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ihm überaus unfreundlich und blieb ungerührt über seine Predigt. Seine Mutter jedoch

neigte sich zu seiner Überzeugung und wurde mit dem Licht des Evangeliums

erleuchtet, ebenso wie viele andere Einwohner seiner Heimatstadt. Aber der Erfolg der

Evangeliumspredigt des Heiligen in Sabarien war nicht anhaltend. In jener Zeit breitete

sich aufgrund des Schutzes, den der ruchlose (gottlose) Kaiser Konstantin den Arianern

bot, deren Häresie im ganzen Pannonien aus. Martin bewaffnete sich gegen diese

bösartige Lehre und wurde deswegen der Verfolgung unterzogen und nach

körperlicher Peinigung wurde er aus der Stadt vertrieben. Er begab sich nach Italien,

ließ sich in Mailand nieder und baute sich dort eine Einsiederzelle, aber auch von dort

wurde er nach vielartigen Verfolgungen und Kränkungen durch den arianischen

Bischof Auxentius vertrieben. Daraufhin beschloß der Heilige, auf der einsamen,

felsigen Insel Gallinari Einsiedler zu werden. Von dort übersiedelte er später auf die

Insel Kaprari,

(Gallinari ist eine Insel im Tyrischen Meer in Ligurien, in Oberitalien (Norditalien).

Kaprari ist eine kleine Insel im selben Meer.)

die vollkommen menschenleer (umbesiedelt, unbewohnt) war, da sie voll von giftigen

Schlangen war. Dort lebte er in der Tätigkeit (Podwig) des Gottdenkens und Gebetes

mit nur einem Gefährten. Sie nährten sich allein von wildwachsenden Pflanzen. Gottes

Vorsehung (Fürsorge) bewahrte den hl. Gottkämpfer (Podwischnik), und er erlitt

durch die Schlangen keinerlei Schaden.

Als er hörte, daß sein Lehrer Hilarion, der von den Arianern aus Poiters vertrieben

worden war, die Erlaubnis erhält, dorthin zurückzukehren, begab er sich zu ihm nach

Poitiers und sie umarmen sich - nach 5-jähriger Trennung mit Freude. Hilarion

versuchte wieder, ihn zur Annahme des Priester- oder zumindest Diakonsamtes zu

überreden. Martin weigerte sich aber hartnäckig in dem Wunsch bis an´s Ende seiner

Tage einfacher Mönch zu bleiben. Hilarion gestattete ihm, eine mönchische

Gemeinschaft zu gründen und wies ihm dafür einen Ort unweit von Poitiers im Dorf

Lokopiag oder Ligougean.

(Das Kloster des hl. Martin lag 8 km von Poitiers entfernt. Es war das erste regelgerecht

(pravilno) erbaute Kloster im Westen und Martin ist der erste Klostergründer im

Westen.)

Um den frommen Jüngling versammelten sich schnell Freunde und Schüler, um von

ihm über das vollkommene mönchische Leben zu lernen. Martin nahm alle mit Liebe

auf und diente allen als das beste Vorbild im asketischen Gottgefälligen Leben. Obwohl

er fast keine Ausbildung erhalten hatte, ermahnte und leitete er – durch die Kraft der in

ihm wohnenden Gnade Christi, gelehrt (weise gemacht) durch Gottdenken und durch

die Übung des asketischen, tugendvollen (tugendhaften), mönchischen Lebens– auch

vielgebildete und hocherleuchtete Personen, von denen einige unter seinem Einfluß der

eitlen (leeren) Welt absagten und sich selbst ganz dem Gottdienen und den asketischen

Mühen der Einöde weihten, auf den Weg des christlichen Lebens. In kurzer Zeit blühte

das Kloster (Obitel) des hl. Martin auf und wurde bekannt als das erste Kloster in

Gallien und als berühmte Keimstätte des Mönchtums in jenem Land.

Zu jener Zeit erkrankte einer der Katechumenen, der in´s Kloster des hl. Martin zum

Erwerb seelennützlicher Weisungen im hl. Glauben und frommem Leben eingetreten

war, aber noch nicht zum Empfang der Taufe gelangt war, plätzlich an Fieber und

starb. Der Heilige war zu dieser Zeit nicht im Kloster. Zurückgekehrt fand er nur den

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starb. Der Heilige war zu dieser Zeit nicht im Kloster. Zurückgekehrt fand er nur den

leblosen Körper des Katechumenen umgeben von der weinenden Bruderschaft. Der

Heilige schickte alle aus dem Kloster, wandte sich in´s Gebet und rief nach zwei

Stunden durch die Gnade Christi den Gestorbenen zum Leben zurück. In´s Leben

zurückgekehrt empfing er unverzüglich die heilige Taufe und lebte danach noch lange

Zeit Gottwohlgefällig. Er erzählte später, daß er, als seine Seele sich vom Körper

trennte, vor einen gewissen drohenden Richter gestellt worden war, der gegen ihn die

Schuldigsprechung vorbrachte. Aber zwei Engel sagten dem Richter, daß er derjenige

sei, für den der hl. Martin bete. Hiernach befahl der Richter, ihn zu Martin

zurückkehren zu lassen.

Von dieser Zeit an verbreitete sich der Ruhm des hl. Martin wie der eines

wunderbaren,mit Kraft aus der Höhe bekleideten Apostels. Er zog eine vielköpfige

Schar von Schülern aus verschiedensten Ständen und Verhältnissen an, die er durch das

Beispiel seines tugendhaften und streng asketischen Lebens beeinflußte. Aber der hl.

Martin wirkte auch durch seine Lehre auf sie. Er sah selbst klar die Wahrheit Christi

und war fest von ihr überzeugt.

Und mit dieser Klarheit, Lebendigkeit, Schlichtheit und Überzeugung vermochte er sie

[die christliche Wahrheit] Gläubigen und Ungläubigen mitzuteilen und zu erklären. Er

liebte es, mit Gleichnissen zu erklären, die bei den Zuhörern starken Eindruck

hervorriefen.

Als der Erbfeind des Menschengeschlechtes die großen christlichen Werke des hl.

Martin sah und sein heiliges, Gottgefälliges Leben nicht ertragen konnte, erhob der

Teufel gegen ihn einen bösartigen Kampf, indem er ihn auf jegliche Weise versuchte.

Aber obwohl der Heilige ständig um sich herum die Dämonen und ihren Fürsten selbst

sah, zeigte er dennoch niemals auch nur die geringste Furcht vor ihnen. Er rief sogar

den Teufel offen zum Kampf heraus.

„Wenn du irgendeinen Teil [irgendeine Gewalt] an mir hast, dann beweise es durch die

Tat.“

Da versuchte der Satan, den Heiligen zu betrügen und zu täuschen, indem er das

Aussehen eines lichten Engels annahm, denn manchmal, wie der Apostel spricht„

verwandelt sich der Satan selbst in einen lichten Engel“ (?) Und siehe eines Tages

erschien er Martin zur Zeit des Gebetes, angeführt und umgeben von purpurnem Licht,

gekleidet in königliches Gewand, geschmückt mit einer Krone aus Juwelen und Gold, in

mit Gold bedeckten Sandalen und einem fröhlichen und freudigen Antlitz. Beim

Anblick dieser ungewöhnlichen, wunderbaren Erscheinung geriet Martin zuerst in

große Verwirrung, und beide bewahrten lange Schweigen. Schließlich sagte der Teufel:

„Erkennst Du, Martin, wen du nun siehst? Ich bin Christus. Bevor ich zu meiner

zweiten Wiederkunft erscheine, wollte ich es dir eröffnen.“

Der Heilige zögerte und gab keinerlei Antwort.

„Warum zweifelst du, an die Erscheinung zu glauben?, sagte der Böse, Ich bin

Christus.“

Da erkannte Martin durch die Eingebung des Heiligen Geistes, daß dieser der Teufel

war, und sagte:

„Mein Herr Jesus Christus versprach nicht,daß er in Purpur und mit glänzender Krone

erscheinen werde. Ich will nicht glauben, daß ich die Wiederkehr Christi sehe, solange

Er nicht in der selben Gestalt kommt, in welcher Er litt und vorallem nicht sichtbar die

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Er nicht in der selben Gestalt kommt, in welcher Er litt und vorallem nicht sichtbar die

Wunden zeigt, die Er am Kreuz erduldete.“

Daraufhin verschwand der Teufel wie Rauch und erfüllte die Zelle mit solch einen

schrecklichen Gestank, daß keinerlei Zweifel blieb, daß jener der Teufel gewesen war.

Aber zusammen mit diesen trügerischen Erscheinungen wurden dem Heiligen auch

tröstende und gnadenhafte Erscheinungen der Engel und der Heiligen Gottes aus der

jenseitigen (zagrobnij) Welt zuteil. So erschienen ihm nicht nur einmal die hll. Apostel

Petrus und Paulus und trösteten ihn mit gotterleuchtetem Gespräch. Die Gnade Gottes

ruhte sichtbar auf dem hl. Martin und zeigte ihre Anwesenheit sichtbar vor Augen aller

seiner Schüler, besonders bei seinem ergreifenden Vollzug der Göttlichen Gottesdienste

und zu der Zeit, wenn er das Volk segnete. So sahen sie einmal, daß, als er seine rechte

Hand zum Segen hob, von ihr ein gewissen ungewöhnlicher Glanz ausging. Zu einer

anderen Zeit sahen sie, wieum seine Stirn herum ein Leuchten erschien.

„Eine Stadt, die auf dem Berge liegt, kann nicht verborgen bleiben. Auch zündet man

nicht ein licht an und stellt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter, dann

leuchtet es allen, die im Hause sind.“ (Matth. 5,15) So wurde es auch über den hl. Martin

deutlich, daß Gott ihn nicht lediglich zu stillen Werken der Askese in der

Abgeschiedenheit und der Ruhe der klösterlichen Zelle vorherbestimmt hatte,sondern

dazu, ihn hoch auf den Leuchter der Kirche zu stellen, damit er mit seinen

Gnadengaben, seinen guten Werken und durch sein heiliges Leben die Gläubigen

erleuchte als ein Hirte der vielzahligen Herde Christi. Sein großer und noch

wachsender Ruhm machte es unzweifelhaft, daß früher oder später das Volk

irgendeiner Kirche sich an ihm wenden würde mit dem Ruf zum Bischofsamt. Und

siehe als der Bischofsstuhl (Kathedra) in der Stadt Tours (Stadt in Gallien am linken Ufer

der Loire, 238 Kilometer südwestlich von Paris) frei wurde, begehrte das Volk, den hl.

Martin als ihren Bischof zu haben. Aber zugleich wußten alle um die tiefe Demut

Martins, die ihn früher dazu bewegt hatte, nachdrücklich die Annahme des

Priesteramtes oder auch nur des Diakonsamtes abzulehen.

Da beschlossen sie, eine List und Gewalt anzuwenden. Ein Bürger mit Namen Ruricius

ging zum Heiligen in sein Kloster und ihm zu Füßen fallend bat er Martin zu kommen,

um für seine kranke Frau zu beten. Der Heilige ging. Dort aber umringte ihn eine

vielzahlige Menge und brachte ihn mit Gewalt in die Stadt und die Kirche und rief ihn

als Bischof aus.

Auch nachdem er auf den Bischofsstuhl erhoben worden war, änderte sich der hl.

Martin in keiner Weise: wie vorher war er für alle ein Vorbild an tiefer Demut. Er

begnügte sich mit einfacher Kleidung und der allerkärglichsten Speise. Den größten Teil

der Zeit widmete dermönchischen Askese (dem christlichen Wirken) während er sich

von der Welt zurückzog und dem Schweigen zustrebte.

Dieser Ort war durch Felsen verborgen und von der einen Seite durch den Fluß Loire.

Er war nur über einen Pfad zugänglich. Hier baute Martin eine hölzerne Zelle.

Die einen bauten sich Hütten, andere gruben sich Höhlen in den Felsen des Berges. auf

diese Weise versammelten sich um Martin bis zu 80 Brüder und es bildete sich eine

neue mönchische Gemeinschaft. Sie wurde Kloster des Martin genannt, aber ebenso

ach großes Kloster und später Marmute (?) (Das Kloster Marmutier (?) erlangte in der

Folge weiten Ruhm und hatte eine große Bedeutung in der Geschichte des Mönchtums

nicht nur in Gallien sondern auch im ganzen Westen). Die Mönche dieses Klosters

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nahmen die Regel (mönchische Ordnung) Martins an und übten sich in der Askese des

Fastens und des Gebetes unter seiner erfahrenen Führung und profitierten (?) von

seinen seelennützlichen und gleichzeitig allgemeinverständlichen, einfachen

Ermahnungen und dem Beispiel seines eigenen hoch-asketischen Lebens. Die Brüder

hatten nichts Eigenes. Alles hatten sie gemeinsam Es war nicht erlaubt, irgendetwas zu

kaufen oder zu verkaufen, und als Handarbeit wurde nur jungen Mönchen das

Abschreiben der Handschriften von Göttlichen und seelennützlichen Büchern

eingeräumt. Die Älteren übten sich ausschließlich im Gebet. Aus den Zellen gingen sie

selten heraus, außer zum gemeinsamen Dienst. Wein kostete niemand außer Kranken.

Ihre Speise, - die sie nur einmal am Tag zu sich nahmen- , bestand nur aus Brot,

Gemüse und Öl. Ihre Kleidung bestand aus grobem Kamelhaar, obwohl viele der

Mönche von vornehmer Herkunft waren. Die Brüder lebten in bedingungslosem

Gehorsam und überwiegend im Schweigen. Aus diesem Kloster gingen nicht wenige

Bischöfe hervor, die sich viel um die Verbreitung der christlichen Erleuchtung unter den

Heiden mühten.

Der heilige Martin selbst mühte sich mit Eifer um die Bekehrung der Heiden und schlug

den Götzendienst im größten Teil Galliens nieder. In diesem apostolischen Dienst zeigt

er sich als ein tapferer, unerschrockener und selbstloser Prediger der Wahrheit Christi.

Zu diesem Zweck verließ Martin nicht selten sein geliebtes Kloster und durchwanderte

die umliegenden Gebiete. Er vernichtete Götzentempel, riß geweihte Bäume der

Götzenanbeter aus und baute Kirchen und unterwies die Heiden im Christlichen

Glauben. die evangelische Predigt Martins hatte dadurch besonderen Erfolg, da sie oft

begleitet wurde von Zeichen und Wundern, die der Heilige durch die Kraft Christi vor

den Augen aller Ungläubigen vollbrachte. Der erste Ort der Bekehrung von Heiden

war Amboise (Stadt - 22 Kilometer von Tours entfernt). Nachdem er dort durch seine

Predigt eine (Orts-) Kirche gegründet hatte, vertraute er ihre Führung und Pflege

einigen seiner Schüler an. Aber das Heidentum war dort noch stark und den Christen

drohte eine große Gefahr von Seiten der Ungläubigen. Denn es war dort noch ein

Tempel mit einem großen Götzen verblieben, der vom Volk verehrt wurde. Die

Schüler des hl. Martin entschlossen sich nicht, diesen Hort der Götzenanbetung zu

zerstören ungeachtet der Weisung des Heiligen. Martin selbst kam wiederum nach

Amboise, aber überzeugte sich, daß es tatsächlich schwer war, diesen Tempel zu

zerstören. Da verbrachte er, nachdem er sich einen abgeschieden Ort ausgesucht hatte,

die ganze Nacht in flammendem Gebet zu Gott. Und der Herr erhörte dieses Gebet

Seines Heiligen [eigtl. Ihm Wohlgefälligen]: Am Morgen erhob sich ein furchtbarer

Orkan, der den Heidentempel bis zu den Grundfesten zerstörte und den darin

befindlichen Götzen zerschlug.

Als der hl. Martin mit dem Wort der Frohbotschaft das Gebiet Edoise (?) (liegt

südöstlich von Paris zwischen den Flüssen Loire und Saone) durchzog, gelangte er in

die Stadt Augustudon(?) (die Hauptstadt der Eduäer, die das Land Edoise besiedeln -

jetzt Otjun (?) im Departement Loire - Saone mit einer Menge Ruinen)und blieb dort,

um am Grab de hl. Märtyrers Symphorian zu beten und dem Bischof Simplicius bei der

Austreibung des Heidentums zu helfen. Nahe der Kapelle, in der die Gebeine des hl.

Symphorian (d. Märtyrer Symphorian, der von der römischen Kirche verehrt wird; +

i.J. 178 unter dem Kaiser Marc Aurel) erhob sich ein heidnischer Tempel zu Ehren des