? – Die Thebaische Legion
Kottischen Alpen, den hl. Alexander in Bergamo, den hl. Antonius in Piacenza, den hl.
Secundus in Ventimilia, und noch viele andere. Erwähnt seien noch Thebäergräber in
Pfeffikon, in Nyon, und in Schötz, wo der hl. Nikasius, dessen Reliquien dort ruhen,
verehrt wird. Die Thebäergräber in Basel-Augst und Unterhallau gingen in der
Ein hl. Märtyrer mit dem Namen Viktor gehörte nicht zur Legion. Dieser war Veteran
und stieß auf seiner Reise zufällig auf Leute, die sich an den von den ermordeten
Thebaern hinterlassenen Gütern gütlich taten. Als diese ihn einluden es ihnen
gleichzutun, und er den Grund ihrer Fröhlichkeit erfuhr, wurde er von Abscheu vor
der Einladung erfüllt, und suchte sich zu entfernen. Da wurde an ihn die Frage gestellt,
ob er auch Christ sei, und als er zur Antwort gab, daß es so sei, und daß er immer
Christ sein werde, stürzten sie sich vereint auf ihn und brachten ihn um. So wurde der
hl. Viktor den oben genannten hll. Märtyrern zugesellt.
Der grausame Maximian aber endete auf folgende Weise. Als er seinem Schwiegersohn
Konstantin, der bereits Kaiser geworden war, einen Hinterhalt legen wollte, wurde der
Verrat rechtzeitig aufgedeckt und Maximian bei Marseille gefangen genommen. Nicht
lange dannach endete er durch den Strick.
Die Leiber der hl. Thebäer zu Agaunum wurden später dem hl . Bischof Theodor von
Agaunum offenbart. Er lies eine Basilika zu Ehren der hll. Märtyrer erbauen, in welcher
sich viele Wunder ereigneten;
so beteiligte sich beim Bau der Basilika auch ein Zimmermann, von dem man wußte,
daß er noch Heide war. Als sich nun am Sonntag alle in der Kirche versammelten blieb
er allein in der Bauhütte zurück. Da erschienen ihm auf einmal die hll. Märtyrer,
packten ihn und spannten ihn wie zur Folterung aus. Er bekam Schläge und wurde von
ihnen getadelt, das er als einziger am heutigen Feiertag nicht in der Kirche sei, und was
ihm überhaupt einfiele, sich als Heide an diesem heiligen Bauunternehmen zu
beteiligen. Hierauf rief der Zimmermann den Namen Christi an und bekehrte sich von
seinem Irrtum. Ein weiters Wunder ereignete sich an einer von der Lähmung ihrer
Füße befallenen Frau. Diese lies sich auf einer Bare von weit her hertragen und wurde
von Bediensteten auf den Händen in die Basilika getragen. Diese konnte auf den
eigenen Füßen wieder in ihre Herberge zurückkehren, und erzählte später allen von
diesem an ihr geschehenen Wunder. Viele andere Wunder, die nicht einzeln überliefert
sind ereigneten sich durch die Kraft Gottes an den Gräbern der hll. Leidensdulder, wie
die Befreiung von Besessenen und Heilungen vieler anderer Kranken.
Der hl. Friulphus ist der Vater des hl. Bischofs Audomar von Tarouenne. Er war ein
reicher Edelmann am Bodensee, und verkaufte nach dem Tod seiner Gemahlin mit der
Zustimmung seines Sohnes seine Güter und verteilte sie den Erlös an die Armen.
Dannach trat er zusammen mit seinem Sohn in das Kloster Luxeuil ein. Siehe St.
Schreiben der Kirche von Gothland über den Martertod des heil. Sabas.
Die Kirche Gottes, welche in Gothland ist, der Kirche Gottes in Kappadocien und allen
Christen der katholischen Kirchen, wo sie immer wohnen, Barmherzigkeit, Friede und
Liebe Gottes des Vater und unsers Herrn Jesu Christi in Fülle ! Der Ausspruch des
seligen Petrus: „In jedem Volke ist derjenige, welcher Gott fürchtet und Gerechtigkeit
übet, ihm angenehm. (Apostelg. X, 35) “ beweiset sich auch jetzt als wahr. Denn dieser
hat sich an dem seligen Sabas bestättigt, einem Märtyrer Gottes und unsers Heilandes
Jesu Christi. Denn obwohl er von Geburt ein Gothe war und in Gothland mitten unter
einem gottlosen und verkehrten Geschlechte lebte, ahmte er doch die Heiligen so nach
und verehrte mit ihnen Christum so daß er in der Welt durch jegliche Tugend wie ein
Stern glänzte. Schon in seinen Kindesjahren gewann er die Religion unsers Herrn Jesu
Christi lieb, und suchte die vollkommene Tugend darin, durch die Erkenntnis des
Sohnes Gottes ein vollkommener Mann zu werden. Weil aber denen, welche Gott
lieben, Alles zum Guten gereicht, so kämpfte er muthvoll gegen den Feind, erhob sich
über die Uebel dieses Lebens, hatte mit Allen Frieden, und gelangte so zu dem Preise
der von oben erhaltenen Berufung. Um also sein Andenken zu erhalten und die
Frommen zu erbauen, dürfen wir, nachdem er im Herrn entschlafen ist, keineswegs
schweigen und ruhen, sondern sind aufgefordert, seine herrlichen Thaten
niederzuschreiben. Denn er war rechtgläubig, zum Gehorsame n jeder Gerechtigkeit
bereitwillig, sanftmütig, fromm, zwar unerfahren in Worten, nicht aber in Weisheit,
gegen Alle friedfertig, ein Verfechter der Wahrheit, den den Götzendienern den Mund
verstopfte; nicht stolz, sondern, wie es Demüthigen ziemet, untergeben ; nicht
ausgelassen im Reden, sondern ruhig und stille; zu jedem guten Werke gerne geneigt.
In der Kirche sag er das Lob des Herrn, und war eifrig für dieselbe besorgt; Geld und
Besitzthümer verschmähte er, ausgenommen, was die Nothwendigkeit erforderte; er
war nüchtern, und in allen Dingen enthaltsam, besonders aber vermied er allen
Umgang mit Frauen; täglich widmete er sich dem Gebete und dem Fasten, vermied
sorgfältig die eitle Ehre, und suchte Andere zu einem frommen Wandel zu entflammen;
er that nur, was Tugend und Pflicht forderte, und vermied das Gegentheil. Er bewahrte
endlich den unverfälschten Glauben, welcher durch die Liebe wirkt, und hörte niemals
auf, mit Feimüthigkeit im Herrn für denselben zu reden. denn nicht einmal, sondern
öfters bewies er sich, bevor er mit dem Martertode für den Gauben gekrönt wurde, in
der That als den eifrigsten Verteidige der wahren Religion.
? – Leben d. hl. Sabas des Goten
Denn als die Befehlshaber und die Obrigkeiten Gothlands anfingen, die Christen zu
verfolgen, und sie zwangen, von den Götzenopfern zu essen; und als einige Heiden auf
den Gedanken verfielen, den Christen, die mit ihnen verwandt waren, Fleisch
vorzusetzen, welches nicht geopfert worden war, als wäre es geopfert worden, und so
ihre Verwandten zu retten, und die Verfolger zu täuschen;weigerte sich der selige
Sabas, als er dieses erfuhr, nicht nur selbst von den verbotenen Speisen zu esse;
sondern trat öffentlich hervor und erklärte Allen ausdrücklich: „Wer von diesem
Fleische i?t, kann kein Christ mehr sein.“ Und hierdurch verhütete er, daß nicht Alle in
des Teufels Schlinge fielen. Daher jagten ihn diejenigen, welche diesen Kunstgriff
gebrauchten, aus jenem Städtchen, riefen ihn aber nachher wieder zurück. Da aber die
Verfolgung aus neue begann, opferten Einige von den Heiden desselben Städtchens
den Dämonen, und erboten sich durch einen Eidschwur zu bekräftigen, daß in ihrem
Städtchen kein Christ gefunden werde. Allein Sabas trat abermals voll Muth hervor,
nahte sich ihrer Versammlung und sprach: „Niemand schwöre für mich ; denn ich bin
ein Christ.“ Als nun der Verfolger auf der Eidesforderung bestand, schwuren die oben
erwähnten Heiden, nachdem sie ihre Verwandten verborgen hatten, daß sich nur ein
einziger Christ in ihrem Städtchen befinde. Sobald der gottlose Beamte dieses hörte,
befahl er, diesen Einzigen (dieses aber war der selige Sabas) vorzuführen. Da er nun
vorgeführt wurde, fragte jener die Umstehenden, wie viel er Vermögen hätte. Als aber
jene antworteten, daß er nichts weiter, als das Kleid am Leibe besäße; verachtete ihn
der gottlose Mann mit der Bemerkung, daß ein solcher weder Gutes noch Böses stiften
könne. Nach diesen Worten ließ er ihn fortschaffen.
3. Als nachher in Gothland von den Sündern wieder eine schreckliche Verfolgung
angeregt wurde, und das heil. Osterfest nahe war, wollte Sabas in eine andere Stadt
reisen, um mit dem Priester Gutthika diesen heil. Tag zu feiern. Unterwegs aber
erschien ihm ein Mann von hoher Gestalt, dessen ehrwürdiges Angesicht glänzte, und
welcher sprach : „Kehre zurück und geh zum Priester Sansala.“Saabas aber entgegnete
und sprach: „Sansala ist nicht zu Hause.“ Er war nämlich wegen der Verfolgung
geflohen, und hielt sich im römischen Gebiete auf, war aber damals wegen des
Osterfestes nach Hause zurückgekehrt. Daher gab Sabas, weil er von der Rückkehr
desselben nichts wußte, diese Antwort, und wollte zum Priester Gutthika gehen. Da er
nun dem Befehle jenes großen Mannes, den er gesehen, nicht gehorchen wollte, fiel
plötzlich, obschon es damals heiter Wetter war, eine solche Schneemasse auf die
Oberfläche der Erde, daß ihm der Weg versperrt wurde, und Sabas nicht weiter reisen
konnte. Er sah es nun ein, daß er durch Gottes Willen von der Reise abgehalten werde,
und daß Gott ihm befehle, zum Priester Sansala zu gehen. Daher dankte er Gott, kehrte
zurück, traf da zu seiner größten Freude den Priester Sansala, und erzählte ihm und
mehreren Andern, was er auf der Reise gesehen hatte. Sie feierten also das Osterfest
mit einander. In der dritten Nacht nach der Feier aber kam nach einem Beschlusse der
Gottlosen Atharid, der Sohn des Schotest, eines Gewaltigen des Landes, mit
bewaffneter Mannschaft von gottlosen Räubern in den Flecken, stürmte in die
Behausung des Priesters, den er da im Schlafe traf; ließ ihn zugleich mit Sabas, den sie
? – Leben d. hl. Sabas des Goten
nackt aus seinem Bette gerissen hatten, mit Ketten beladen, und den Priester auf einen
Wagen werfen; den Sabas aber schleppten die Soldaten nackt , wie er geboren ward
(Die Alten lagen nackt im Bette; das Gewand breiteten sie Nachts über sich als Decke.
Siehe Stollbergs Geschichte der Religion Jesu 12ten Theil S. 277) durch
Dornengesträuche, welche sie vor kurzem angezündet hatten, und zerfleischten mit
unmenschlichen Geißelhieben und Streichen seinen Körper so grausam und wüthend
waren sie gegen die Diener Gottes. Allein die Grausamkeit der Feinde diente nur zur
Uebung der Geduld und des Glaubens jenes gerechten Mannes. Denn, als der Tag
anbrach, rühmte er sich im Herrn und redete seine Verfolger auf folgende Weise an:
„Habt ihm mich nicht nackt und unbeschuht durch Hecken und Dornen geschleift?
Sehet da, ob ihr den mindesten Ritz an meinen Füssen gewahret, und ob die Striche, die
ihr mir gegeben habt, auf meinem Körper nur eine Beule zurückgelassen haben.“Da sie
nun an seinem Leiben keine Spur ihrer Grausamkeit gewahr wurden, nahmen sie ein
Achse von einem Wagen, legten sie ihm über die Schultern, und banden an die beiden
Enden derselben seine Hände; an eine andere Achse banden sie ihm die Füsse. So nun
warfen sie ihn auf zwei Achsen, so daß er mit dem Rücken auf dem Boden lag, und sie
hörten nicht eher auf, ihn zu peinigen, als bis der größte Theil der Nacht worüber war.
Allein, während die Soldaten schliefen, kam die Frau, bei welcher sie ihr Nachtlager
genommen, herbei, und band ihn los. Sie war nämlich Nachts aufgeweckt worden, um
für ihre Dienstbothen das Essen zu bereiten. Sabas aber blieb, nachdem er losgebunden
worden war, unerschrocken an demselben Orte bei der Frau, und half ihr das Essen
bereiten. Als aber nach dem Anbruche des Tages der grausame Atharid dieses erfuhr,
ließ er ihm die Hände auf den Rücken binden, an an einem Balken des Hauses
Kurz darauf kamen Abgeordnete von Aatharid, brachten Speisen, welche den Götzen
geopfert worden waren, und sprachen zum Priester (Sansala) und zu Sabas so: „Dieses
schickt euch der große Atharid, auf daß ihr davon esset und euer Leben vom Tode
rettet.“Der Priester antwortete: „Dieses werden wir nicht essen; denn es ist uns nicht
erlaubt. Ersuchet daher den Atharid, daß er uns lieber an das Kreuz schlagen, oder auf
eine andere Art hinrichten lasse.“ Der selige Sabas aber erwiederte: „Wer hat dieses
geschickt?“Sie antworteten: „Unser Herr, Atharid.“Sabas versetzte: „Es ist nur Ein
Herr, Gott im Himmel. Diese Speisen des Verderbens sind unrein und unheilig, wie
auch Atharid selbst, von welchem sie geschickt wurden.“ Bei diesen Antworten des
Sabas gerieth einer der Sklaven des Atharid in Zorn, und versetzte ihm mit einer
Mörserkeule eine so heftigen Schlag auf die Brust, daß die Anwesenden ihn für todt
hielten. Allein jener überwand durch seinen frommen Eifer den Schmerz des Schlages
und sprach zu dem Thäter: „Du meinst wohl , du habest mich durch denen Schlag
getädtet? Ich versichere dich aber, daß ich eben so wenig Schmerz verspürt habe, als
wenn du mir einen Wollepflock auf die Brust geworfen hättest.“ Und der
augenscheinliche Beweis davon war, daß er weder einen Laut von sich gegeben, noch,
wie es bei dem Schmerze zu geschehen pflegt, einen Seufzer ausgestossen hatte, noch
an seinem Körper irgend eine Spur des Schlages sich zeigte.