21. Mai – Die hl. apostelgleiche Kaiserin Helena
lieber Alles für Kot erachtete, um Christus zu gewinnen, weßhalb auch Christus sie
vom Kot auf den Thron erhoben hat.” Kaiser Konstantin der Große war ihr einziger
Sohn. Nach dem sie Witwe geworden war, erhielt sie in Trier einen reichen Witwensitz.
Von ihrem Sohn wurde sie zum Christentum bekehrt. Der hl. Gregor der Dialoge
berichtet, daß die Römer durch sie zum christlichen Glauben entflammt wurden. Um
ihren Sohn im christlichen Glauben zu festigen, mühte sie sich mit Fasten,
Almosengeben und Gebet. Nachdem Kaiser Konstantin seinen ständigen Aufenthalt in
Byzanz genommen hatte, gab er seiner Mutter den Auftrag, im Heiligen Land nach
dem Lebenspendenden Kreuz zu suchen, da er sich als Soldat, der viel Blut vergossen
hatte, nicht für würdig hielt selbst dieses Unternehmen in Angriff zu nehmen. Mit der
Schnelligkeit einer Braut Christi eilte die Starzin-Kaiserin Helena nach Osten, um nach
dem Wort des Propheten David, “an dem Ort anzubeten, wo Seine Füße gestanden. “
(Ps. 131,7)Im Heiligen Land, welches durch wunderbare Ereignisse gekennzeichnet ist,
wo alles an das höchste Wunder, der Erscheinung Gottes im Fleische erinnert, zeigte
sich offen die Größe der demütigen Seele der lebenden Starzin-Kaiserin; hier trug die
hl. Helena nicht die ihrem Rang entsprechende Kleidung, sondern in ganz bescheidener
Bekleidung bewegte sie sich mitten durch die Menschenmengen, bemüht nicht erkannt
zu werden, und großzügig Almosen verteilend; dem Herrn Jesus nacheifernd ging sie
so weit, daß sie zur Speisung in ihrem Haus Jungfrauen versammelte, und dabei selbst
als einfache Magd zu Tisch bediente. Das Beispiel der aufrichtigen Frömmigkeit der
Kaiserin machte nicht nur auf die Gläubigen einen großen Eindruck, sondern auch auf
In dieser Zeit waren die durch die Evangelischen Ereignisse geheiligten Orte Palestinas
schon seit langem verwüstet. In ihrem Haß auf das Christentum hatten die Heiden
versucht das Gedächtnis der heiligen Orte auszulöschen, besonders den für die
gläubigen Christen teuersten Ort, die Grabeshöhle der Herrn. Sie war mit Schutt
zugeschüttet und so den andächtigen Blicken entzogen worden, was aber noch das
geringere Übel war, denn auf dem über der heiligen Höhle aufgehäuften Hügel, war
zum Spott über den “Gekreuzigten Gott” und Seine Gläubigen dem Dämon der
sinnlichen Liebe (Venus) ein Tempel errichtet worden. Auf Anweisung von Helena
wurden die an heiligen Orten errichteten Götzentempel abgerissen und an ihrer Stelle
heilige Kirchen errichtet; So geschah es auf den Wunsch und mit den Mitteln der
Kaiserin in Bethlehem über der Geburtshöhle Christi,sowie an der Stelle, wo der
Überlieferung nach, die Engel den Hirten auf dem Felde erschienen, auf dem Ölberg,
am Ort der Himmelfahrt Christi, in Gethsemane am Ort des Entschlafen Mariens, und
am Ort der Erscheinung Gottes dem Erzpatriarchen Abraham, bei der Eiche von
Aber mit besonderem Eifer suchte sie nach dem lebenspendenden Kreuz Christi. Die
Hauptaufgabe der kaiserlichen Starzin war die Verwirklichung des Gedankens ihres
Sohnes, das Kreuz zu finden, auf welchem der Erlöser der Welt gekreuzigt worden
war. Der Ort wo das Kreuz verborgen war, war unbekannt; zu seiner Entdeckung
benutzte die fromme Helena alle ihre Mittel und ihren kaiserlichen Einfluß. Der hl.
Ambrosius schildert die Gefühle der Kaiserinmutter, als sie auf Golgatha weilte, mit
“Sieh,sprach sie, hier ist der Ort des Kampfes; aber wo ist der Siegespreis? Ich
21. Mai – Die hl. apostelgleiche Kaiserin Helena
suche die Fahne des Heils und finde sie nicht. Ich - in Purpur, und das Kreuz des Herrn
im Staube; - ich an Höfen, und der Triumpf Christi in den Ruinen. Soll Er und die Palme
das ewigen Lebens verborgen bleiben? Soll ich mich als Erlöste betrachten und das
Zeichen der Erlösung selbst nicht Schauen? Ich sehe, dein Werk ists`, - Teufel! Das
Schwert, mit Welchem du getötet wurdest, zu bedecken... Aber du hast dich vergeblich
bemüht, du wirst neuerdings besiegt!” Ihr Unternehmen wurde mit einem herrlichen
Triumpf gekrönt. Nach langem Suchen fand man einen gewissen Judas, einen Hebräer
in fortgeschrittenem Alter, welcher der Sohn eines jüdischen Lehrers war. Dieser zeigte
als den Ort der Kreuzes des Herrn den Heidentempel der Venus an, welcher auf dem
Hügel stand, der die Grabhöhle des Herrn bedeckte. Auf Befehl der Kaiserin wurde die
Götzenstatue umgestürzt, und ihr Tempel rasch abgerissen; der Oberste Geistliche von
Jerusalem Makarius hielt einen Bittgottesdienst am Ort der Lästerung, und dann
begann man mit der Reinigung der Anhöhe. Da erhielt der fromme Eifer eine
wunderbare Verstärkung: die arbeitenden Gläubigen, welche die Erde aufgruben
verspürten plötzlich einen starken Wohlgeruch, der aus der Erde aufstieg. Da
entschlossen sie sich die Arbeiter, im Eifer um den Ruhm des Namens Christi, in
Übereinstimmung mit dem Wunsch der seligen Helena, den Schutt des abgerissenen
Heidentempels so weit wie möglich vom Ort des Begräbnissesdes Herrn Jesu
wegzutragen, damit nichts heidnisch Unreines das große christliche Heiligtum berührt.
Die Grabhöhle des Herrn wurde entdeckt und gereinigt; in der Nähe von ihr auf der
Ostseite wurden drei Kreuze gefunden und bei diesen das Brett mit der Aufschrift und
die ehrwürdigen Nägel. - Aber wie sollte man feststellen welches der drei Kreuze das
Kreuz des Herrn ist? Die allgemeine Unschlüssigkeit über diese Frage wurde durch die
Einwirkung von Oben durch folgendes Ereignis gelöst; als nämlich in der Nähe dieses
Platzes zur selben Zeit ein Toter zur Beisetzung vorbeigetragen wurde, befahl der
geistliche Makarius, daß die den Toten Tragenden stehen blieben. Dann legten sie auf
den Rat des Bischofs die drei Kreuze, eins nach dem anderen auf den Toten; und als das
Kreuz des Herrn aufgelegt wurde, erstand der Tote wieder zum Leben. Alle die dieses
Wunder sahen freuten sich und priesen die wunderbare Kraft des Kreuzes des Herrn.
Auch eine totkranke Frau wurde auf das Kreuz gelegt, und wurde sogleich geheilt. Die
Starzin-Kaiserin verneigte sich mit Frömmigkeit vor dem ehrwürdigen Kreuz und
küßte es. Und weil es wegen der Menge des Volkes nicht möglich war, daß jeder
persönlich, nach dem Beispiel der Kaiserin, die dem aufgefundenen Kreuz geziemende
Verehrung erweist, erhob der geistliche Makarius, auf den allgemeinen Wunsch, das
Heiligtum mit Frömmigkeit, damit es, wenn auch nur aus der Ferne so doch alle sehen
zu konnten, und stellte es an einer erhöhten Stelle auf, so die Erhöhung des Kreuzes
vollziehend.Als das Kreuzes, vor den Augen der vielen Gläubigen erhoben wurde,
riefen viele mit lauter Stimme, “Herr erbarme Dich!”. Dies war die erste Erhebung des
ehrwürdigen, lebenspendenden Kreuzes; sie geschah im Jahre 326. Die rechtgläubige
Kirche feiert dieses Ereignis jährlich am 14. September. Viele aus den Heiden und Juden
wandten sich da zu Christus; in ihrer Zahl war auch jener Judas, der den Ort angab, wo
sich das Hl. Kreuz befand. Danach wurde das Kreuz zu seiner Bewahrung in einen
silbernen Reliquienschrein gelegt. Am Großen Heiligen Freitag wurde es nach Golgota
getragen, in die dort bald darauf errichtete Kirche, um dort verehrt zu werden. Ein Teil
des lebenspendenden Kreuzes nahm die hl. Helena als Geschenk für ihren Sohn
21. Mai – Die hl. apostelgleiche Kaiserin Helena
Konstantin mit als sie Jerusalem verlies. Nicht lange danach starb die selige
Starzin-Mutter, in sehr hohem Alter, um das Jahr 328. Der genaue Ort ihres
Hinscheidens ist nicht bekannt.
Der hl. Kaiser Konstantin, lies die sterbliche Hülle seiner Mutter feierlich nach Rom
überführen, wo sie bis jetzt in der Kirche Aracoeli, was Altars der Himmel bedeutet,
welche auf eine Vision von Kaiser Augustinus zurückgeht, auf der höchsten Erhebung
Roms, aufbewahrt wird. Reliquien der heiligen Kaiserin befinden sich auch in Brindisi,
Orleans, Lissabon, Trier, Reims (Hautvillers), London u. a. Orten. In Trier und Pesaro
wird sie als Patronin verehrt.
Im Abendland, auf Veranlassung der hl. Helena, erbaute Kirchen befinden sich der
Überlieferung nach in Rom, Orleon, Trier und Köln. Bis an ihr Lebensende besuchte sie
sehr eifrig die Gottesdienste, und spendete viel für die prachtvolle Ausgestaltung der
Gotteshäuser. Die Verehrung der Reliquien nahm durch sie einen großen Aufschwung.
Der Überlieferung nach reiste sie von Jerusalem aus auf der Suche nach Reliquien
weiter bis nach Indien und überführte die Reliquien der hll. drei Könige nach
Konstantinopel, wo sie in der Sophienkathedrale aufbewahrt wurden. In Besancon
befindet sich eine Reliquie des hl. Erzmärtyrers Stefanus, welche von der Kaiserin
Helena überbracht wurde, und daselbst, in der nach dem hl. Stefanus geweihten Kirche,
aus dem 4. Jahrhundert, aufbewahrt wird. In Trier, in der sogenannten Peterskirche
werden ebenfalls Reliquien aufbewahrt, welche durch die hl. Kaisern Helena
hierherkamen. In Köln befinden sich in der Kirche, St. Gereon Reliquien, die auf die
Der hl. Georg war aus Kappadokien ( nach J. Stadler Berytos in Phönikien) gebürtig.
Seine Eltern waren gottesfürchtige Christen, die ihn von klein auf in der Frömmigkeit
großzogen. Noch in der Kindheit verlor er seinen Vater, der fürdas Bekenntnis für
Christus gemartert wurde. Die Mutter von Georg zog danach von Rom wo sie bis
dahin gelebt hatten, zusammen mit Georg nach Palestina um, wo sich ihre
Verwandtschaft und reiche Besitztümer befanden. Als der hl. Georg herangewachsen,
war zeichnete er sich durch ein schönes Gesicht, Männlichkeit und körperliche Kraft
aus, und wurde deßhalb vom Tribun, dem zuständigen Heerführer, in eine Eliteeinheit
des Heeres aufgenommen. Im Militärdienst zeichnete er sich durch solche Tapferkeit
und durch seine Fähigkeiten als militarischer Stratege aus, daß er in Kürze in den Rang
eines Chilarchen, eines Tausendschaftführers erhoben wurde. Kaiser Diokletian, der
noch nichts vom Christsein des hl. Georg wußte, schätzte ihn so sehr, daß er ihn in den
Rang eines Komiten erhob, der den Kaiser auf allen seinen Reisen begleiten mußte und
gleichzeitig sein Berater war. Zu dieser Zeit war die Mutter des hl. Georg bereits
gestorben. Kaiser Diokletian war ein eifriger Götzendiener und Vorkämpfer des
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23. Mai – Der hl. Großmärt. Georg
gestorben. Kaiser Diokletian war ein eifriger Götzendiener und Vorkämpfer des
Götzendienstes. Besonders verehrte erden Götzen Apollon, den man im gesammten
griechisch - römischen Kulturkreis des Heidentums für den Gott der Sonne und der
Erleuchtung des Verstandes hielt, auch für den Beschützer der Wohlfahrt des
Staatswesens und Vorhersager der Zukunft. Der Dämon, welcher in dem Götzenbild
hauste, welches Kaiser Diokletian verehrte, weissagte allenthalben über die Zukunft.
seine Vorhersagen trafen aber nie ein.
Einmal befragte Diokletian den Götzen Apollon über den Grund dafür. Der Dämon
antwortete ihn darauf, “Ich kann deßhalb die Zukunft nicht zutreffend vorhersagen,
weil mich gerechte Menschen verwirren und darum lügen auch in den Götzentempeln
die dreifüßigen Zauberhocker auf denen die Opferpriester sitzen, wenn sie die Götter
befragen: die Gerechten machen unsere Kraft zunichte. “Diokletian fragte darauf die
Opferpriester, was das für Gerechte wären, wegen denen der Gott Apollon nicht
wahrsagen könne. Die Opferpriester antworteten ihm, das auf der Erde die Christen
die Gerechten sind. Darüber wurde Diokletian mit Zorn und Grimm gegen die Christen
erfüllt und erneuerte die gegen diese eingestellte Verfolgung. Er zog sein Schwert
gegen die gerechten, unschuldigen und sündlosen Menschen Gottes und schickte
Befehle zu ihrer Bestrafung in alle Teile seines Reiches. Und da füllten sich die
Gefängnisse mit Bekennern des Wahren Gottes, anstelle von Ehebrechern, Räubern
und nichtsnutzigen Menschen. Die bis dahin gebräuchlichen Foltern wurden als
unbefriedigend aufgehoben und an ihrer Stelle grausamere Foltermethoden entwickelt,
die bei der Mehrzahl der Christen täglich und überall angewandt wurden. Von allen
Seiten, besonders aber aus dem Osten des Reiches, wurden dem Kaiser viele schriftliche
Verleumdungen gegen die Christen zugestellt. In diesen Denunziationen wurde
mitgeteilt, daß die Menschen, welche die kaiserlichen Gesetze nicht erfüllten und sich
Christen nennen, eine solche Mehrzahl ausmachen, daß man sie entweder ihn ihrem
Glauben belassen oder gegen sie zum Krieg rüsten muß. Da rief der Kaiser von überall
her seine Beamten undVorsteher in die Hauptstadt Nikomedia zu einem Rat
zusammen, ließ sichdie Fürsten und Kriegsobersten und den gesammten Senat
versammeln, und seinen Grimm gegen die Christen offenbarend, befahl er, daß jeder
nach dem ihm gegebenen Maß an Verständnis, seine Meinung äußern solle, wie man
mit den vom Heidentum Abgefallenen umgehen solle. Nach vielen Reden von
Versammlungsteilnehmern, gab der Folterknecht die Erklärung ab, daß es nichts
ehrwürdigeres und nützlicheres gäbe, als die Verehrung der altväterlichen Götter. Als
alle dem Ausspruch des Kaisers zustimmten, fuhr er fort:
“Wenn ihr alle so denkt, und zu handeln wünscht, und ihr meine Liebe für Wert achtet,
dann bemüht euch mit allen Mitteln in unserem gesammten Reich den christlichen
Glauben auszureuten, der unseren Göttern zuwider ist. Damit ihr dies erfolgreicher
ausführen könnt, werde ich euch mit allen Kräften persönlich helfen. “
Alle nahmen dieses kaiserliche Wort mit Beifall auf. Diokletian und der Senat
versammelten sich noch ein zweites und ein drittes Mal zum Rat über die Ausreutung
des Christentums. Dann erstellten sie eine Bekanntmachung an das Volk über den
Beschluß, damit dieser als unbedingter Befehl gelte.
Als dem hl. Georg klar wurde das das Vorhaben des Kaisers das Christentum mit
Gewalt zu vernichten nicht abgewandt werden konnte, urteilte er, daß die Zeit
gekommen sei für die Rettung seiner Seele zu arbeiten. Und sogleich verteilte er all sein