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23. Mai – Der hl. Großmärt. Georg

Der Bauer ging -

- ng mit dem festem Glauben an das Wort des Märtyrers und fand tatsächlich seinen

Ochsen wieder am Leben. Da kehrte er auf der Stelle wieder zu Georg zurück und auf

dem Weg durch die Stadt, rief er laut aus:

-”Wahrhaftig, groß ist der christliche Gott !”

Hierfür wurde er von Kriegern gefangen genommen und berichteten über ihn dem

Kaiser. Diokletian wurde von Zorn erfüllt, wollte ihn auch nicht sehen, und befahl ihn

sogleich vor der Stadt zu enthaupten. Zum Sterben für Christus ging Glikerios mit

Freude, wie zu einem Festmahl vor den Kriegern her, und rief mit lauter Stimme

Christus als Gott an, und betete, daß Er sein Blutvergießen als Taufe annehme. So starb

Glikerios.

Bald darauf berichteten einige Männer, die dem Beamtenrat angehörten, dem

Kaiser, daß Georg vom Gefängnis aus das Volk aufwiegelt, viele von den Göttern

abbringt zum Glauben an den Gekreuzigten, und mit seiner Magie Wunder wirkt, so

daß alle zu ihm strömen. Bei dieser Gelegenheit rieten sie dazu, daß Georg erneut der

Folter übergeben würde, und für den Fall, daß er nicht bereut, und sich den Göttern

zuwendet, auf der Stelle zum Tode verurteilt wird. Darauf rief der Kaiser den Anfipater

Magnetius und befahl, für Morgen die Gerichtsversammlung beim Apollotempel

vorzubereiten, um den Märtyrer vor den Augen des Volkes zu foltern. Als in dieser

Nacht der hl. Märtyrer betete und eingeschlummert war, sah er im Traum den

erschienenen Herrn, Welcher ihn mit den Händen aufrichtete, umarmte, küßte und ihm

eine Krone auf das Haupt setzte. und dabei sprach:

-2Fürchte dich nicht, sondern sei standhaft und du wirst für würdig befunden mit Mir

zu herrschen. Werde nicht schwach, bald wirst du zu Mir kommen und empfängst das

dir vorbestimmte.”

Vom Schlaf erwacht dankte der Heilige mit Freuden dem Hern und die Wache

rufend sprach er zu ihr:

-”Ich bitte dich Bruder um eine Sache; sag meinem Diener, daß herbeikommen soll.

Ich muß ihm etwas mitteilen.”

Der Wachsoldat rief den Diener, welcher ständig vor dem Gefängnis stand und

sorgfältig alle Ereignisse um den Heiligen, seine Taten und seine Worte aufschrieb. Als

der Diener ankam verbeugte er sich bis zur Erde vor seinem Herrn, der in Eisen

geschmiedet war, und sich an seine Füße schmiegend vergoß er viele Tränen. Der

heilige richtete ihn von der Erde auf, befahl ihm sich zu fassen und erzählte ihm die

Vision, die er gehabt hatte:

-” Kind! bald ruft mich der Herr zu Sich, du aber nimm nach meinem Ausgang aus

diesem Leben meinen demütigen Leib, und bringe ihn gemäß der Anweisung, die ich

vor Beginn meines Martyriums niedergeschrieben habe, und überführe ihn mit der

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Der hl. Großmärt. Georg

Gedächtnis 23. Mai

(Lange Fassung) - Teil 2

Verfasser:

Vr. Michael (Kresin)

Übersetzer:

23. Mai

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23. Mai – Der hl. Großmärt. Georg

Hilfe Gottes nach Palestina in unser Haus, und erfülle alles so, wie es in meinen

Aufzeichnungen steht mit Gottesfurcht und festem Glauben in Christus. “

Der Diener versprach unter Tränen den Auftrag auszuführen. Der Heilige umarmte

ihn mit Liebe, verabschiedete sich von ihm und entließ ihn in Frieden.

Am anderen Motgen, als gerade die Sonne aufging, setzt sich der Kaiser auf den

Richtplatz und seinen Zorn an sich haltend, begann er snftmütig mit Georg sich zu

unterhalten, der vor sein Angesicht geührt worden war:

-” Weißt du etwa nicht o Georg, daß ich von Menschenliebe und Barmherzigkeit

gegen dich erfüllt bin, und mit Herzensgüte deine Übertretungen ertrage? Meine

Götter sind Zeugen dafür, daß mir um deine Jugend leid ist, wegen deiner blühenden

Schönheit, deines Verstandes und deiner Standhaftigkeit. Ich wollte dich zum

Mitherrscher an zweiter Stelle nach mir haben, wenn du nur wünschtest die Götter

anzuerkennen. Sage uns nun, wie du darüber denkst? “

Der hl. Georg sagte:

-”O Kaiser, du hättest mir gleich zu Beginn solche Milde erzeigen , und nicht michmit

so schrecklichen Foltern peinigen sollen. “

Mit Genugtuung hörte der Kaiser diese Rede des Märtyrers und sprach:

-” Wenn du mir mit Liebe gehorsam sein willst, wie einem Vater, dann gebe ich dir

für all die Folter, die du ertragen mußtest viele Ehrenbezeugungen.”

Georg antwortete:

-”Wenn es dir gefällt, Kaiser, gehen wir in den Tempel, um die Götter zu sehen, die

ihr verehrt. “

Der Kaiser erhob sich mit Freuden und ging mit seinem ganzen Regierungsrat und

dem Volk in d Tempel des Apollon, ehrenvoll den hl. Georg mit sich führend. Mit

einem Ruf begrüßte das Volk den Kaiser und pries die Stärke und den Sieg seiner

Götter.

In den Tempel gelangt, wo ein Opfer vorbereitet war, blickten alle voll Schweigen auf

den Märtyrer, denn alle erwarteten ohne Zweifel, daß er den Göttern opfern würde.

Der Heilige trat zur Götterstatue des Apollon, streckte nach ihm die Hand aus, und

fragte den Geistlosen, wie einen Lebenden:

-”Willst du, von mir ein Opfer annehmen, als Gott?”

Bei diesen Worten machte der Heilige das Kreuzeszeichen. Der Teufel aber, der in der

Götzenstatue wohnte rief laut:

-“Ich bin kein Gott, und keiner der mir ähnlichen. Der einzige Gott ist Der, den du

bekennst. Wir aber sind Abtrünnige von den Engeln, die Ihm dienen; wir sind

überwunden von Neid, verführen die Menschen. “

Da sprach der Heilige zu dem Dämon:

-” Wie könnt ihr es dann wagen hier zu leben, wenn ich hier hergekommen bin,

ein Diener des wahren Gottes?”

Bei diesen Worten des Heiligen, erhob sich ein Lärmen und Weinen, das von den

Götterstatuen ausging. Darauf fielen sie auf die Erde und zerbarsten. Und sofort

richteten sich die Opferpriester und viele aus dem Volk voll Wut gegen den Heiligen,

begannen ihn zu schlagen und zu binden und führten ihn zum Kaiser:

-“Töte diesen Magier, O Kaiser, bringe ihn um bevor er uns umbringt!”

Das Gerücht von diesem Aufruhr und Klagen, verbreitete sich in der ganzen Stadt

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23. Mai – Der hl. Großmärt. Georg

und gelangte bis zum Gehör der Kaiserin Alexandra. Während sie bis zu diesem

Augenblick den Glauben an Christus geheimgehalten hatte, hatte sie nicht länger die

Kraft ihr Bekenntnis zu verschweigen, und begab sich eilends dorthin wo sich der hl.

Märtyrer Georg aufhielt.

Den Volksaufruhr sehend und in der Ferne denMärtyrer, welchen sie gefesselt

hielten, versuchte die Kaiserin vergeblich durch die Menschenmenge zu ihm zu

gelangen und rief mit lauter Stimme:

-”Gott Georgs, hilf mir, der Du der Einzige Allmächtige bist. “

Als das Geschrei des Volkes sich legte, befahl Diokletian den Märtyrer zu sich zu

führen, und sich in seinem Grimm wie ein Besessener aufführend, sagte er zu dem

Heiligen:

-”Mit einer solchen Art Dankbarkeit vergiltst du , Unverschämter, für meine

Mildtätigkeit, und dies ist die Weise, wie du den Göttern opferst!”

Der hl. Georg antwortete ihm:

-” Ja, so bin ich gewohnt deine Götter zu ehren. O, verstandloser Kaiser, schäme

dich doch dein Heil den Göttern zuzuschreiben, die weder sich selbst helfen können,

noch die Anwesenheit von Knechten Christi ertragen können! “

Als der Heilige dies gesagt hatte, war die Kaiserin schließlich durch die

Menschenmenge in die Mitte gelangt, und bekannte freimütig vor allen, Christus der

wahre Gott ist. Sie warf sich vor den Füßen des Märtyrers nieder, schimpfte auf die

verstandlosen Folterer, und verfluchte deren Götzenanbetung. Wie der Kaiser seine

Gemahlin sah, wie sie vor den Füßen des Märtyrers mit solcher Entschlossenheit

Christus pries und die Götzen verachtete, verfiel er in große Ratlosigkeit und sagte zu

ihr:

-”Was ist mit dir geschehen, Alexandra, wie kannst du dich an diesen Magierund

Zauberer halten, und dich mit solcher Schamlosigkeit

von den Göttern lossagen? “

Sie aber wandte sich von ihm ab und gab dem Kaiser keine Antwort.

Darüber wurde Diokletian noch mehr mir Grimm erfüllt, so daß er bereits weder sie

noch Georg foltern ließ, sondern auf der Stelle folgendes Todesurteil über beide ausrief.

-” Den allerbösesten Georg, welcher sich als Nachfolger des Galliläers erwies, und

sowohl mich als auch die Götter viel gelästert hat, befehle ich zusammen mit

Alexandra, der Kaiserin, die durch seine Zauberkunst ähnlich wie er selbst verdorben

wurde, und im Wahnsinn die Götter schmäht, mit dem Schwert hinzurichten. “

Die Soldaten nahmen den Märtyrer fest, und mit Ketten umwickelt führten sie ihn

vor die Stadt. Ebenfalls die zuallerhöchstgeborene Kaiserin wurde abgeführt, welche

ohne zu Widerstreben Georg folgte, bei sich betete, und häufig zum Himmel aufsah.

Auf dem Weg wurde die Kaiserin erschöpft und bat um Erlaubnis sich stzen zu dürften.

Als sie sich gesetzt hatte, lehnte sie ihr Haupt gegen die Mauer und übergab ihren Geist

dem Herrn. Als der Märtyrer Christi Georg dies sah, pries er Gott und eilte, zu Gott

betend, damit auch er den Weg würdig vollende. Als Georg sich dem Ort näherte, der

für die Hinrichtung bestimmt war, da rief er mit lauter Stimme folgendes Gebet:

-” Gepriesen bist Du, Herr mein Gott, denn du hast mich nicht den mich

Verfolgenden zur Beute überlassen, nochmeine Feinde über mich frohlocken lassen,

und hast meine Seele wie einen Vogel aus den Netzen befreit. Erhöre mich auch jetzt,

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23. Mai – Der hl. Großmärt. Georg

Herrscher, erscheine mir Deinem Knecht in dieser letzten Sunde, und erlöse meine

Seele von den Schlichen des Fürsten der Luft, und von seinen unreinen Geistern.

Rechne die Verfehlungen gegen mich, die aus Unwissen begangen wurden nicht als

Sünden an, sondern gewähre ihnen Vergebung und Liebe, damit auch sie, Dich

erkennen, und Anteil in Deinem Reich erhalten, zusammen mit Deinen Auserwählten.

Nimm auch meine Seele zusammen mit denen welche Dir von Urzeiten her

wohlgefällig sind an, haben Nachsicht mit meinen Sünden, die ich wissentlich und

unwissentlich beging. Gedenke meiner, Herrscher, der Deinen ruhmreichen Namen

ausruft, denn Du bist gepriesen und verherrlicht in Ewigkeit. Amen. “

Betend neigte der hl. Georg mit freude sein Haupt unter das Schwert verschied

also am 23 Tag des Monats April, würdig sein Bekenntnis erfüllend und den Glauben

unversehrt bewahrend. Deßhalb wurde er auch mit der ausgewählten Krone der

Wahrheit gekrönt.

Als tapferer Krieger einen solchen Triumpf großartiger Heldentaten, und eine solche

Zurüstung gegen die Feinde und solch glänzendem Sieg, erringend, wurde er der

unvergänglichen und ewigen Krone gewürdigt. Durch seine Gebete mögen auch wir

des Anteils der Gerechten gewürdigt werden, und des Stehens zur Rechten am Tag der

zweiten Ankunft des Herrn unseres Jesus Christus, Dem aller Ruhm gebührt, Ehre und

Anbetung in der Ewigkeit der Ewigkeiten. Amen.

Die Reliquien des hl. Georg befinden sich in Lydda in Palestina. Teile seiner Reliquien,

sein Speer und seine Standarte befinden sich in der nach ihm benannten Kirche in Rom

aus dem V. Jahrhundert. Reliquien seines Hauptes befinden sich im Altar in der Krypta

der Sankt Georgskircheauf der Insel Reichenau. Weitere Reliquien des Heiligen

befinden sich in Limburg an der Lahn.

Wunder des hl. Großmärtyrers Georg

Der Überlieferung nach erhob sich unweit von Berytos wo er bestattet war täglich ein

Drache aus einem See, welcher Menschen raubte und fraß und die Stadt in große

Verzweiflung brachte. Alle waren ratlos. Der König der Stadt und das Volk der Heiden

beschlossen das Ungetüm zu besänftigen, indem jeder nach dem Los einen Sohn oder

eine Tochter dem Ungetüm ausliefern sollte, der König nicht ausgeschlossen. Als

schließlich die Reihe an die Königstochter kam, befahl derselbe nach rührendem

Abschied in großem Gram dieselbe prächtig gekleidet an den bestimmten Ort zu

bringen. Nach der Vorsehung Gottes erschien aber der hl. Georg als ritterlicher

Jüngling auf einem weißen Roß mit einem Speer in der Hand und besiegte, ungeachtet

der wiederholten Warnungen der Jungfrau diesen Lindwurm durch einen Stoß in

seinen Rachen. Als das Ungeheuer gebunden, mit dem Gürtel der Jungfrau, in die Stadt