deßhalb noch nicht an den Gottesdiensten der Christen
teilnehmen durfte, stieg er an Sonn- und Feiertagen mit Freunden in die Katakomben
hinab, um an den Gräbern der heiligen Märtyrer Betrachtungen über ihre Leiden ,
Kämpfe und Siege anzustellen und zu beten. Allein unter dem Einfluß seiner
heidnischen Lehrer wurde der begabte Student von Stolz aufgebläht und durch
leichtsinnige Genossen angeleitet, wandte er sich einem lasterhaften Lebenswandel zu.
Nach Abschluß seiner Studien in Rom begab sich Hiroymus auf Reisen nach Gallien,
um an berühmten Schulen seine Bildung zu vervollkommnen. In Trier am Rhein
öffnete ihm Gott die Augen für seine Sünden und er erkannte den Verlust seiner
früheren gottseligen Gesinnung. Da entsagte er seiner früheren Vergnügungssucht
und begann bei Bischof Valerian in Aquileja, der mit seinen Geistlichen in einem
Kloster, nach dem Vorbild des hl. Antonius des Großen lebte, ein geistliches Leben zu
führen. Hier empfing Hironymus durch Bischof Valerian die Hl. Taufe. Anschließend
ließ er sich bei einem Presbyter namens Chromatius nieder. In Emona dem heutigen
Laibach wurde Hironymus wegen seiner raschen Fortschritte im asketischen
Lebenswandel der geistliche Vater einiger frommer Asketinnen. Als er hörte, daß seine
Schwester, so wie er früher, einen leichtsinnigen Lebenswandel begonnen hatte,
besuchte Hironymus diese und brachte seine Schwester dazu ebenfalls in ein Kloster
einzutreten. Dies führte zum Bruch mit seiner Familie. Danach kehrte Hironymus für
kurze Zeit nach Rom zurück, um sich wieder den Studien zu widmen und sich dabei
gleichzeitig dem Gebet und der Weltabkehr hinzugeben. Dabei wuchs sein Verlangen
nach größerer Einsamkeit und strengerer Buße reiste deßhalb nach Kleinasien zu den
dort lebenden Einsiedlern. Er besuchte die hll. Amos und Makarios und begab sich
danach nach Chalkis in die Eremitenwüste, um ihrem Beispiel nachzueifern. Hier lebte
er einige Zeit in einer Höhle. Aber trotz der größten sich selbst auferlegten Strenge und
Abtötung, durch das Verharren in vollkommener Einsamkeit, wo nur Skorpione und
andere wilde Tiere seine Gesellschaft waren, die Beschränkung seiner Nahrung auf
gedünstetes Gemüse, und Wasser, das Tragen eines rauhe Bußgewandes und das
Liegen auf er bloßen Erde, fand er das Ziel all dieser Mühen, die Leidenschaftslosigkeit
nicht, sondern im Gegenteil traten Erinnerungen an seine früheren, sündigen Erlebnisse
ständig vor sein geistiges Auge. Da nahm er zusammen mit den Anstrengungen der
Selbstverleugnung seine Zuflucht bei den Tränen, und wenn er lange geweint und seine
Augen hilfesuchend zum Himmel erhoben hatte, sah er sich bisweilen zu den Chören
der Engel entrückt und sang mit ihnen Loblieder zum Preise des Allerhöchsten. Da aber
trotz allem der Hang zur Verzweiflung fortdauerte setzte Hironymus nach einiger Zeit,
zur Vertreibung seiner finsteren Gedanken seine literarischen Studien fort. Unter
Anderem schrieb er nun die Lebensbeschreibung des hl. Paulus dem ersten Eremiten.
Außerdem begann er Hebräisch zu erlernen und las nebenher auch regelmäßig Cicero,
um im Lateinischen geläufig zu bleiben. Da hatte er eine nächtliche Vision: Er sah sich
vor den Weltenrichter gestellt, und Der fragte ihn wes Glaubens er sei? Hironymus gab
zur Antwort: “Ich bin Christ. “ “Du lügst, erwiderte der Ewige Richter, ein Ciceronianer
bist du, kein Christ; denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. “ Hierauf wurde
Hironymus zur Geißelung verurteilt und empfindlich geschlagen. Der Heilige
versprach dem Richter nie wieder weltliche Schriften zu lesen, und verlegte sich von
nun an um so eifriger auf die Lesung und Betrachtung der Hl. Schrift, die er fast nie
mehr aus der Hand legte. Mit 45 Jahren zog sich Hironymus, um fortgesetzten