ten die fünf eulogianischen Gemeinden, die auf dem Terri-
torium des Reiches verblieben waren, in den Bestand der
ihre Zugehörigkeit zur Jurisdiktion des Metropoliten Evlo-
gij beibehielten, dessen Vikarbischof, Sergij, das Recht zur
Ernennung der Priester für die eulogianischen Gemeinden
behielt. Der Kompromiß erwies sich dank der Haltung von
Erzbischof Seraphim als tragfähig....Schon im D ezember
1938 schloß Erzbischof Seraphim eine Ve r e i n b a r ung mit
derBruderschaft
V l a d i m i r. Diese Ve r e i n b a r ung stellte ebenfalls einen Kom-
p r omiß dar. Ein bedeutender Teil des russischen Kirc h e n -
die Bruderschaft unter dem
D r uck der Nazis die Ve r t r ä -
Gemeinden überdieMiete
der ihr gehörenden Kirc h e n
Metropolit Seraphim, Leiter der
deutschen Diözese in den Jah-
ren 1938-1950
D e u t s c h l a n dauf die von den Deutschen eroberten Länder
entsprach in keiner Weise den Bestrebungen des Erzbi-
schofs selbst, seit 1942 – des Metropoliten des Mitteleu-
Linie mit der Hauptverwaltung der Reichssic herheit. Die
Dokumente zeigen deutlich, daß für Erzbischof Seraphim
auf dem gesamten Gebiet des besetzten Polen in den Jah-
ren 1939-1940 ein erzwungener Schritt war und er je-
derzeit bereitwar, diese Vollmachten aufzugeben und die
Leitung an Metropolit Dionisij zurückzugeben. Erzbischof
Seraphimmachte auch zu keiner Zeit Gebrauc h von den
ausgedehnten Vollmachten zur Aufsicht über die eulogia-
nischen Gemeinden, die er nach der Ve r e i n b a r ung vom 3.
November 1939erhielt....
Nach der Besetzung Belgiens befreite ErzbischofSera-
RichtunginBelgien,
(Nemolovskij) von Brüssel, übernahm die Haftung für ihn,
siedelte ihn bei der russischen Kirche in Tegel an und re t -
tete ihn auf diese Weise.
ErzbischofSeraphim unternahm allesnur erd e n k l i c h e ,
dieErlaubnis
sowjetischerKriegsge-
das bestehende Verbot zu umgehen und tat alles Mögliche,
um sie zu unterstützen. Im Mai 1944 gelang es ihm, die
Erlaubnis zum Besuch der „Ostarbeiter“-Lager –A r b e i t e r ,
Zusammenf assend kann man sagen, daß in der Politik
gensätzliche Perioden zu verzeic hnen sind, deren Gr e n z e
im April-Juli 1941 verläuft. Die erste Periode kennzeich-
netdas Streben nach Manipulierung der öffentlichen Mei-
nung, nach propagandistischer Mystifikation, worauf die
NaziswederKräfte noc h Mittel sparten. Die zweite, mit
dem totalen Krieg um die Weltherrschaft zusammenhän-
gende, charakterisieren die Versuche zur völligen Isolation
der russischen Geistlichkeit in der Emigration von den Er-
eignissen an der Ostf rontund ihren gefangenen und zur
Arbeitins Reich verschleppten Volksgenossen. Beide Peri-
oden verbindetder Wunsch der Nazis, sich die ru s s i s c h e
orthodoxe Gemeinschaft unterzuordnen, sie zu einer höri-
undGem ein-
demitglieder die starke Fähigkeit zum Widerstand demon-
strierten. Die vorliegende Untersuchung kann nichtA n t -
worten auf alle Fragen geben, die im Zusammenhang mit
dervollständigen Aktenbestände bestätigt, daß dieA u s -
l a n d s k i r che nic ht Täter, sondern Opfer der nationalsozia-
man noch, daß die Diözese von B e r l i n und D e u t s c h l a n d
nur eine Diözese der A u s l a n d s k i r che war, die übrigen 23
Diözesen und damit ihre Bischöfe, Geistlichen und Gläu-
nachA u s b r uch
desII.Weltkrieges
wäreeine
kommunistischer Seite ausgehende und von einigen Wi s-
senschaftler untermauerte These einer pauschalen Koope-