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8. Januar – Der ger. Severin vom Norikum
Bewohner in Scharen herbei um Wache zu halten. Da wurde ein Heuhaufen in der
Nähe durch eine Fackel eines Lastträgers unabsichtlich angezündet und erleuchtete die
Stadt, verursachte aber keinen Brand. Wegen dieses Vorfalls schrieen alle auf, und die
Feinde, die sich in der Finsternis der Wälder versteckt hatten, wurden durch den
plötzlichen Feuerschein und das Geschrei in Schrecken versetzt und glaubten, sie seine
entdeckt worden;deshalb verhielten sie sich ruhig. Als es Morgen wurde, umkreisten
sie die Stadt und durchsteiften das Gebiet in allen Richtungen. Als sie aber keine
Lebensmittel fanden, zogen sie ab; nur die Viehherde eines Mannes raubten sie, der es
trotz der Vorhersage des Dieners Gottes hartnäckig unterlassen hatte, seinen Besitz in
Sicherheit zu bringen. Nachdem die Feinde aber abgezogen waren, traten die
Bewohner vor die Stadttore hinaus, und nicht weit von der Stadtmauer weg fanden sie
Leitern liegen, die die Barbaren für die Zerstörung der Stadt bereitgestellt, aber durch
das Geschrei der Wachen verwirrt, nachts weggeworfen hatten. Deswegen baten die
genannten Bürger den Diener Gottes um Vergebung und bekannten in Demut, ihre
Herzen seien härter als Stein. Aus dem gegenwärtigen Geschehen erkannten sie
nämlich, daß in dem heiligen Mann die Gnade der Prophetie kraftvoll gewirkt hat: Das
ungehorsame Volk nämlich wäre in seiner Gesamtheit in Gefangenschaft geraten, hätte
ihm nicht das gewohnte Gebet des Gottesmannes die Freiheit erhalten, wie dies der
Apostel Jakobus mit den Worten bezeugt: “Viel vermag das inständige Gebet des
Hl. Erhard von Regensburg
In der Pfarrkirche zu Attaching bei Freising befinden sich seit dem Jahre 1720 Reliquien
des hl. Erhard, Bischof von Regensburg. Es handelt sich um ein Teil eines Armes des hl.
Erhard. Fürstbischof Johann Franz Eckher schenkte am 5. Januar 1720 diese Reliquie
sammt Reliquienschrein der Gemeinde von Attaching. Der hl. Erhard gilt als der erste
Bischof von Regensburg. Er war der Bruder des Bischofs von Trier. Seiner Herhunft
nach stammte er aus Sudfrankreich aus der stadt Narbonne. Zunächst missionierte er
im Elsaß. Sieben Klöster gründete er dort. Um das Jahr 670 heilte er die blindgeborene
Tochter Odilia des Herzogs Athich, in dem von ihm gegründeten Kloster Baume - les
Dames, wohin die Mutter der hl. Odlia, Bethsvinda das blinde Kleinkind vor dem Vater
geflüchtet hatte, der es umbringen wollte, indem er das Kind taufte. Um das Jahr 700
wurde der hl. Erhard Bischof von Regensburg. Sein Todesjahr ist unbekannt. Er wurde
in der Niedermünsterkirche am Odilienberg bei Straßburg beigesetzt. Kirche und
Kloster brannten im 16. Jahrhundert ab. dDer hl. Erhard wird zusammen mit der hl.
Das Leben der hl. Apostelgleichen Nina v. Georgien
14. Januar – Das Leben der hl. Apostelgleichen Nina v. Georgien
Das Leben der Heiligen, apostelgleichen
Die Erleuchterin Grusiniens
Gedächtnistag, 14. Januar
Die hl. Nina war die einzige Tochter angesehener und frommer Eltern. Ihr Vater war
ein Verwandter des hl. Georg des Siegesträgers, und ihre Mutter die Schwester des
Patriarchen von Jerusalem. Von jungen Jahren an zeichnete sich die hl. Nina durch
Gottesliebe aus, und es gab für sie kein größeres Vergnügen, als Zuzuhören, wenn ihr
vom Leben des Herrn Jesus Christus erzählt wurde. Als sie 12 Jahre alt war, kam sie
mit ihren Eltern nach Jerusalem, der Heiligen Stadt, in welcher sie jeder Winkel an die
evangelischen Ereignisse erinnerte und wo Christus, der Herr,`um unserer Erlösung
Willen` die Kreuzesqualen und den Tod auf Golgatha erduldet hatte. Hier geschah es,
daß ihr Vater aus besonders großer Liebe zu Gott in die Wüste fortging und Mönch
wurde, und die Mutter sich unter die Diakonissinnen zum Dienst für die armen und
kranken Frauen aufnehmen lies. Nina wurde zur Erziehung von einer frommen Frau,
mit dem Namen Nianfora, aufgenommen. Sie liebte Nina wie die eigene Tochter und
erzog sie in den Regeln des Glaubens und der Frömmigkeit. Sehr oft machten sie
zusammen Spaziergänge durch die heilige Stadt, indem sie an jenen Orten Halt
machten, die im Evangelium erwähnt werden. Einmal, als sie über schmale Pfade vom
Berg Golgatha hinabstiegen, auf dem sie einige Stunden verbracht hatten und die
Evangelien über die Leiden Christi gelesen hatten, fragte Nina ihre Erzieherin:
“Und wo befindet sich jetzt jenes Gewand Christi des Erlösers von welchem
es heißt, daß die Soldaten, als sie die Kleidung unter sich teilten darum würfelten?”
Ninafora erzählte, daß der Soldat der das Gewandt des Herrn durch das Würfeln
bekommen hatte, es in den Kaukasusfortgebracht habe, und daß das Kleid dem
Hörensagen nach in der Stadt Mzchete aufbewahrt wird, in Iberien. Darüber hinaus
setzte die Lehrerin Nina darüber in Kenntnis, daß die Bewohner dieses Landes, so wie
alle Bergvölker des Kaukasus noch nicht die Evangelische Predigt gehört haben, und
sich noch im Dunkel des Heidentums befinden. Tief in Ninas Seele brannten diese
Erzählungen. Von diesem Zeitpunkt an verging kein Tag, an dem sie nicht von diesem
fernen und unbekannten Land und von der Stadt, mit einem so fremd klingenden
Namen, träumte. Oft wenn sie im Gebet stand und den Namen der Gottesmutter
aussprach, hielt sie plötzlich inne und befand sich in Gedanken in Nazaret. Vor ihren
Augen zeichnete sich das friedliche Leben in der bescheidenen Behausung des Greisen
Josef ab: Der Greis zimmert, der Jüngling Jesus hilft ihm und die Heilige Jungfrau Maria
ist ebenfalls hier beschäftigt, in der Ecke mit der Arbeit am Webstuhl. Noch ein bißchen
und die Arbeit ist fertig. Es bleibt noch übrig den blauen Saum an dem unteren Rand
14. Januar – Das Leben der hl. Apostelgleichen Nina v. Georgien
des Gewandes anzubringen, und ihr Sohn kann am ersten Sabbat ein neues Gewand
tragen, wenn sie alle zusammen in die Synagoge zum Gebet gehen.
”Wahrscheinlich ist dies dasselbe Gewand, ”: dachte die hl. Nina,
“welches die Soldaten dem zur Kreuzigung verurteilten Christus abnahmen! Was für
ein Glück wäre es dieses Gewand nur zu berühren, das von den Fingern der Allreinen
Jungfrau gewebt wurde und dann mit dem Blut Christi bespritzt wurde! “
Und die hl. Nina wandte sich in einem flammenden Gebet an die Allheilige
"Herrscherin! " : sprach sie in ihrem Herzen, "laß mich mit eigenen Fingern
betasten, und mit eigenen Augen das Gewand sehen, in welchem Christus Sein
Martyrium beging. Laß mich dieses ferne Land sehen, dieses rätselhafte Mzchet
betreten. " Ihr Gebet wurde erhört. Die Allheilige Jungfrau erschien ihr im Traum und
"Nina, gehe nach Iberien und predige dort das Evangelium, und ich werde
"Wie kann ich, eine schwache Jungfrau " : wendete Nina ein so großes Werk
zuwegebringen? “Da gab ihr die Herrscherin ein aus einem Weinstock geflochtenes
"Nimm dieses Kreuz! Es wird deine Verteidigung sein gegen sichtbare und
unsichtbare Feinde. Mit seiner Kraft wirst du die Frohe Botschaft vom Herrn Jesus
Christus in alle Länder Iberiens bringen. "
Vom Schlaf erwacht erblickte die hl. Nina das wunderbare Kreuz in ihren Händen und
begann es unter Tränen der Rührung zu küssen, und noch zur selben Stunde ging sie
zu ihrem Onkel, dem Patriarchen und erzählte ihm von dem wundersamen Gesicht.
Ungeachtet des jugendlichen Alters seiner Verwandten, begann der Patriarch ihr ein
solch schweres Werk nicht nur nicht auszureden, sondern im Gegenteil erkannte er in
all diesem den Willen Gottes und segnete die hl. Nina zu dieser weiten Reise. Weit und
schwer war die Reise der hl. Nina;Kälte, Hunger, Durst und tödliche Gefahren durch
wilde Tiere und böse Menschen erduldete die Heilige, bis sie schließlich Iberien
erreichte. In der kartilinischen Stadt Urbnussi machte sie Halt und verbrachte dort etwa
einen Monat in einer jüdischen Familie und machte sich mit der Sprache und den Sitten
des für sie neuen Volkes bekannt. Als sie erfuhr, daß sich alle Bewohner in die Stadt
Mzchet zum Jahrefest aufmachen, erbebte die hl. Nina vor Freude, daß sich so ihre 2.
Sehnsucht erfüllte-, im rätselhaften Mzchet zu sein, wenn auch einem heidnischen
Fest. Der Herr Selbst wird ihr dort zeigen, was sie tun soll, und wie sie beginnen soll
das Evangelium zu verkündigen. In der Nähe von Mzcheta überholte sie der königliche
Zug. Auf einem weißen Pferd ritt König Miriam selbst, und hinter ihm ein zahlloses
Gefolge auf verschiedenfarbigen Pferden und Maultieren. Alle eilten in die Stadt wo das
Götterbild stand und wo eine blutiges Opfer dargebracht werden sollte. Durch die sie
mitreißende Volksmenge erreichte die hl. Nina den Gipfel des Berges und erblickte den
Götzen. Es war eine Statue von riesenhaften Ausmaßen, mit goldenem Helm auf dem
Haupt und ebensolchem Panzer auf der Brust. Ein Auge war ein Rubin, das andere ein
Smaragd, von ungewöhnlicher Größe und Glanz. Das Volk stand zusammen mit
seinem König in tiefem Schweigen vor dem Götzen, und als man das blutige Opfer
14. Januar – Das Leben der hl. Apostelgleichen Nina v. Georgien
darbrachte und Posaunen erdröhnten, fielen alle vor dem seelenlosen Götzenbild
nieder. Die hl. Nina sah dies mit tränenerfüllten Augen. Ihr Herz schmerzte vor Mitleid
mit dem Volk welches sie bereits lieb hatte und welches den wahrhaftigen Gott nicht
kennend, vor einem Götzen niederfiel. Die Augen zum Himmel hebend begann sie zu
"Allmächtiger Gott! Schau mit Barmherzigkeit auf dies Volk. Du hast es
nach Deinem Ebenbild und Gleichnis erschaffen, damit es nur Dich kennen sollte, seinen
wahren Gott. Aber es beugt sich vor einem unbeseelten Stein nieder. Bemühe Dich um
dies Volk, Herr! Befreie es aus der Macht des Fürsten der Finsternis, des Teufels. Mach,
das dies Volk und alle Enden der Welt sich vor Dir beugen, dem einzigen vorewigen
Noch hatte die hl. Nina ihr Gebet nicht beendet, als drohende Gewitterwolken den
Himmel überzogen und es finster wurde. Zusammen mit der noch zu sehenden Sonne
erblitzten nun Wetterstrahle und Donnergrollen erdröhnte. In Panik begann das Volk
zu Flüchten. Selbst der König suchte Zuflucht zwischen den zerstreuten Felsen. Von
einem furchtbaren Blitzschlag wurde der Götze zu Asche zerschlagen und ein
Wolkenbruch spülte die Überbleibsel in den Fluß. Darnach erschien wieder die klare
Sonne und in der Natur breitete sich Stille aus. Vergeblich suchten der König und das
Volk ihren Gott. Aber auch nicht eine Spur des Götzen noch des Opfertisches, auf dem
ihm gerade Opfer dargebracht worden waren, waren übriggeblieben. Voll Furcht und
Schrecken sprach das Volk:
"Groß ist unser Gott, allein es gibt irgend einen anderen Gott der größer
ist als er, Welcher unseren auch besiegt hat. Was ist hier nur geschehen, und was
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Nach Verlauf einiger Zeit ging die hl. Nina in der Gestalt einer Pilgerin nach Mzchet.
Die Frau des Kaiserlichen Gärtners mit Namen Anastasia, nahm sie mit Freude auf, als
wäre sie eine seit langem erwartete Bekannte. Sie führte sie in ihr Haus und bereitete
ihr eine Bewirtung. Anastasia und ihr Mann baten Nina bei ihnen zu leben. Sie waren
kinderlos und litten sehr unter ihrer Einsamkeit. Die hl. Nina siedelte in die kleine
Hütte, die für sie Anastasias Mann in einem Winkel des Gartens errichtete. Dort stellte
sie das Kreuz auf, das ihr die Ewige Jungfrau übergeben hatte und verbrachte Tag und
Nacht im Gebet und Psalmengesang. Von diesem Ort aus leuchtete das Licht des
Christlichen Glaubens durch ganz Iberien. Die ersten Christen wurden die
hl. Nina, der Gärtner und seine Frau, denen durch das Gebet der hl. Nina viele Kinder
geboren wurden. Einst trug eine Frau unter lautem Weinen ihr sterbendes Kind durch
die Straßen der Stadt, alle um Hilfe anrufend. Die hl. Nina nahm das kranke Kind, legte
auf das Kleine ihr Kreuz aus Rebholz und gab es dann seiner Mutter lebendig und
gesund wieder. Von dieser Zeit an begann die hl. Nina offen das Evangelium zu
predigen und alle zur Buße und zum Glauben an Christus aufzurufen. Ihr
rechtschaffenes und keusches Leben zog ihr die Liebe des Volkes zu und alle hörten sie
mit Genuß. Im Besonderen wendeten sich allmählich Frauen Christus zu und bald