äußern und ihn vor einer dazu einberufenen Volksversammlung eines Verbrechens
gegen die Sittlichkeit anzuklagen. Hierdurch wollten sie den hl. Otmar von seinem Amt
als Abt absetzen. Auf der Versammlung Landpert sagte aus, er kenne eine Frau die
durch ihren jetzigen Abt genotzüchtigt worden sei. Hierauf antwortete Otmar mit
keinem Wort. Erst als man ihn von allen Seiten dazu drängte sich zu äußern sagte er:
“Ich gestehe, zwar in vielem übermäßig gesündigt zu haben; doch gegen den Vorwurf
dieses Vergehens rufe ich Gott, der mein Geheimstes sieht, zum Zeugen an. “ Mehr
sagte er trotz der dringenden Mahnungen der Anwesenden nicht. Er hatte nämlich
rasch festgestellt, daß sogar die Richter sichoffenkundig der Anklage zuneigten, und
so entschloß er sich der ganzen Angelegenheit den größmöglichen Raum für Gottes
Gerichte zu lassen, und nicht durch eigene Worte sich selbst zu rechtfertigen, um dem
menschlichen Gericht zu gefallen. Nachdem die ungerechte Gerichtsversammlung den
Gerechten verurteilt hatte, wurde der hl. Abt Otmar in der Königspfalz beim Landgut
Bodman eingekerkert. Niemandem wurde gestattet ihn zu besuchen oder mit ihm zu
sprechen. So verbrachte er mehrere Tage ohne Nahrung, bis es einem Klosterbruder
Namens Perahtgoz gelang nachts heimlich herbeizukommen und den hl. Abt mit
Nahrung zu versorgen. Dann aber erwirkte ein einflußreicher Mann dieser Gegend mit
Namen Gozbert von dem ungerechten Fürsten, daß ihm der Gottesmann anvertraut
werde. Dieser brachte ihn auf die Insel Stein heute Werd, bei der gegenwärtigen Stadt
Stein am Rhein. Hier lebte der hl. Otmar in völliger Zurückgezogenheit Gott
unzerstreut mit Gebet und Fasten dienend noch etwa ein Jahr. Am 16. November 759
entschlief der Heilige auf derselben Insel und wurde in der dortigen Kapelle beigesetzt.
10 Jahre später gab der Heilige durch eine Erscheinung zu verstehen, daß man seinen
Leib in sein Kloster überführen solle. Elf Klosterbrüder machten sich bereits Nachts auf,
um noch am selben Tag wieder ins Kloster zurück zu kommen, und als sie das Grab
öffneten fanden sie den Leichnam des Abtes unversehrt, bis auf eine äußerste Stelle der
Ferse, die vom Wasser umspült war, und von daher wie in Verwesung übergegangen
aussah. Nachdem sie dieses Wunder bestaunt und untereinander besprochen hatten,
hoben sie den Leichnahm voll ehrfürchtiger Freude auf und legten ihn auf ein Boot
entzündeten zu Häupten und zu Füßen des Heiligen Kerzen und traten die Rückreise
an. Alssie kaum vom Ufer abgestoßen hatten, brach ein großer Regen und Sturm los,
so daß sie glaubten nicht mehr Heil ans Ufer zu kommen. Der See wurde aufgewühlt
und schien sein Inneres nach außen gekehrt zu haben, doch Dank der Fürbitte des
Heiligen Otmar bereiteten die Wellen den Ruderern überhaupt keine Schwierigkeiten,
und kein Tropfen Regen der ringsum niederprasselte erreichte während der ganzen
Überfahrt das Boot. Sogar die Kerzen auf dem Schiff brannten unverzagt bis der
Leichnam des Heiligen das Kloster erreicht hatte. Ein anderes Wunder bei der
Überfahrt geschah, als sie sich nach dem Lobgesang zum Essen niedergesetzt hatten
und sich entschlossen dem Essen auch einen Becher Wein zu trinken. Da meldete der
Diener, daß überhaupt an Getränken nichts mehr übrig sei außer dem was in einer
ganz kleinen Flasche war, die Wein enthielt. Der Inhalt der Flasche war so gering, daß
jeder nur einen Schluck für den Geschmack bekommen konnte. Da baten sie in
brüderlicher Liebe dennochjedem einen wenn auch ganz kleinen Anteil von dem Wein
auszuschenken. Dabei wirkten die Gebete des hl. Otmar eine wunderbare Vermehrung
des Weines, so daß beim Ausschenkens des Weins die Flasche nicht leerer wurde, und
die Zahl der gefüllten Becher die Zahl der Trinkenden schließlich sogar überstieg. Erst
als sie darüber Gott Lob und Dank gesagt hatten und sich zur Weiterfahrt gewendet
hatten, hörte der Wein auf weiter aus der Flasche zu quellen. Im Kloster angelangt
wurde der Leib des hl. Mannes mit großer Ehrerbietung empfangen und zwischen dem
Altar des hl. Johannes des Täufers und der Wand beigesetzt, wo schon bald Wunder zu
Nach dem Hinscheiden des hl. Abtes Otmar setzten die oben erwähnten Präefekten
einen Mönch namens Johannes von der Reichenau zum Abt des Klosters des hl. Gall
ein, und behielten die dem Kloster entwendeten Besitztümer für sich. Außerdem
überredeten sie den Vorsteher der Kirche von Konstanz den Bischof Sidonius, das er
sich das Kloster des hl. Gall unterwerfe, um so hemmungsloser das Geraubte behlaten
zu könnnen. Da stimmte der Bischof ihren Einflüsterungen zu und begann die
Brüderschaft des hl. Gall zu bedrücken und ihnen Vorhaltungen zu machen, das sie sich
nur ja nicht eigenwillig seiner Macht widersetzten, da sie sonnst viele
Widerwärtigkeiten erfahren müßten. Als die brüder schleißlich mürbe geworden dem
Willen des Bischofs sich unterwerfen wollten, wandte sich der Bischof Tello von Chur
an Bischof Sidonius mit der Bitte ihm zu liebe die Brüder schaft des hl. Gall unter der
auch einige seiner Blutsverwabdten seinen nicht ungerechter Behandlung auszusetzten.
Bischof Sidonius wies dieses Gesuch aber voll Zorn zurück und lies ausrichten das er
gegen jededen Widerstreber hart durchgreifen werde. Als dann in die Kirche ging um
zum Schein vor den Gebeinen des hl. Gall zu beten, traf ihn die Vergeltung. Plötzlich
wurden seine Eingeweide in Aufruhr versetzt und eine sehr schmerzhafte Kolik setzte
ein, daß er ohne Hilfe von anderen sich nicht mehr von der Stelle bewegen konnte.
Gleichzeitig entlehrten sich seine Eingeweide mit so großem Gestank, daß er sogleich
aus der Kirche ausgestoßen wurde. Mit einem Wagen wurde er unverzüglich in das
Kloster Reichenau befördert, wo sich seine Krankheit noch verschlimmerte, so daß fast
kein Diener mehr bereit war dem bereits sterbenden Bischof beizustehen. Nach
wenigen Tagen gab Bischof Sidonius durch dieselbe Krankheit entkräftet seinen Geist
Zu Beginn des 10. Jahrhunderts bemühten sich Nachfahren der räuberischen Präfekten
für die Sünden ihrer Vorfahren Buße zu tun, so als hätten sie selber die Frefel jener
begangen. König Konrad I. machteSchenkungen in Form von Gold, Silber und Stoffen
an das Kloster und auch ein gewisser Rudolf der Vater des Grafen Welhard, weil sie zur
gleichen Sippschaft gehörten. Ein Sohn von Graf Rudolf mit Namen Heinrich begann
sich darüber zu schämen als Zinsmann dazustehen, und unterlies gegen den Willen
seines Bruders Welhard die alljährliche Abgabe in Form von Wachs und Eisen aus
Füssen an das Kloster. Am Vortag des Festes des hl. Otmar verunglückte darauf
Heinrich in den Bergen auf der Jagd nach einem Rehbock, indem er von einem
schmalen Felsen abstürzte und im Abgrund umkam. Noch in der Trauerzeit kam
hierauf die Mutter mit ihrem einzigen Sohn Welhard und ihrer einzigen Tochter zum
Kloster des hl. Gall um Geschenke zu bringen und das unterlassene Eisen. Was durch
die Verweigerung des Zinses gesümdigt worden war, bereuten nun die drei für sich
Der hl. Eligius, Apostel von Flandern
? – Der hl. Eligius, Apostel von Flandern
Der hl. Eligius, Apostel von Flandern
Der hl. Eligius wurde um das Jahr 588 zu Chatelac in der Nähe von Limoges im
westlichen Frankenreich geboren. Seine Eltern waren sowohl sehr wohlhabend als auch
fromm und erzogen ihren Sohn in Gottesfurcht. Da Eligius künstlerische Begabung
zeigte gaben ihn seine Eltern in die Lehre zu einem Goldschmied und Münzmeister mit
Namen Abbo in die Lehre. Dieser war ein Mann von großer Kunstfertigkeit,
Rechtschaffenheit, und voll Eifer für den Glauben. Als Eligius große Fortschritte in der
Ausübung der Goldschmiedekunst zeigte und sich dabei noch in den christlichen
Tugenden auszeichnete, wurde er durch seine Geschäfte mit Cobo, dem Schatzmeister
des Königs ChlotharII. bekannt, der ihn dem König empfahl. Als der König sich von
dem Können von Eligius überzeugt hatte, erhob er ihn zum Münzmeister. Als
Münzmeister fuhr Eligius fort kunstvolle Reliquienschreine und prachtvolle
Verzierungen für die Ruhestätten der Heiligen zu schaffen, besonders für den hl.
Martin von Tours und den hl. Dionisius von Paris. Dabei beharrte er in unablässigem
Gebet und in der Betrachtung der göttlichen Weisheit. In seiner Werkstatt hatte er
stehts ein offenliegendes Buch mit Sprüchen der hll. Väter liegen, aus dem er sich
regelmäßig erbaute, und so seine Arbeitszeit würzte, wodurch er vor der damals
üblichen Sittenverderbnis am Hofe bewahrt wurde. Besonders zeichnete sich Eligius
durch seine grenzenlose Barmherzigkeit gegen die Armen aus, welchen ihn darum
Wurde ein Verbrecher hingerichtet, kümmerte er sich um das Begräbnis; hörte er von
Gefangenen, setzte er sich für ihre Befreiung ein; wenn er erfuhr, daß irgenwo Sklaven
verkauft wurden, verschaffte er oft hunderten auf einmal die Freiheit. In seinem Haus
achtete er streng auf Einhaltung der Einfachheit in allen Bräuchen und sang mit seinen
Dienern den täglichen Gottesdienstzycklus. Vom Äußeren war Eligius von stattlicher
Größe, schönem Angesicht und sein Haupt zierte ein natürlicher, gelockter
Haarschmuck. Sein angenehmes äußeres verbunden mit seinem vorbildlichen
Lebenswandel bewahrte ihm die Gunst des Königs bis zu dessen Tode, und verschaffte
ihm auch bei dessen Nachfolgern Dagobert I. und Chlodwig II. so hohes Ansehen, daß
keine Verleumdungskünste mißgünstiger Höflinge diese schmälern konnten. Alles was
er vom König an irdischen Gütern erhielt verwendete Eligius für die Armen oder zur
Unterstützung von Klöstern und Kirchen. So gründete er das Kloster Solignac bei
Limoges, und ein Frauenkloster in Paris, welches er in einem ihm geschenkten Haus
einrichtete. Er übergab es der Leitung der hl. Aurea, die am 4. Oktober verehrt wird.
Auch zu politischen Aufgaben wurde Eligius vom König herangezogen. Durch sein
besonnenes Zureden brachte er den Fürst und das Volk der Bretonen dazu sich
freiwillig König Dagobert zu unterwerfen.
Ein Edelknabe am Hof, der spätere Kanzler und Bischof von Rouen Audoenus, nahm
sich den Heiligen zum Vorbild und wirkte später erfolgreich mit ihm zusammen. Im
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? – Der hl. Eligius, Apostel von Flandern
sich den Heiligen zum Vorbild und wirkte später erfolgreich mit ihm zusammen. Im
höheren Alter trat Eligius in den geistlichen Stand ein. Mit besonderem Eifer trat er
gegen die damals sich ausbreitende Simonie auf. Im Jahre 639 wurde er Nachfolger des
hl. Bischofs Acharius von Noyon und Tournay. Mit Schrecken nahm er die Nachricht
seiner Wahl entgegen und erbat sich Zeit zu einer sorgsamen Vorbereitung. Im
folgenden Jahr wurde er zusammen mit seinemFreund Audoenus zum Bischof
geweiht. Gemeinsam gaben sie sich große Mühe gelehrte Geistliche aufzufinden und
Bücher zu sammeln um die Sitten im, von Bruderkriegen erschütterten, Frankenreich
wieder zu heben. Dannach wandte sich Eligius zur Erleuchtung der Heiden nach
Flandern, wo damals noch Friesen lebten. Unter Todesgefahr bekehrte er viele
Einwohner des Landes zum Christentum. Unter seinem Einfluß legten diese allmählich
auch einen Teil ihrer Roheit ab und lernten sich in Dörfern und Städten anzusiedeln und
die sumpfigen Wälder urbar zu machen. Eligius zeigte sich stehts als Mann der Milde
aber ohne Schwäche, voll Eifer aber ohne Härte. Damals eröffnete ihm Gott auch die
Zukunft des Frankenreich, und er sagte vorraus, daß das fränkische Reich unter die
drei Söhne Chlodwigs II. aufgeteilt, unter Theodorich dem jüngsten Sohn aber wieder
vereinigt würde. Neunzehneinhalb Jahre verwaltete Eligius seine Diozese. Nach
eigener Vorhersage starb er am 1. Dezember 659. Königin Bathilde lies das Grab des
Heiligen kostbar verzieren. Auf Bitten der Einwohner von Noyon verblieben die
Reliquien des Heiligen in seiner Bischofsstadt, wo sich bis heute noch ein Teil seiner
Reliquien befindet. Nach der Legende heite der Heilige einmal einem Pferd das
verlorene Bein wieder an.
Das erste christliche Wunder im heute deutschsprachigen Raum,
"Nach Deinem Willen wirst Du Deinem Erbe Regen zuteilen, Gott:
Denn es wurde schwach, Du aber hast es wieder hergestellt. "
Der hl. Kirchenvater Tertullian berichtet, von dem zu seiner Zeit viel besprochenen
Ereignis, als am 11. Juni, im Jahre 172,einem heißen Sommertag, im Raum des
heutigen Nikolsburg, im nördlichen Niederösterreich, die römischen Abteilungen der
`fulminata`, die Blitzende genannten Legion, unter der Leitung Kaiser Mark Aurels,
gegen die Barbarenheere der Markomannen und Quaden, eingekesselt waren, und
wegen der großen Hitze, zu ermatten und schon zu unterliegen drohten, Gott auf die
Gebete der, im römischen Heer, kämpfenden christlichen Soldaten, ein Gewitter
aufziehen lies, welches gleichzeitig den Römern die ersehne Erfrischung verschaffte, die
Barbaren aber völlig verwirrte, wodurch das Heer der Markomannen und Quaden,
welches bis nach Aquileja vorgestoßen war, schließlich doch noch aufgerieben und
seine Reste bis über die Donau verfolgt wurden.
Der heidnische Kaiser und Philosoph schrieb dieses Wunder, in einem an den Senat
gerichteten Brief,allgemein und unbestimmt “der Gottheit” , in der Einzahl zu, womit
er, ungewollt jenenGott bekennt, dem die Athener den Altar, mit der Aufschrift, dem