26. April – Der ger. Märt. Trudpert vom Münstertal bei Freiburg im Breisgau
zeigte er noch keine Spuren der Verwesung, noch des Leidens. Der Gesichtsausdruck
des Heiligen war sanft, wie im Schlummer und die Lippen wie zum Segengeöffnet.
Hierauf lies Othpert den Heiligen, entsprechend seiner adeligen Herkunft, in einem
steinernen Sakrophag, in der von ihm errichteten Kapelle beisetzten, welche gleich zu
einem Wallfahrtsort wurde. Die Überlieferung vom Schicksal der beiden Mörder,
beteuert als der Wahrheit gemäß, daß diese gleich nach begangener Tat, von ihrem
Gewissen gepeinigt, in entlegenere Teile Alemaniens zu entweichen suchten.
Am darauffolgenden Tag aber, als sie sich bereits in Sicherheit glaubten, zu der gleichen
Stunde in der sie den Mord verübt hatte, zerrissen ihnen plötzlich ihre Kleider, und in
großen Schrecken versetzt eilten sie nun ziellos durch die entlegendsten Täler und
Klüfte, um sich schließlich, ganz unerwartet, im Tal des Heiligen wiederzufinden. Als sie
aus diesem wieder zu entkommen versuchten, wurden sie während drei Tagen, immer
wieder von unbekannten, ihnen zurufenden Kräften erschreckt,in das Tal
zurückgetrieben, so daß am dritten Tag, als eine Menge Menschen aus Anlaß der
Ermordung des Einsiedlers in das Tal kam, die beiden Mörder, durch die Göttliche
Gerechtigkeit, in ihrer Verwirrtheit, allen von selbst offenbar wurden. Die Zelle des hl.
Trudpert entwickelte sich zum wichtigsten Benediktienerkloster im Schwarzwald,
welches noch vor den karolinischen Reformen, auch für Würtemberg von großer
Bedeutung war. Viele Kranke erlangten hier durch die Fürbitte des hl. Trudbert ihre
Gesundheit wieder, und die Christianisierung wurde von hier aus auch in die
entlegenen Teile des Landes getragen. Als nach einigen Jahren der Sakrophag geöffnet
wurde, fand man den Leichnam des hl. Trudpert noch so gut erhalten, als wäre er eben
erst beigesetzt worden. Ein Nachkomme Othperts erbaute im 9. Jahrhundert, am
gleichen Ort, eine größere Kirche, wohin die Reliquien des Heiligen umgebettet
wurden. Im Jahre 962 wurden die Reliquien des hl. Trudpert durch Bischof Konrad von
Konstanz, wahrscheinlich nach Konstanz überführt, wo sie, falls sie vorher nicht
anderswohin verbracht wurden, während der Reformation zusammen mit den
anderen Konstanzer Reliquien verbrannt und ihre Asche in den Rhein gestreut wurde.
Der hl. Beatus kam der Überlieferung nach aus Britannien. Er entstammte einem
vornehmen Geschlecht und verließ um Christi Willen allen seinen Reichtum, den er den
Armen schenkte. In Rom wurde er zur Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Nero
vom hl. Apostel Petrus getauft. Dieser sandte ihnzu den Helvetiern um dort den
wahren Glauben zu verkünden. Zusammen mit dem hl. Justus, der ihn begleitete, kam
Beatus über den Schwarzen Berg in das Land zwischen den Seen (Interlaken). Von den
Hirten von Sundlau am Wendelsee, dem heutigen Thunersee, erfuhren sie, daß jenseits
des Sees ein ungeheuerlicher Drache hause, der das ganze Land unsicher mache, und
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8. Mai – Der hl. Beatus
des Sees ein ungeheuerlicher Drache hause, der das ganze Land unsicher mache, und
überall Schrecken verbreite. Voll heiligen Eifers ließen sich die beiden Heiligen an den
angegebenen Ort übersetzen und drangen bis zu der Höhle, wo das Ungeheuer hauste,
vor. Als Beatus allein den Berg hinauf stieg, schoß ihm das Untier, flammenden Auges
und mit schrecklichem Grimm, Feuer auf den Ankömmling speiend, aus seiner Höhle
entgegen. Beatus erhob das lebenspendende Kreuz gegen den Drachen, und beschwor
ihn unter Anrufung der allheiligen Dreieinigkeit. Darüber stürzte sich das Ungeheuer in
ohnmächtiger Wut die Felswände hinunter in den See, der darüber zu kochen begann.
In der eroberten Höhle nahmen Beatus und sein Begleiter Wohnsitz, und brachten Gott
allezeit Dankopfer, durch Fasten, Gebet und die Verkündigung des Evangeliums, dar.
Gedächtnisstätten der Missionstätigkeit des hl. Beatus befinden sich in Zug, wo ihn die
Ungläubigen mit Ruten geschlagen haben, woran bis heute ein Beatuskapelle, am Ort
seiner Stäubung erinnert, und in Iberg bei Schwyz, wo er gepredigt hat.
Die Hauptnahrung der Heiligen bestand vorwiegend aus Kräutern und Wurzeln, selten
aus Brot. Mit 90 Jahren verschied der hl. Beatus und wurde in einem, am Eingang der
Höhle, in den Fels gehauenen Grab, beigesetzt. Die Kunde von seinem Hinscheiden
verbreitete sichrasch, und Tag und Nacht kamen Menschen zu Fuß und in Booten
vom anderen Ufer, mit Blumen und Lichtern zur Höhle, um dem Heiligen die Ehre zu
erweisen, so daß Nachts ein stiller Schein von der Höhle über den See schimmerte. Der
hl. Justus lebte bis zu seinem eigenen Hinscheiden in der Höhle seines Meisters weiter.
Seither besteht eine ununterbrochene Verehrung dieser, durch seine ersten
Glaubensboten der Schweiz, geheiligten Grabhöhle. An Wundern berichtet die
Überlieferung, daß der hl. Beatus wenn er sich zu seinem kurzen Schlaf niederlegte, auf
besondere Weise, von Engeln beschirmt wurde, und daß er auf seinem Mantel über
den See setzen konnte. Auch als Wundertäter bei zahllosen Krankheitsfällen wurde der
hl. Beatus berühmt. Noch im Jahre 1439 wurde eine, in ganz Europa grasierende
Pestseuche, nach einer großen Bittprozession, der schwer betroffenen bernerländischen
Bevölkerung, durch den hl. Beatus in ihrem Gebiet gestoppt. und Als mit der
Revormation die Verehrung des hl. Beatus verboten wurde, kam es zum Aufstand in
den Urkantonen, der mit Militärgewalt unterdrückt wurde. Daraufhin wurde die Höhle
mit einer klafterdicken Mauer verschlossen und sogar protestantische Gottesdienste,
die in der ehemaligen Wallfahrtskirche neben der Höhle stattfanden wurden
abgeschafft, die Wallfahrtskircheabgerissen und nur eine kleine Holzkirche auf dem
Battenberg genehmigt. Die Reliquien des Heiligen wurden von den Reformierten zum
Teil in den See geworfen, und zum Teil vergraben. Einen Teil aber konnte doch noch
von gläubigen Katholiken in letzter Minute in Sicherheit gebracht werden. So soll sich
in Schwyz ein Teil der Hirnschale des hl. Beatus befinden, und weitere Reliquien des
Heiligen in der Leodegarstiftkirche in Luzern, sowie in Einsiedeln und Freiburg. Trotz
des Verbots der Verehrung des Heiligen, riß der Pilgerstrom aus den Urkantonen
niemals ab. Die Mauer wurde regelmäßig eingerissen und die Berner Regierung mußte
sie immer wieder erneuern lassen, was zu ernsthaften Mißstimmungen zwischen den
Ständen Bern und Innerschweiz führte. Eine Tuschezeichnung der Beatushöhle aus dem
19. Jahrhundert zeigt die Höhle mit einem in ihr eingerichteten Ziegenstall. Im
selben19. Jahrhundert wurde die Beatushöhle als besondere Naturschönheit
wiederentdeckt. Heute wird dem Besucher, in einer etwa 20-minutigen Führung,
zunächst eine als prähistorische Sammlung ausgeschmückte Felsenwohnung mit einer
nachgebildeten Familiengruppe aus der Urzeit gezeigt, dann die eigentliche Beatuszelle,
in welcher sich früher sein Reliquienschrein befand, und an deren Eingang man am 3.
April des Jahres 1904 das ursprüngliche Felsengrab des hl. Beatus wiedergefunden hat;
durch einen künstlichen Durchgang galangt man dann weiter in die sogenannte
Bachhöhle, mit ihren tosenden, unterirdischen Wasserfällen und eindrucksvollen
Tropfsteinformationen, die mit dem hl. Beatus freilich nicht mehr zu tun haben, als daß
sie die Zeit noch von vor dem hl. Beatus bis heute zählen. Zu Beginn jeder neuen
Führung läutet eine Glocke, welche bis zur Revormation, zu den Gottesdiensten, in der
ehemaligen Wallfahrtskirche, geläutet wurde.
Der hl. Märtyrer Eleutherius lit in Rom. Seine Reliquien befinden sich im Kloster Sanct
Lambert in der Steyermark.
Der hl. Isidorvon Brandenburg und Rostow
Der hl. Isidor lebte im 15. Jahrhundert und wurde in Brandenburg geboren. Auf einer
Reise nach Groß-Rostow am Don, wurde er so stark von der Schönheit des orth.
Glaubens angezogen, so daß er sich entschloß orthodox zu werden. Aus Dankbarkeit
darüber der wahren Religion teilhaftig geworden zu sein, nahm er das schwere Joch
des Narrentums um Christi Willen auf sich. Mit Lumpen bekleidet täuschte er Irresein
vor. Durch seine wunderlichen Aussprüche und Aktionen gab er aber tatsächlich
geistliche Unterweisungen, und erwies sich immer als hellsichtig. Die Nächte verbrachte
er vollständig im Gebet, wozu er sich in eine Hütte, in einem entlegenen, wilden
Sumpfgebiet zurückzog. Ununterbrochen wirkte er Wunder, sowohl vor, als auch nach
seinem Tod. Einmal erschien er einem ertrinkenden Kaufmann und führte ihn zum
sicheren Ufer. Er entschlief in der Fülle der Gnade Gottes am 14. Mai 1474 in seiner
Hütte. Zu diesem Zeitpunkt wurde die ganze Stadt Rostow von himmlischem
Wohlgeruch erfüllt. Der Kaufmann, dessen Leben er gerettet hatte, errichtete in den
Sümpfen, an der Stelle, wo der Heilige seine Hütte stehen hatte, eine Kirche.
14. Mai – Der hl. Isidorvon Brandenburg und Rostow
von Brandenburg und Rostow
Der hl. Isidor lebte im 15. Jahrhundert und wurde in Brandenburg geboren. Auf einer
Reise nach Groß-Rostow am Don, wurde er so stark von der Schönheit des orth.
Glaubens angezogen, so daß er sich entschloß orthodox zu werden. Aus Dankbarkeit
darüber der wahren Religion teilhaftig geworden zu sein, nahm er das schwere Joch
des Narrentums um Christi Willen auf sich. Mit Lumpen bekleidet täuschte er Irresein
vor; durch seine wunderlichen Aussprüche und Aktionen vermittelte er aber beständig
geistliche Unterweisungen, und erwies sich als hellsichtig. Die Nächte verbrachte
vollständig im Gebet, wozu er sich in eine Hütte, in einem entlegenen, wilden
Sumpfgebiet zurückzog. Ununterbrochen wirkte er Wunder, sowohl vor als auch nach
seinem Tod. Einmal erschien er einem ertrinkenden Kaufmann und führte ihn zum
sicheren Ufer. Er entschlief in der Fülle der Gnade Gottes am 14. Mai 1474 in seiner
Hütte. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Stadt Rostow von himmlischem Wohlgeruch
erfüllt. Der Kaufmann, dessen Leben er gerettet hatte, errichtete an der Stelle wo der hl.
Isidor seine Hütte stehen hatte, in den Sümpfen, eine Kirche.
Die hl. apostelgleiche Kaiserin Helena
Die hl. apostelgleiche Kaiserin Helena, mit vollem Namen Flavia, Julia, Helena war die
Gemahlin Kaiser Constantins Chlorus und Mutter des hl. apostelgleichen Kaisers
Konstantin des Großen. Die Zeit ihrer Geburt und ihr Geburtsort sind ungewiß. Ihr
Ehemann Constantin Chlorus, starb als Mitregent Kaiser Diokletians in Britannien. Der
Überlieferung nach war ihr Geburtsort Drepana in Bithynien. Diese Stadt lag am
Bosporus und erhielt später den Namen Heleopolis. Nach der Aussage des hl.
Ambrosiuswar sie bürgerlicher Abstammung und arbeitete in einer Posthalterei, als
Constaninus sie kennen lernte. Er schreibt, das ganze Leben der hl. Kaiserin,
überblickend: “Fürwahr eine gute Stallhalterin, welche so eifrig nach der Krippe des
Herrn suchte! Eine gute Stallmeisterin, welche jenen Wirt, der die Wunden des in die
Hände der Räuber Gefallenen heilt, wohlerkannte! Eine gute Stallmeisterin, welche