19. Juni – Das Leben der hl. Johannes v. Schanghai
Schuhe zu tragen, trug sie der hl. Johann zunächst nicht an den Füßen, sondern unter
den Armen. Erst auf eine weitere Beschwerde, trug er sie dann an den Füßen. Über das
Verharren des hl. Johann im unablässigen Gebet wird berichtet, daß er sich bei
gemeinsamen Gebeten bereits im Zustand des Gebetes befand, wenn sich die anderen
zum Gebet erst aufstellten und innerlich sammelten.
Ein besonderes Verhältnis hatte der hl. Johann zu den Kindern, es kam vor, daß er
während des Gottesdienstes, wenn er außerhalb des Altars stand, mit diesen scherzte.
Der hl. Erzbischof Johann Maximowitsch in Amerika
Als der lebenslange Freund vom hl. Erzbischof Johann, Erzbischof Tichon von San
Francisco und Westamerika aus Gesundheitsgründen in den Ruhestand ging und der
Bau der größten Kathedrale der Russen im Ausland wegenStreitigkeiten
untereinanderzum Stillstand kam, wurde einstimmig der hl. Johann in dieser
dringenden Lage herbeigrufen, den viele Tausende noch von der Zeit in China
kannten. 1962 wurde der hl. Erzbischof Johann vom Synod nach San Francisco
geschickt, um die verfeindeten Parteien wieder zu befrieden. Der hl. Johann kam auf
den Tag nach 28 Jahren nach seiner Ankunft in Schanghaj zum Fest der Einführung der
Mutter Gottes in den Tempel in San Francisco am 21. November (4.12.) 1962 an. Unter
der Führung des hl. Johann wurde der Friede wieder hergestellt und die Kathedrale
vollendet. Der Teufel versuchte sich dafür am hl. Erzbischof Johann zu rächen, indem er
leichtsinnige Mitglieder des Gemeinderates anstachelte den Hl. Erzbischof mit noch
anderen wegen Mißbrauchs von Gemeindevermögen anzuklagen. Alle Angeklagten
wurden vollständig entlastet, aber dennoch wurden durch diese Sache die letzten Jahre
des hl. Johann mit übler Nachrede und Verfolgung angefüllt, die er ohne Klage und
ohne Verurteilung von jemandem ertrug.
Mit der Bekanntgabe, daß Metropolit Anastasij in den Ruhestand gehen wollte, wurde
der hl. Johann Maximowitsch einer der führenden Kandidaten für seinen Nachfolger.
Bei der zweiten Kugelung war er einer der beiden Kandidaten, mit dem Unterschied
von einer Stimme! Um die Gleichteilung unter den Bischöfen zu überwinden,bat er
den jüngsten Bischof in dieser Nacht in seine Wohnung und überredete ihn dort, die
Kandidatur für die Ehrfurcht erregende Verantwortung des ausstehenden Postens zu
übernehmen. Am nächsten Tag zog er seine eigene Kandidatur zurück und empfahl die
Wahl von Bischof Filaret, welchen die Bischofsschaft einstimmig wählte, indem sie in
der plötzlichen Wendung der Dinge die Gnade des Hl. Geistes erkannte.
Zu solcher Gewichtigkeit unter den Hierarchen der Russischen Kirche war der hl.
Erzbischof Johann vor dem Ende seines irdischen Lebens gewachsen. Diese
Gewichtigkeit gründete auf keiner äußeren Eigenschaft, denn der hl. Erzbischof war
von kleiner Statur, gebrechlich, vorn übergebeugt, ohne Ehrgeiz, arglos, ja sogar
unfähig deutlich zu sprechen. Seine Gewichtigkeit berugte allein auf inneren, geistlichen
Werten, die ihn ohne Zweifel zu einem der großen Hierarchen dieses Jahrhunderts
machen und zu einem Heiligen. In ihm erstrahlte Gerechtigkeit.
19. Juni – Das Leben der hl. Johannes v. Schanghai
Der Tod vom hl. Erzbischof Johann
Der Tod vom hl. Erzbischof Johann erfolgte plötzlich und unerwartet für Alle, außer
dem hl. Erzbischof selbst. Im Mai des Jahres 1966 sagte der hl. Erzbischof einer Frau, die
ihn schon 12 Jahre kannte und welcher nach der Aussage von Metropolit Filaret volles
Vertrauen gebührt, zu deren Verwunderung,: "Ich werde bald sterben, Ende Juni. . .
nicht in San Francisco sondern in Seatle. . . "Metropolit Filaret selbst bezeugt von der
besonderen Verabschiedung vom hl. Erzbischof Johann von ihm als er das letzte Mal
von einer Synode in New York nach San Francisco zurückkehrte. Nachdem der
Metropolit den traditionellen Bittgottesdienst vor der Abreise gefeiert hatte, neigte der
hl. Johann anstatt wie sonnst üblich, das die Hierarchen sich selbst mit Weihwasser
besprengen, sein Haupt und bat den Metropoliten ihn zu besprengen; und statt des
danach üblichen stummen gegenseitigen Händeküssens, ergriff der hl. Erzbischof die
Hand des Metropoliten, küßte sie und zog seine eigene weg. Am Abend vor seiner
Abreise nach Seatle, es waren 4 Tage vor seinem Tod, setzte er einen Mann in
Erstaunen für den er gerade einen Bittgottesdienst gefeiert hatte, mit den Worten: " Sie
werden meine Hand nicht mehr küssen. "
Am Tag seines Ablebens verbrachte der hl. Johann 3 Stunden betend im Altarraum und
ging erst kurz vor seinem Tod, der sich gegen 15.50 am 19. Juni(2.7.) 1966 ereignete in
sein Zimmer im Gemeindehaus neben der Kirche. Der Tod erreichte ihn ohne
Vorzeichen irgendeiner Krankheit oder Betrübnis. Man hatte gehört, daß er gefallen
war und als diejenigen die zur Hilfe herbeigeeilt waren ihn in den Sessel gesetzt hatten,
hauchte er, offensichtlich von einem leichten Schmerz begleitet, seinen letzten
friedvollen Atem aus, in der Gegenwart der wundertätigen Muttergottesikone vom
So wie der hl. Seraphim von Sarow seinen geistlichen Kindern sagte,das sie ihn auch
nach seinem Tod für lebendig halten sollten und zu seinem Grab kommen und ihm
sagen sollten was sie auf dem Herzen haben, so erwies sich dasselbe auch beim hl.
Johann für gültig, daß er nämlich diejenigen hört, die sein Gedächtnis bewahren und
ihnen wunderbare Hilfe zuteil werden läßt.
Der hl. Donatus von Münstereifel
30. Juni – Der hl. Donatus von Münstereifel
Der hl. Donatus ist ein römischer Märtyrer, der in der Katakombe der hl. Agnes
bestattet war. 1652 wurden seine Reliquien an das Jesuitenkolegium von Münstereifel
gegeben. Da bei seiner Ankunft in Münstereifel der strömende Regen plötzlich in
Sonnenschein verwandelt wurde, und ein kath. Pater in Euskirchen, der am selben Tag
vom Blitz getroffen worden war nach Anrufung des Märtyrers Heilung fand, wurde
der hl. Donatus als Wetterheilige und Soldat der Legio Fulminata verehrt.
Die heiligen, uneigennützigen Kosmas und Damian von Rom
Die hll. Märtyrer und uneigennützigen Kosmas und Damian, zwei Blutsbrüder, lebten
in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts. Ihre Eltern waren vornehme und reiche
Römer. Als Christen erzogen sie ihre Kinder nach den Geboten und Lehren des Herrn,
bemühten sich ihnen vor allen eine lebendige Erinnerung an das Gedenken Jesu Christi
einzuprägen und danach erst erlaubten sie ihnen sich auch den weltlichen
Wissenschaften zu widmen.
Die Heilkunst gefiel ihnen am meisten. Mit Liebe erlernten sie die verschiedenen
Krankheitsbilder der Menschen, und erwarben sich mit Eifer das Wissen um die
Heilkräften verschiedener Kräuter und Pflanzen. Das Wort des Evangeliums die
Kranken heilt, Aussätzige macht rein, Tote weckt auf, treibt die Dämonen aus;
umsonnst habt ihr es empfangen, umsonnst gebt es auch. (Math. 10,8.) berührte sie tief.
Sie beschlossen ihr ganzes Leben dieses Gebot einzuhalten.
Der Herr segnete ihr Vorhaben und gab ihnen eine besondere Gabe - die der
ärztlichen Behandlung und die der Heilung. Jede Erkrankung verlor ihre Kraft.
Leidende Menschen und Tiere wurden gesund, sobald die heiligen Ärzte ihnen ihre
Hände auflegten. Die Wundertäter nahmen nicht nur keine Gegenleistung für die
Heilung, sonder halfen sogar noch den Mittellosen. Ihre ganze Habe, die ihnen ihre
Eltern nach dem Tod hinterlasen hatten verkauften und verteilten sie Armen. Auf diese
Weise erwiesen sie sich im vollen Sinne des Wortes als Uneigennützige.
In einer Zeit der fürchterlichen Christenverfolgung, als die Heiden herrschten,
entschlossen sie sich ihre Gnadengabe zur Ehre des Namens Christi zu benutzen.
Hierfür liefen sie durch Rom und die Orte, Städte und Dörfer seiner Randgebiete, und
warben noch vor der Anwendung ihrer Heilskunst für die Lehre des Christentums.
“ Ihr sollt wissen - ” : so sprachen sie zu den Kranken,“-, daß wir nur unsere Hände
auf euch legen, und mit unserer Kraft nichts zu tun vermögen, sondern alles vollbringt
die allmächtige Kraft Christi, des einigen wahren Gottes. Wenn ihr wahrhaft an Ihn
glaubt, dann werdet ihr gesund.” Die Kranken glaubten, und erhielten die Gesundung.
1. Juli – Die heiligen, uneigennützigen Kosmas und Damian von Rom
Auf diese Weise wuchs die Herde Christi täglich. Es versteht sich von selbt das eine
solche Tätigkeit vor der heidnischen Regierung nicht verborgen bleiben konnte. Wenn
in dieser Zeit schon Christen gefoltert und hingerichtet wurden, was sollten da offene
Bekenner und Verkünder Christi für sich erwarten? Über die heiligen Kosmas und
Damian wurde eine Eingabe an den Kaiser eingereicht.
Zu jener Zeit residierte in Rom Kaiser Karin, ein Sohn von Mark Aurel Kara, der
nach dem Tod desselben, im Jahre 283 n. Chr. zusammen mit seinem Bruder Numerian
die Kaisermacht erhalten hatte. Als Kaiser Karin die Anschuldigung erhalten hatte,
schickte er unverzüglich Krieger aus, um die christlichen Ärzte festzunehmen und vor
Gericht zu stellen. Ihren ständigen Aufenthaltsort hatten die Heiligen in einer Siedlung
in der Nähe Roms, wo sich der Besitz ihrer Eltern befand. Dorthin machten sich die
Soldaten auf. Auf dem Dorf angekommen fragten sie nach Kosmas und Damian. Die
Gläubigen verstanden, daß Gefahr droht und benachrichtigen sofort die Heiligen, mit
der Bitte sich irgendwo zu verstecken, wenigsten für eine gewisse Zeit. Die Heiligen
selbst wollten sich den Soldaten stellen, da sie von dem Verlangen brannten für
Christus zu leiden, aber die Gläubigen, die sich in einer großen Menge versammelt
hatten, flehten sie an ihr Leben nicht um ihrerselbst willen zu schonen, sondern um der
Rettung vieler Willen. So wurden die, in Freiheit verbliebenen, Heiligen in einer Höhle
Nachdem die Soldaten lange erfolglose Durchsuchungen angestellt hatten, nahmen
sie voll Zorn einige angesehene Männer der Ortschaft fest, schmiedeten sie in Ketten,
und führten sie nach Rom. Sobald Kosmas und Damian davon erfuhren,verließen sie
unverzüglich die Höhle, holten die Soldaten ein, und baten um Loslassung der
Unschuldigen, an deren statt sie sie festnehmen sollte, wie ihnen befohlen worden war.
Da wurden Kosmas und Damian in Ketten eingeschmiedet. So wurden sie nach Rom
gebracht und blieben in Ketten bis zum nächsten Tag.
Am folgenden Tag wurde über sie Gercht gehalten, und zwar vom Kaiser selbst.
Als man sie Sträflinge vor den Kaiser brachte, fragte sie der Herrscher:
“Seid ihr diejenigen, die unsere Götter bekämpfen? Indem ihr durch magische
Hinterlist Krankheiten heilt verführt ihr das einfache Volk, von den väterlichen Göttern
und Gebräuchen abzufallen. Also bringt den Götter ein Opfer dar, die so Langmütig
gegen euch sind, daß sie euch bis jetzt noch nichts Böses taten.”
“Wir verführen niemanden, - antworteten die Heiligen, - wir kennen keine Magie,
nich taten wir jemandem Böses, sondern wir heilen Krankheiten durch die Kraft
unseres Heilandes Jesus Christus indem wir Sein Gebot einhalten: Heilt die
Krankheiten, reinigt die Aussätzigen, Tote weckt auf, Teufel treibt aus; umsonnst habt
ihr es empfangen umsonnst gebt es auch. (Math.10,8.) Wir streben keinen Besitz an,
sondern die Rettung der Seelen der Menschen. Erkenne auch du Kaiser, den wahren
Gott - und verlasse die törichten Götzen.
-”Ich habe euch nicht zum Klugreden hergerufen, sondern damit ihr den Göttern
opfert! - schrie der Kaiser.
-”Wir bringen dem einigen Gott Opfer dar, -antworteten die Heiligen. -”Unser
Gott ist der Schöpfer alles Geschaffenen, und deine Götzen - sind Werke von
-”Beleidigt nicht die ewigen Götter, - rief Karin, -betet sie an, im anderen Fall