ganze Nacht Bittgottesdienste und Akathiste vor der Wun-

dertätigenIkone durchundnahmen denen,die sich zur

Kommunion vorbereiteten, die Beichte ab... Um neun Uhr

m o r gens begann Vladyka Metropolit (A n a s t a s i j) am Sonn-

tag unter Assistenz der gleichen großen Zahl von Geis tli-
chen die göttliche Liturgie, bei der er persönlich über800

Personen die Kommunionreic hte,woruntervielJugend

und Kinder aller Altersgruppen waren.”
SeitAnfang1946bestandfürdieFlüchtlingedie

Möglichkeit zurA u s w a n d e r ung ausDeutschland.A l l e i n
imJanuar1946wanderten39000Flüchtlingenach

F r a n k re i c h,

BelgienundGroßbritannienaus,vondort

übersiedelten vieledann indieKoloniendieserLänder.
MitdenFlüchtlingenübersiedelten70P r i e s t e r .Länder

wie Brasilien undA rgentinien erklärten sich zurA u f n a h-
me von bis zu30 000Flüchtlingen bereit. Im RaumN e w

127

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Lager Schleißheim München 1946

Yo r klebten Anfang der50er J ahre100 000E m i g r a n t e n ,

die aus Deutschland in die USA ausgewandert waren.

DieZahlderGeistlichen,diederDiözese unterstan-

den, entwic kelte sich nach dem II. Weltkrieg wie folgt:
1945/46 - ca. 350; 1948 - 284; 1949 - 184; 1950 -
135; 1951 - 71; 1955 - 41; 1960 - 33; 1965 - 29;
1969 - 22; 1975 - 26; 1980 - 20; 1985 - 22; 1990 -
30, 2000 -36.

Viele Priester wanderten nach dem Kriege gemeinsam

mitihrenGemeindemitgliedernnachÜberseeaus.Dies

giltvor allem f ür die Lagergeistlichkeit, doc h gab es auch
ganze Stadtgemeinden,diebisMitteder50erJahrezu-

samm enmitihremSeelsorgerauswanderten.Eintypi-

sches Beispiel war z.B. die Gemeinde in Heidelberg, die im
Jahre1954zusammen mit Erzpriester Ioann Zarskij in die

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Metropolit Seraphim im Lager

USA übersiedelte. Kri-

tisch wurde in solchen

Fällen die weitere Be-

t r euung

der

Restge-

meinde, da m eistein-

zelne

Familien

und

k l e i n e r e

Gruppen

in

Deutsc hland

zurück-

blieb en. Sie waren ge-

zwungen,sichanderenGemeindenanzuschließen(z.B.

wurde die Heidelber ger Restgemeinde zunächst weiter be-

t r eut, dann aber als Folge desPriestermangels mit der Ge-

meindeinMannheimzusamm engelegt).Esgelang aber

den Zurückgebliebenen, manchmal erst nach Jahren, neue

Gemeinden mit Gottesdiensträumen wieder zu begrün-
den. So konstituierten sich z.B. in den 50er und 60er Jah-

ren in Göttingen, Kassel, Hannover, Saarbrücken, Kaisers-

lautern, K ö l n , Düsseldorf und zahlreichen weiteren Städ-
ten neue Gemeinden. Meist hatte es hier schon in den 40er

Jahren Gemeinden gegeben.

Der Rückgang der Zahl der Priester wirkte sich natür-
lich auf das Gemeindeleben aus. Im J ahre 1947 gab es
noch 180 Gemeinden, die über einen eigenen Gottesdien-
straum verfügten, während an 30Orten regelmäßig Gott-

esdienstezelebriertwurden,andeneneskeineKirc h e n

gab . Diese Gottesdienste wurden in Räumlichkeiten zele-

briert, die not dürftig für den Bedarf einer orthodoxen Li-

t u r gie hergerichtetwurden. Späterbildetesichfürdiese

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Kirche in Stuttgart nach dem II. Welt-
krieg

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Stuttgart – Kathedrale des hl. Nikolaus von Myra(erbaut 1894)