IMAGE db02.gif

209

17. September – Der hl. Lambertus, Bischof von Trajectus und Märtyrer,

ins Lager gebracht., worauf einer der Besetzer Graf Hugo erkrankte und in Reue starb,

und sein Bruder Rainald sich bekehrt und verspricht niemehr etwas vom Besitz des hl.

Lambertus anzutasten. Am 14. April des Jahre 1489 wurden die Reliquien des hl.

Lambertus und der hll. Petrus und Andoletus erneut erhoben und unversehrt

gefunden. Reliquien des Heiligen befinden sich in St. Peterskirche in Rom, in Freiburg

im Breisgau, in der BenediktienerabteiLiessies im Hennegau in Frankreich und an

vielen anderen Orten. In der Steiermark trägt ein Kloster seinen Namen.

Der hl. Bischof Januarius

von Benevent

Gedächtnis 19. September

Der hl. Januarius war als Bischof von Neapel mit dem Diakon Sossius befreundet,

welcher in der Kirche von Miseno (Misenum) in der Nähe von Neapel diente.

Denselben besuchte er öfters, wobei sie geistliche Gespräche führten, an denen auch die

Leute aus dem gläubigen Volk, zu ihrer Erbauung, teilnahmen. Bei einem dieser

Besuche sah der hl. Bischof einmal auf dem Haupte des hl. Sossius, während dieser in

der Kirche mit feurigem Eifer das Evangelium verkündete, eine leuchtende Flamme,

was der hl. Bischof den Anwesenden mit der Erklärung deutete, daß der Diakon bald

mit dem Martyrium verherrlicht würde, was auch wirklich geschah. Es wütete nämlich

die im Jahre 303 begonnene Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian und seinem

Statthalter Dracontius in Campanien, bei welcher der hl. Sossius im Alter von etwa 30

Jahren als eifriger Christ angeklagt wurde. Der Statthalter ließ den hl. Sossius

vorführen und verlangte von ihm, daß er den Göttern opfere. Als dieser standhaft

verweigerte, wurde er zuerst unmenschlich geschlagen und dann nach dem

benachbarten Pozzuoli in einen schrecklichen Kerker gebracht. Hier wurde er von dem

hl. Diakon Proculus und zwei gläubigen Bürgern der Stadt, den hll. Eutyches und

Acutius besucht. Als sich diese über die am hl. Sossius verübte Grausamkeit klagend

äußerten, wurden sie ebenfalls auf Befehl des Statthalters geschlagen und in den Kerker

geworfen. Als Bischof Januarius davon hörte machte er sich auf, um besonders seinem

Freund dem hl. Diakon Sossius beizustehen. Als Timotheus den Statthalter Dracontius

ablöste wurde auch Bischof Januarius verhaftet und nach Nola geführt. Hier wurde der

Heilige nach seiner Weigerung den Göttern zu opfern für drei Tage in einen

brennenden Ofen geworfen, aus welchem er jedoch ganz unversehrt hervorging,

während mehrere von den umstehenden Heiden, durch die aus dem Ofen

herausschlagenden Flammen, schwer verletzt wurden. Hierüber erzürnt, ließ der

Statthalter ihn grausam peitschen und dann ins Gefängnis werfen. Inzwischen hatten

zwei von seinen Geistlichen, nämlich der Diakon Festus und der hl. Leser Desiderius

IMAGE db43.gif

Der hl. Bischof Januarius von Benevent

Gedächtnis am 19. September

Verfasser:

Vr. Michael (Kresin)

Übersetzer:

19.

September

IMAGE db02.gif

210

19. September – Der hl. Bischof Januarius von Benevent

von der Gefangennahme ihres Bischofs gehört und eilten daher zum Besuch nach Nola.

Dabei wurden auch sie gefangengenommen und wegen ihrer Standhaftigkeit in Ketten

geschmiedet und zusammen mit dem hl. Januarius vor seinem Wagen nach Pozzuoli

geführt und dort zu den vier anderen Gefangenen eingekerkert. Wieder

zusammengeführt war die Freude der Freunde groß. Sie lobten Gott und ermunterten

einander im Kampf. Am folgendenTag wurden alle zusammen in Gegenwart des

Statthalters und einer großen Volksmenge im Amphitheater vorgeführt, um von

wilden Tieren zerrissen zu werden. Unbeweglich standen sie da, und bezeichneten sich

nur mit dem Kreuzzeichen. Als sich die Tiere in großer Wut auf sie losstürzten, duckten

sich diese unversehens in ihrer Nähe, wurden mild wie zahme Haustiere, schmiegten

sich an die Füße der heiligen Bekenner und leckten sie. Alles Volk staunte und murrte,

so daß Timotheus sich fürchtete und beschämt den Befehl gab die hll. Märtyrer zur

Enthauptung abzuführen. Als sie fortgebracht wurden, wurde Timotheus mit Blindheit

geschlagen. Draufhin lies er den hl. Janurius zurückführen und bat um seine Fürbitte,

damit er sein Augenlicht wiedererlange. Auf die Fürbitte des Heiligen erhielt er seine

frühere Sehkraft wieder. Danach ließ er den hl. Januarius aus Furcht vor den Kaisern

und weil sich eine Zahl von 5000 Zuschauern bereits zum Christentum bekehrt hatte,

aber dennoch enthaupten. An einer Schwefelquelle in der Nähe von Pozzuoli wurden

die Urteile vollstreckt. Die Leichname der Heiligen wurden auf einem in der Nähe

liegenden Hügel ehrenvoll beigesetzt. Später wurden die Reliquien der Heiligen

erhoben; die der hll. Proculus, Eutyches und Acutius wurden wahrscheinlich an einem

18. Oktober nach Pozzuoli gebracht, die Reliquien der hll. Festus und Desiderius nach

Benevent, und die des hl. Sossius am 23. September nach Miseno. Die erste

Übertragung der Gebeine des hl. Bischofs Januarius geschah wahrscheinlich unter dem

hl. Bischof Severus von Neapel, welcher um das Jahr 412 starb, an einem 19. September.

Als Kaiser Ludwig II. gegen die Saracenen im Krieg lag, wurden im Jahre 871 einige

Reliquien des hl. Januarius nach Reichenau übertragen, und von dort wiederum ein Teil

nach Rheinau und nach Prag gebracht.

Der hl. Bischof Januarius wurde im Jahre 304 unter Kaiser Diokletian in Puteoli bei

Neapel enthauptet. Seine Reliquien wurden 835 von Neapel nach Benevent übertragen

und 1491 nach Neapel zurückgebracht. Teile seiner Reliquien, und der seiner Gefährten,

der hll. Proculus, Eutyches und Acutius, kamen 838 nach Mittelzell auf der Insel

Reichenau, wo sie in einem Reliquienschrein, aus dem 12. Jahrhundert, welcher den

Heiligen darstellt, aufbewahrt werden.

Hl. Märt. Landelinus von Ettenheimmünster,

Gedächtnis 21. Sept.

Der hl. Landelinus war von Geburt Schotte von altem königlichen Geschlecht und

hohem Ansehen. Er verließ sein Vaterland und begab sich über den Rhein in die

Gegend von Straßburg um dort ein Einsiedlerleben zu führen. Wegen seiner Öde und

IMAGE db08.gif
IMAGE db40.gif

Hl. Märt. Landelinus von Ettenheimmünster,

Gedächtnis 21. September

Verfasser:

Vr. Michael (Kresin)

Übersetzer:

IMAGE db10.gif

21.

September

IMAGE db02.gif

211
21. September – Hl. Märt. Landelinus von Ettenheimmünster,
Gegend von Straßburg um dort ein Einsiedlerleben zu führen. Wegen seiner Öde und

weil sich dort viele Halunken aufhielten wurde der Ort von einigen "Mordenau"

genannt (Mortinaugia) und zuletzt in Ortenau umbenannt. Der hl. Landelin traf hier

zunächst nur auf einige Arme und blieb eine Zeitlang bei einem Manne namens Edulf,

dort wo sich heute der Ort Altdorf befindet, eine Viertelstunde von Ettenheim im

Breisgau entfernt. Von dort aus drang der Heilige weiter in den Wald vor und kam in

einem Tale an einen angenehmen Ort, den er wegen seiner Abgeschiedenheit für das

Einsiedlerleben erwählte. Als ihn aber ein Jäger des benachbarten Grundherrn Graf

Gisko entdeckte, meinte dieser einen Räuber gefunden zu haben, und brachte den hl.

Landelinus auf der Stelle um. Dies geschah der Überlieferung nach im Jahre 640 am 21.

oder 22. September. Edulf Frau und seine drei Töchter begruben den Heiligen an dem

später sogenannten Ort Münchwyr, wo sich noch heute hinter den Hochaltar der

Pfarrkirche die Grabstätte des Heiligen befindet, wo viele Gebetserhörungen

stattfanden. Am Ort der Ermordung des Heiligen entspringt eine Quelle in deren

unmittelbarer Nähe eine Kirche errichtet wurde. Am Grab des Heiligen sammelten sich

bald mehrere Einsiedler und im Jahre 763 wurde vom 22. Bischof von Straßburg,

Bischof Heto oder Etho dortselbst eine Benedictinerabtei Ettenheimmünster vollendete,

welche der 20. Bischof von Straßburg Bischof Widegern gestiftet hatte.

Der geistliche Märt. Heimhrami, im Volksmund Emmeram, von Regensburg

Gedächtnis 22. Sept.

Die Lebensbeschreibung des hl. Heimhrami wurde von Bischof Arbeo von Freising auf

Anregung des hl. Virgil, des Bischofs von Salzburg, um das Jahr 770, aus mündlichen

Überlieferungen zusammengetragen. Demnach stammte der hl. Heimhrami, aus

Poitiers in Aquitanien. Seinem Namen nach, welcher “heimischer Rabe” bedeutet, war

er germanischer Herkunft. Das Leben des hl. Heimhrami gestaltete sich zum Ende wie

eine lebendige Darstellung des Nachtraben in Psalm 101, Vers 7, der von allen verlassen

auf dem Dach sitzt, und ein Bild des von seinen Jüngern verlassenen Christus darstellt.

Heimhrami war von hohem Wuchs und anziehendem Äußeren. Wegen seiner großen

Frömmigkeit, Beredsamkeit und Bewährtheit in allen christlichen Tugenden, war er

zum Bischof von Poitiers geweiht worden.

Er zelebrierte täglich die Göttliche Liturgie, betete jeden Tagden ganzen Psalter, den er

auswendig wußte, aus dem Gedächtnis, und durchwanderte unablässig seine Diozese,

um das Evangelium zu predigen und seine geistlichen Kinder zur Annahme des Heils

zu ermuntern. Alles was er lehrte bekräftigte er durch sein eigenes Beispiel. Er besaß

große Freiheit im Umgang mit allen, hatte einen offenen Blick und war immer bedacht

die Herzen seiner geistlichen Kinder zu erbauen. Verstockte Sünder suchte er in ihren

Häusern auf, und führte sie durch seine flammende Beredsamkeit zur Buße zurück.

Sowohl Reiche wie auch Arme, Weise und Einfältige strömte zu ihm, um von ihm

geistlichen Rat und materielle Unterstützung zu erhalten. Besonders zeichnete sich

IMAGE db01.gif

Der geistliche Märt. Heimhrami, im Volksmund Emmeram,

von Regensburg

Gedächtnis 22. September

Verfasser:

Vr. Michael (Kresin)

Übersetzer:

22.

September

IMAGE db02.gif

212

22. September – Der geistliche Märt. Heimhrami, im Volksmund Emmeram,

Heimhrami durch Mildtätigkeit aus. Bei seinen Wanderungen gab er alles was er bei

sich trug oder geschenkt bekam an Bedürftige weiter, so daß er oft nur noch mit

seinem Mönchsgewand bekleidet nach Hause zurück kam. Da geschah es, daß er von

dem Volk der Avaren hörte, daß in Pannonien, welches an der Ostgrenze des

damaligen Frankenreichs lag erschienen war und noch im Heidentum hauste. Von dem

Wunsch beseelt dort das Evangelium zu verkünden und wenn es Gottes Wille sei sein

Leben für Christus hinzugeben, erforschte er im Gebet Gottes Einverständnis und

nachdem er es erlangt hatte, bestimmte er einen Nachfolger für sich, verliesseinen

Besitz und begab sich mit wenigen Begleitern auf die Reise.

Auf dem Weg kam er, um das Jahr 649, nach Regensburg, wo Herzog Theodo regierte.

Dieser nahm ihn freundlich bei sich auf. Als er aber hörte, das Heimhrami zu den

Avaren unterwegs war, wollte er ihn nicht weiter ziehen lassen, da er mit diesen

verfeindet war. Der Herzog erwog vielmehr den Nutzen den Bischof Heimhrami durch

sein Beispiel und seine Unterweisungen seinem eigenen Volk, zu geben in der Lage

war, denn obwohl das Christentum in Bayern bereits offiziell eingeführt worden war,

waren Götzendienst und Aberglaube noch nicht überwunden; so pflegten die

Bewohner aus einem Kelch, aus welchem sie sich bisher auf den Segen der Götter

zugetrunken hatten, sich nun auch auf den Segen Christi und seiner Heiligen

zuzutrinken. Als Bischof Heimhrami erkannte, daß der Herzog ihn nicht zu den Avaren

weiterziehen lassen würde, entschloß er sich, durch göttliche Eingebung bestimmt, in

Bayern zu bleiben und gründlich an der Ausreutung des verbliebenen Götzendienst zu

arbeiten. Augenscheinlich fand er auch Gefallen am Land und seinen Leuten, denn drei

Jahren wirkte er unermüdlich in Städten, Flecken und Dörfern, beharrlich das

Evangelium verkündend. Nur im Winter hielt er sich in Regensburg auf, wo die Kirche

des hl. Georg, damals noch außerhalb der Stadt gelegen, seine Kathedrale war, in

welcher er predigte, taufte und die göttliche Liturgie zelebrierte. Wenn die

Frühlingssonne sich zeigte und die Wege gangbar machte, nahm er seinen Stab und

wanderte in die Gegend der Altmühl, Laber und Naab, zog von Dorf zu Dorf, von

Hütte zu Hütte, durch die dichtesten Wälder, und verkündete die Heilsbotschaft, warf

Götzenbilder nieder und pflanzte das Zeichen der Erlösung auf. Selten ging einer an

ihm vorrüber, ohne daß er das Wort an ihn richtete. Unzählige Bekehrungen waren die

Frucht seiner apostolischen Mühen. Nach Verlauf von drei Jahren empfing er von Gott,

die Kunde von seinem baldigen Ableben. So bat er den Herzog um seine Entlassung,

um nach Rom zu pilgern und an den Gräbern der Apostel und Märtyrer beten und sich

auf den Tod vorbereiten zu können. Dies sagte er aber nur aus Demut, denn er wußte

bereits, daß Gott ihn würdigen würde, das Martyrium, für IHN zu erleiden. Hiervon

sprach er , vor seiner Abreise offen mit seinem Priester Wolflete; daß, wenn er ihn

einen grausamen Tod sterben sehen wird, niemand von ihm denken dürfe, er habe die

Untat wirklich begangen, wegen der er das erleiden zu müssen scheint, denn neben

einem reinen eigenen Gewissen, ist es, zum Nutzen des Nächsten, auch notwendig

selbst den Anschein einer schlechte Handlungsweise zu meiden.

Vor seiner Abreise geschah es, daß Uta, die Tochter Herzog Theodos und ihr Verführer

Sigibald, der Sohn eines Richters, zu den Füßen des Bischofs fielen und ihm gestanden

außerehelichen Umgang miteinander gehabt zu haben, wovon Uta schwanger

geworden sei. In großer Angst um ihr Leben baten sie ihn um Rat, wie sie dem Zorn