IMAGE db02.gif

97

26. April – Der ger. Märt. Trudpert vom Münstertal bei Freiburg im Breisgau

zeigte er noch keine Spuren der Verwesung, noch des Leidens. Der Gesichtsausdruck

des Heiligen war sanft, wie im Schlummer und die Lippen wie zum Segengeöffnet.

Hierauf lies Othpert den Heiligen, entsprechend seiner adeligen Herkunft, in einem

steinernen Sakrophag, in der von ihm errichteten Kapelle beisetzten, welche gleich zu

einem Wallfahrtsort wurde. Die Überlieferung vom Schicksal der beiden Mörder,

beteuert als der Wahrheit gemäß, daß diese gleich nach begangener Tat, von ihrem

Gewissen gepeinigt, in entlegenere Teile Alemaniens zu entweichen suchten.

Am darauffolgenden Tag aber, als sie sich bereits in Sicherheit glaubten, zu der gleichen

Stunde in der sie den Mord verübt hatte, zerrissen ihnen plötzlich ihre Kleider, und in

großen Schrecken versetzt eilten sie nun ziellos durch die entlegendsten Täler und

Klüfte, um sich schließlich, ganz unerwartet, im Tal des Heiligen wiederzufinden. Als sie

aus diesem wieder zu entkommen versuchten, wurden sie während drei Tagen, immer

wieder von unbekannten, ihnen zurufenden Kräften erschreckt,in das Tal

zurückgetrieben, so daß am dritten Tag, als eine Menge Menschen aus Anlaß der

Ermordung des Einsiedlers in das Tal kam, die beiden Mörder, durch die Göttliche

Gerechtigkeit, in ihrer Verwirrtheit, allen von selbst offenbar wurden. Die Zelle des hl.

Trudpert entwickelte sich zum wichtigsten Benediktienerkloster im Schwarzwald,

welches noch vor den karolinischen Reformen, auch für Würtemberg von großer

Bedeutung war. Viele Kranke erlangten hier durch die Fürbitte des hl. Trudbert ihre

Gesundheit wieder, und die Christianisierung wurde von hier aus auch in die

entlegenen Teile des Landes getragen. Als nach einigen Jahren der Sakrophag geöffnet

wurde, fand man den Leichnam des hl. Trudpert noch so gut erhalten, als wäre er eben

erst beigesetzt worden. Ein Nachkomme Othperts erbaute im 9. Jahrhundert, am

gleichen Ort, eine größere Kirche, wohin die Reliquien des Heiligen umgebettet

wurden. Im Jahre 962 wurden die Reliquien des hl. Trudpert durch Bischof Konrad von

Konstanz, wahrscheinlich nach Konstanz überführt, wo sie, falls sie vorher nicht

anderswohin verbracht wurden, während der Reformation zusammen mit den

anderen Konstanzer Reliquien verbrannt und ihre Asche in den Rhein gestreut wurde.

Der hl. Beatus

Gedächtnis 8. Mai

Der hl. Beatus kam der Überlieferung nach aus Britannien. Er entstammte einem

vornehmen Geschlecht und verließ um Christi Willen allen seinen Reichtum, den er den

Armen schenkte. In Rom wurde er zur Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Nero

vom hl. Apostel Petrus getauft. Dieser sandte ihnzu den Helvetiern um dort den

wahren Glauben zu verkünden. Zusammen mit dem hl. Justus, der ihn begleitete, kam

Beatus über den Schwarzen Berg in das Land zwischen den Seen (Interlaken). Von den

Hirten von Sundlau am Wendelsee, dem heutigen Thunersee, erfuhren sie, daß jenseits

des Sees ein ungeheuerlicher Drache hause, der das ganze Land unsicher mache, und

IMAGE db08.gif
IMAGE db40.gif

Der hl. Beatus

Gedächtnis 8. Mai

Verfasser:

Vr. Michael (Kresin)

Übersetzer:

IMAGE db10.gif

8. Mai

IMAGE db02.gif

98
8. Mai – Der hl. Beatus
des Sees ein ungeheuerlicher Drache hause, der das ganze Land unsicher mache, und

überall Schrecken verbreite. Voll heiligen Eifers ließen sich die beiden Heiligen an den

angegebenen Ort übersetzen und drangen bis zu der Höhle, wo das Ungeheuer hauste,

vor. Als Beatus allein den Berg hinauf stieg, schoß ihm das Untier, flammenden Auges

und mit schrecklichem Grimm, Feuer auf den Ankömmling speiend, aus seiner Höhle

entgegen. Beatus erhob das lebenspendende Kreuz gegen den Drachen, und beschwor

ihn unter Anrufung der allheiligen Dreieinigkeit. Darüber stürzte sich das Ungeheuer in

ohnmächtiger Wut die Felswände hinunter in den See, der darüber zu kochen begann.

In der eroberten Höhle nahmen Beatus und sein Begleiter Wohnsitz, und brachten Gott

allezeit Dankopfer, durch Fasten, Gebet und die Verkündigung des Evangeliums, dar.

Gedächtnisstätten der Missionstätigkeit des hl. Beatus befinden sich in Zug, wo ihn die

Ungläubigen mit Ruten geschlagen haben, woran bis heute ein Beatuskapelle, am Ort

seiner Stäubung erinnert, und in Iberg bei Schwyz, wo er gepredigt hat.

Die Hauptnahrung der Heiligen bestand vorwiegend aus Kräutern und Wurzeln, selten

aus Brot. Mit 90 Jahren verschied der hl. Beatus und wurde in einem, am Eingang der

Höhle, in den Fels gehauenen Grab, beigesetzt. Die Kunde von seinem Hinscheiden

verbreitete sichrasch, und Tag und Nacht kamen Menschen zu Fuß und in Booten

vom anderen Ufer, mit Blumen und Lichtern zur Höhle, um dem Heiligen die Ehre zu

erweisen, so daß Nachts ein stiller Schein von der Höhle über den See schimmerte. Der

hl. Justus lebte bis zu seinem eigenen Hinscheiden in der Höhle seines Meisters weiter.

Seither besteht eine ununterbrochene Verehrung dieser, durch seine ersten

Glaubensboten der Schweiz, geheiligten Grabhöhle. An Wundern berichtet die

Überlieferung, daß der hl. Beatus wenn er sich zu seinem kurzen Schlaf niederlegte, auf

besondere Weise, von Engeln beschirmt wurde, und daß er auf seinem Mantel über

den See setzen konnte. Auch als Wundertäter bei zahllosen Krankheitsfällen wurde der

hl. Beatus berühmt. Noch im Jahre 1439 wurde eine, in ganz Europa grasierende

Pestseuche, nach einer großen Bittprozession, der schwer betroffenen bernerländischen

Bevölkerung, durch den hl. Beatus in ihrem Gebiet gestoppt. und Als mit der

Revormation die Verehrung des hl. Beatus verboten wurde, kam es zum Aufstand in

den Urkantonen, der mit Militärgewalt unterdrückt wurde. Daraufhin wurde die Höhle

mit einer klafterdicken Mauer verschlossen und sogar protestantische Gottesdienste,

die in der ehemaligen Wallfahrtskirche neben der Höhle stattfanden wurden

abgeschafft, die Wallfahrtskircheabgerissen und nur eine kleine Holzkirche auf dem

Battenberg genehmigt. Die Reliquien des Heiligen wurden von den Reformierten zum

Teil in den See geworfen, und zum Teil vergraben. Einen Teil aber konnte doch noch

von gläubigen Katholiken in letzter Minute in Sicherheit gebracht werden. So soll sich

in Schwyz ein Teil der Hirnschale des hl. Beatus befinden, und weitere Reliquien des

Heiligen in der Leodegarstiftkirche in Luzern, sowie in Einsiedeln und Freiburg. Trotz

des Verbots der Verehrung des Heiligen, riß der Pilgerstrom aus den Urkantonen

niemals ab. Die Mauer wurde regelmäßig eingerissen und die Berner Regierung mußte

sie immer wieder erneuern lassen, was zu ernsthaften Mißstimmungen zwischen den

Ständen Bern und Innerschweiz führte. Eine Tuschezeichnung der Beatushöhle aus dem

19. Jahrhundert zeigt die Höhle mit einem in ihr eingerichteten Ziegenstall. Im

selben19. Jahrhundert wurde die Beatushöhle als besondere Naturschönheit

wiederentdeckt. Heute wird dem Besucher, in einer etwa 20-minutigen Führung,

zunächst eine als prähistorische Sammlung ausgeschmückte Felsenwohnung mit einer

IMAGE db02.gif

99

8. Mai – Der hl. Beatus

nachgebildeten Familiengruppe aus der Urzeit gezeigt, dann die eigentliche Beatuszelle,

in welcher sich früher sein Reliquienschrein befand, und an deren Eingang man am 3.

April des Jahres 1904 das ursprüngliche Felsengrab des hl. Beatus wiedergefunden hat;

durch einen künstlichen Durchgang galangt man dann weiter in die sogenannte

Bachhöhle, mit ihren tosenden, unterirdischen Wasserfällen und eindrucksvollen

Tropfsteinformationen, die mit dem hl. Beatus freilich nicht mehr zu tun haben, als daß

sie die Zeit noch von vor dem hl. Beatus bis heute zählen. Zu Beginn jeder neuen

Führung läutet eine Glocke, welche bis zur Revormation, zu den Gottesdiensten, in der

ehemaligen Wallfahrtskirche, geläutet wurde.

Hl. Märtyrer Eleutherius

Gedächtnis 11. Mai

Der hl. Märtyrer Eleutherius lit in Rom. Seine Reliquien befinden sich im Kloster Sanct

Lambert in der Steyermark.

IMAGE db08.gif
IMAGE db40.gif

Hl. Märtyrer Eleutherius

Gedächtnis 11. Mai

Verfasser:

Vr. Michael (Kresin)

Übersetzer:

IMAGE db10.gif

11. Mai

Der hl. Isidorvon Brandenburg und Rostow

Gedächtnis 14. Mai

Der hl. Isidor lebte im 15. Jahrhundert und wurde in Brandenburg geboren. Auf einer

Reise nach Groß-Rostow am Don, wurde er so stark von der Schönheit des orth.

Glaubens angezogen, so daß er sich entschloß orthodox zu werden. Aus Dankbarkeit

darüber der wahren Religion teilhaftig geworden zu sein, nahm er das schwere Joch

des Narrentums um Christi Willen auf sich. Mit Lumpen bekleidet täuschte er Irresein

vor. Durch seine wunderlichen Aussprüche und Aktionen gab er aber tatsächlich

geistliche Unterweisungen, und erwies sich immer als hellsichtig. Die Nächte verbrachte

er vollständig im Gebet, wozu er sich in eine Hütte, in einem entlegenen, wilden

Sumpfgebiet zurückzog. Ununterbrochen wirkte er Wunder, sowohl vor, als auch nach

seinem Tod. Einmal erschien er einem ertrinkenden Kaufmann und führte ihn zum

sicheren Ufer. Er entschlief in der Fülle der Gnade Gottes am 14. Mai 1474 in seiner

Hütte. Zu diesem Zeitpunkt wurde die ganze Stadt Rostow von himmlischem

Wohlgeruch erfüllt. Der Kaufmann, dessen Leben er gerettet hatte, errichtete in den

Sümpfen, an der Stelle, wo der Heilige seine Hütte stehen hatte, eine Kirche.

IMAGE db43.gif

Der hl. Isidorvon Brandenburg und Rostow

Gedächtnis 14. Mai

Verfasser:

Vr. Michael (Kresin)

Übersetzer:

14. Mai

IMAGE db02.gif

100

14. Mai – Der hl. Isidorvon Brandenburg und Rostow

Der hl. Isidor

von Brandenburg und Rostow

Gedächtnis 14. Mai

Der hl. Isidor lebte im 15. Jahrhundert und wurde in Brandenburg geboren. Auf einer

Reise nach Groß-Rostow am Don, wurde er so stark von der Schönheit des orth.

Glaubens angezogen, so daß er sich entschloß orthodox zu werden. Aus Dankbarkeit

darüber der wahren Religion teilhaftig geworden zu sein, nahm er das schwere Joch

des Narrentums um Christi Willen auf sich. Mit Lumpen bekleidet täuschte er Irresein

vor; durch seine wunderlichen Aussprüche und Aktionen vermittelte er aber beständig

geistliche Unterweisungen, und erwies sich als hellsichtig. Die Nächte verbrachte

vollständig im Gebet, wozu er sich in eine Hütte, in einem entlegenen, wilden

Sumpfgebiet zurückzog. Ununterbrochen wirkte er Wunder, sowohl vor als auch nach

seinem Tod. Einmal erschien er einem ertrinkenden Kaufmann und führte ihn zum

sicheren Ufer. Er entschlief in der Fülle der Gnade Gottes am 14. Mai 1474 in seiner

Hütte. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Stadt Rostow von himmlischem Wohlgeruch

erfüllt. Der Kaufmann, dessen Leben er gerettet hatte, errichtete an der Stelle wo der hl.

Isidor seine Hütte stehen hatte, in den Sümpfen, eine Kirche.

IMAGE db43.gif

Der hl. Isidor von Brandenburg und Rostow

Gedächtnis 14. Mai

Verfasser:

Vr. Michael (Kresin)

Übersetzer:

14. Mai

Die hl. apostelgleiche Kaiserin Helena

Gedächtnis 21. Mai

Die hl. apostelgleiche Kaiserin Helena, mit vollem Namen Flavia, Julia, Helena war die

Gemahlin Kaiser Constantins Chlorus und Mutter des hl. apostelgleichen Kaisers

Konstantin des Großen. Die Zeit ihrer Geburt und ihr Geburtsort sind ungewiß. Ihr

Ehemann Constantin Chlorus, starb als Mitregent Kaiser Diokletians in Britannien. Der

Überlieferung nach war ihr Geburtsort Drepana in Bithynien. Diese Stadt lag am

Bosporus und erhielt später den Namen Heleopolis. Nach der Aussage des hl.

Ambrosiuswar sie bürgerlicher Abstammung und arbeitete in einer Posthalterei, als

Constaninus sie kennen lernte. Er schreibt, das ganze Leben der hl. Kaiserin,

überblickend: “Fürwahr eine gute Stallhalterin, welche so eifrig nach der Krippe des

Herrn suchte! Eine gute Stallmeisterin, welche jenen Wirt, der die Wunden des in die

Hände der Räuber Gefallenen heilt, wohlerkannte! Eine gute Stallmeisterin, welche

IMAGE db43.gif

Die hl. apostelgleiche Kaiserin Helena

Gedächtnis 21. Mai

Verfasser:

Vr. Michael (Kresin)

Übersetzer:

21. Mai