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23. November – Der Hl. rechtgläubige Fürst Alexander Newskij
schwieriger war es das nowgoroder Land gegenüber den benachbarten Feinden zu
verteidigen. Fürst Alexander bewältigte aber alle diese Schwierigkeiten. Durch seine
Mildtätigkeit gewann er die Zuneigung des Volkes. Er war ein Beschützer der Waisen
und Witwen, Helfer für die Hilflosen. Seine Barmherzigkeit kannte keine Grenzen, so
daß niemand vom Fürstenhof wegging, ohne das Erbetene empfangen zu haben. Fürst
Alexander zeichnete sich durch Verstand und andere Gaben aus, und deßhalb liebten
ihn die Nowgoroder, und sein Ruhm erstrahlte weit durch die Ruß.
Der hl. Chrysogonus war der Lehrer der hl. Märt Anastasia und ihrer Mutter. Nach
langer Kerkerhaft während der ihn die hl. Anastasia mit Lebensmitteln versorgte.
Kaiser Diokletian lies ihn nach Aquileja bringen und stellte ihn dort vor die
Entscheidung entweder den Göttern zu opfern und Beamter zu werden oder die
Enthauptung zu erleiden. Der hl. Chrysogonus wählte die Enthauptung. Sein Leichnam
wurde nach der Hinrichtung ins Wasser geworfen aber wieder ans Land gespült. Der
hl. Priester Zelus bestattete ihn. Im 11. Jahrhundert kamen seine Reliquien von Aquileja
nach Verona und von dort zusammen mit denen des hl. Kastorius nachTegernsee.
Bischof Virgil von Salzburg
Der hl. Abtbischof Virgil war Nachfolger von Abtbischofs Johannes von Salzburg,
welcher von Bischof Bonifacius eingesetzt worden war. Aus Sehnsucht nach der
Heimatlosigkeit um Christi willen, hatte er seine irdische Heimat, die Insel Irland,
verlassen und war zusammen mit dem ihm unterstellten Bischof Dobdagrcus und dem
Priester Sidonius und anderen Begleitern an den Hof des merovingischen Hausmaiers
Pipin gekommen, der bereits wie der eigentliche König des Reich der Franken
aufzutreten begann und wurde von diesem fast zwei Jahre an seinem Hof
zurückgehalten. Zu Beginn der Christianisierung des westlichen Abendlandes war der
Brauch, das ein Bischof einem Abt unterstellt war, der die notwendigen Weihen
vornahm, in jenen Gegenden verbreitet, wodie Evangelisierung der Landes von den
Klöstern ausging. In Irland hatte Virgil den Titel “vir sapiens” erhalten, womit ein
gotterleuchteter, auch in den weltlichen Wissenschaften bewanderter, geistlicher Vater
27. November – Bischof Virgil von Salzburg
bezeichnet wurde. Auf Empfehlung Pipins des Jüngeren, dem Vater des späteren
Kaiser Karl, wurde der damalige Abt Virgil von Herzog Odio von Bayern zum Abt von
Sankt Peter eingesetzt, welches noch in der Tradition des hl. Rupertus stand. Die von
Virgil vom fränkischen Hausmaier übernommene Aufgabe bestand darin das Land der
Baiern stärker mit dem christlichen Glauben zu durchdringen. So bemühte er sich
besonders um die Heranbildung neuer Mitarbeiter, was ihm umso leichter gelang, als
ihm der Ruf der Heiligkeit und Gelehrtheit vorrausgeeilt war, und Virgil sich auf in der
Folge als ein tatkräftiger geistlicher Hirte erwies. Hundert Mönche und
Priestermönche und fünfzig Novizen zum Teil aus der Oberschicht des Landes standen
unter der Leitung des hl. Virgil. Insgesammt 64 Kirchengründungen gehen auf ihn
zurück. Sein besonderer Gönner war Herzog Odilo von Bayern, welcher die Kirche von
Salzburg mit der Ortschaft Metmingheim und anderen Ländereien, besonders am
Parnsee beschenkte und ihr zugleich das Jagd- und Fischereirecht übertrug. Das
hinderte den hl. Virgil aber nicht seine Rechte auf die Villa Alpina im Pongau geltend zu
machen, welche der Herzog, aus Unkenntnis der früheren Verhältnisse, seinem
geistlichen Vater, in der Gefangenschaft, am fränkischen Königshof, dem Priester Ursus
zum Lehen vermacht hatte. Dabei schlug er sogar eine ihm angebotene Entschädigung
in der Gegend von Laufen aus und erklärte die vom Priester Ursus im Pongau
errichtete Kirche für unkanonisch. Dennoch blieb das Verhältnis zu Herzog Odilio und
seinem Nachfolger Herzog Thassilo II. freundschaftlich. Bei der Stiftung des Klosters in
Kremsmünster durch Herzog Thassilo im Jahre 777 war Bischof Virgil als Zeuge
eingeladen. Nach Zurückerlangung der zerstörten Maximilianszelle im Pongau, lies
Bischof Virgil diese wieder aufbauen. Er machte die Heilquelle von Gastein zugänglich
und eröffnete die alten Erzgruben. Besonders förderte er auch die geistliche Schule im
Neben seiner Tätigkeit im deutschsprachigen Gebiet hatte Virgil auch die Aufgabe das
neuerworbene Herzogtum der noch heidnischen Karantaner zu missionieren, was
wegen des tiefen Mißtrauens der slavischen Karantaner gegen alles Fränkische von
vielen Rückschlägen, in Form von Aufständen gegen die fränkische Oberherrschaft,
begleitet war. Zur Bürgschaft nahmen die Bayern Geiseln mit sich, unter ihnen den
SohnHerzog Boruths, Gorazd und Cheitumar, den Sohn seines Bruders. Herzog
Boruth, der noch Heide war, bat die Sieger seinen Sohn und dessen Neffen zu Christen
zu machen, da er wußte, das nach fränkischer Gewohnheit sein Sohn nur als Christ die
Herrschaft behalten konnte. Virgil übergasb die beiden Prinzen seinem Weihbischof
Dobdagrecus zur Erziehung in die Klosterschule auf der Insel Herren-Chiemsee. Der
heiligmäßige Bischof Modest, ein bayerischer Romane, dessen Leib in der Kirche zu
Maria Saal ruht, war der erste Missionsbischof von Kärnten und vom hl. Virgil geweiht
worden. Er starb im Jahre 760. Nach seinem Tod, noch zu Lebzeiten Herzog
Cheitumars erhoben sich, von Seiten der im Heidentum verharrenen Großen des
Landes Carantanien, Aufstände gegen die fränkischen Missionare, welche nach dem
Tod des Herzogs jede weitere Mission des Landes verhinderten. Viele in Carantanien
hielten das Christentum lediglich für ein Mittel der neuen Herren sie gänzlich zu
unterjochen, und im Sturz ihrer bisherigen Heiligtümer, durch die für ihre
Sittenverderbnis bekannten Franken, sahen sie, nur den Anfang des Umsturzes alles
dessen, was sie bisher für gut und wahr erkannt hatten.
27. November – Bischof Virgil von Salzburg
Während dieser Zeit arbeitete Virgil an der Heranbildung neuer Priester, in den von
ihm eingerichteten Klosterschulen und Schulen der verschiedenen Zellen, um für die
Zukunft mehr Missionare für die Bekehrung Carantaniens zu haben. Den Gottesdienst
gestaltete er prachtvoller und auf Reisen durch die ganze Diozese bemühte er sich
Reste von Aberglauben und Heidentum zu beseitigen, und wo es notwendig war Zucht
und Ordnung wieder herzustellen.
Im 22. Jahr als Abt des Kathedralklosters St. Peter wurde der hl. Virgil durch die
Bischöfe Bayerns am 15. Juni 767 in seiner Kathedralkirche zum Bischof geweiht. Im
selben Jahr weihte er die von Gunther, Graf im Chimgau gestiftete Abtei zu Otting bei
Waging, nachdem er vom Grafen das Versprechen erhalten hatte das neue Kloster dem
Salzburger Bischofssitz zur Oberleitung nach den Kirchengesetzen zu übergeben mit
der Vollmacht, Abt und Mönche dorthin zu setzen und alles so zu tun, wie ihn Virgil
lehren würde. Hierauf weihte Virgil die Kirche und das Kloster zu Ehren des hl.
Im Jahre 767 begann Virgil auch mit dem Neubau der alten Kathedralkirche, welche in
sechs Jahren vollendet wurde. Baumeister war er selbst und seine Mönche waren die
Künstler und Werkleute, wie dies damals und in den folgenden drei Jahrhunderten bei
allen klösterlichen Kirchenbauten üblich war. Dabei wird überliefert, daß sooft er den
Arbeitsleuten den verdienten Lohn auszuzahlen kam, er ein mit Geld gefülltes Becken
vor sie hinstellte,aus welchem sich keiner von ihnen mehr als Lohn herausnehmen
konnte, als seiner Mühe und geleisteten Arbeit tatsächlich entsprach. Im Jahre 774
wurde die Kathedralkirche vollendet und am 24. September geweiht. Dabei wurde die
obere Hälfte vom Leib des hl. Rupert erhoben und die Leiber seiner Mitarbeiter der hl.
Priestermönche Gisilhari und Chuniald, und in einem feierlichen Umzug in die neue
Domkirche übertragen. Im Anschluß an die neue Kathedralkirche wurde auch eine
neue geistliche Schule gebaut, in welcher die Geistlichen zusammen lebten.
Als im Jahre 772 Herzog Tassilo mit einem großen bayerischen Heer Carantanien
erneut unterworfen hatte, und als neuen Herzog Waltunch zum Statthalter eingesetzt
hatte, begann der Herzog mit dem Bau des Benediktienerklosters Kremsmünster
welches im Jahre 777 vollendet wurde. Bereits im Jahre 770 hatte er an der Grenze zu
Carantaniendas Benediktinerkloster Innichen im Pustertal gestiftet um, wie er im
Stiftungsbrief ausdrücklich sagt, "die ungläubige Nation der Slaven auf den Weg der
Wahrheit zu führen. "Auf Anfrage des neuen Carantanerherzogs sandte Bischof Virgil
nun wieder Priester nach Carantanien, wobei in den größeren Gebieten Zellen mit
Schulen errichtet wurden.
Im Jahre 770 fand auch eine Versammlung der sechs Bischöfe Bayerns statt, an welcher
außer Virgil Manno von Neuburg an der Donau, Alim von Seben heute Brixen,
Wisurich von Passau, Sindpert von Regensburg und Arbeo von Freising teilnahmen,
ferner 13 Benediktineräbte des Landes. Angesicht der Schwere der Pflichten und
Verantwortung welche auf ihnen und den ihnen untergebenen Priestern und Mönchen
lastete, einigten sie sich zu einem Gedächtnisbund für die Verstorbenen; wenn einer
von ihnen aus dem Leben scheidet, wurde beschlossen, soll jeder der übrigen Bischöfe
und Äbte in seiner Kathedral- oder Klosterkirche 100 besondere göttliche Liturgien
zelebrierenlassen, und 30 Liturgien für den Verstorbenen möglichst persönlich
zelebrieren oder sonst zelebrieren lassen. Beim Tod eines Priesters oder eines Mönches
27. November – Bischof Virgil von Salzburg
sollten 30 göttliche Liturgien zelebriert und ebenso oft der Psalter gelesen werden.
Zum dankbaren Andenken an die Begründer, Förderer und Wohltäter der Kirche
Salzburgs lies Virgil schon frühzeitig das sogenannte Buch des Lebens “Liber vitae”
anfertigen, welches in seinem ersten Teil die Namen der Lebenden und im zweiten Teil,
die der verstorbenen Bischöfe, Äbte, und Mönche seines Klosters, der Landesfürsten,
welche sich seiner Kirche wohltätig erwiesen, dann der verbündeten Bischöfe , Äbte,
Äbtissinnen und Gönner enthält. Dieses Buch wurde bei der täglichen Liturgie auf den
Altar gelegt und der zelebrierende Priester kommemorierte die darin geschriebenen
Lebenden und Verstorbenen. Dieses Buch ist als `Verbrüderungsbuch` in die Geschichte
eingegangen und wird noch heute ein Salzburg aufbewahrt. Gegen Ende seines Lebens,
als die Kräfte des Leibes abnahmen, die des Geistes aber um so kräftiger im reifen
Mannesalter Christi erstarkten, drängte ihn die Liebe, seine geistlichen Kinder in den
verschiedenen Zellen zu besuchen, sie im Glauben zu bestärken zur christlichen Zucht
zu ermahnen, und die von ihm getroffenen Verordnungen ein letztes Mal zu
bekräftigen. Sein ganzes Leben zeigte sich Bischof Virgil als streng orthodoxer Bischof.
Die Versuche dvon Bischof Bonifacius den ihm zu eigenständigen Bischof Virgil vor
dem römischen Pontifex, wegen häretischen Gebräuchen und Lehren anzuklagen,
gingen fehl. Einmal wurde dem Papst berichtet, das die Priester des hl. Virgil ungültig
taufen, indem sie statt "in nome patre et filio et spiritu sancto" " in nome patria et filia et
spiritu sancto" , auf deutsch im Namen des Vaterlandes, der Tochter und des Heiligen
Geistes taufen, abgelehnt mit der Begründung, das die Rechtgläubigkeit der Priester
ausschlaggebend für die Gültigkeit der Taufe ist und nicht der Grad der Beherrschung
der, bei der Taufe verwendeten, lateinischen Sprache. Eine andere Anklage gegen Virgil
war seine große Gelehrsamkeit. Bischof Virgil vertratdie moderne Auffassung von der
Kugelgestalt der Erde und das demzufolge auf der gegenüberliegenden Seite der
Erdoberfläche ebenfalls Menschen leben, welche er als Gegenfüßler bezeichnete. Diese
Lehre wurde vom Bischof von Rom verurteilt undVirgil aufgefordert diese Lehre
abzuweisen. Aber bevor es dazu kam erkrankte der hl. Virgil und bereitete sich zum
Sterben. Die letzte von der Geschichte überlieferte Handlung des hl. Virgil ist die
Erhebung der Leiber der hl. Gawinus und Iduinus auch Gawein und Idwein genannt,
Priestermönche und Mitarbeiter des hl. Rupert. Am 27. November des Jahres 784, starb
der hl. Virgil, nachdem er am selben Tag noch die göttliche Liturgie gefeiert hatte, im
Rufe der Heiligkeit, und wurde in der von ihm erbauten St. Rupertkathedrale
beigesetzt. Fast 40 Jahre hatte erder Diozese Salzburg als Abt und Bischof
Zur Zeit der Karoliner wurde das Gedächtnis des letzten eigenständigen und
streitbaren, orthodoxen Bischofs Österreichs und Bayerns fast ganz ausgelöscht. Vor
seinem bescheidenen Grab in der Mauer der Kathedralkirche wurde eine Kapelle
errichtet, die sein Grab ganz verdeckte. Erst bei Umbauarbeiten im Jahre 1181 unter
Bischof Eberhard wurde sein Grab zufällig wiederentdeckt. Neben seinen Gebeinen
fand sich eine kleine Ikone mit dem Bild von Bischof Virgil und einem kurzen Hinweis
auf seine Bautätigkeit. Seitdem seine Reliquien zur Verehrung ausgestellt wurden
ereigneten sich durch die Fürbitten von Bischof Virgil viele Gebetserhörungen.