RegimewarimInnerndurc h

einen

mac htvollen

Polizei-

apparatabgesichert.DerSieg

über

Hitlerdeutschland

und

derneueSowjetpatriotismus

hattendazu beigetragen,daß

ein

Teil

der

Ve r s c h l e p p t e n

( O s t a r b e i t e r ,

Kriegsgefan-

gene), trotz der negativen Er-
f a h r ungen der 30er Jahre, zu

einer To l e r i e rung des Regimes

undzumWiederaufbau

des

verwüsteten Landes bereit war.

Diese Unterschiede in der politisc hen A u s g a n g s s i t u a -
tion wirkten sich auf die Emigration aus: 1920kamen die

Emigranten, die bald in ihre Heimat zurückzukehren hoff-
ten. In den Jahren 1944/1945

kamen Flüchtlinge, die vor dem

Te r r or

Stalinsgeflohenware n .

SietrafenimWestenaufdie

O s t a r b e i t e r , die von den Deut-

schenalsZwangsarbeiter

de-

portiert worden waren und von

Stalin

als

Kollaborateure

b e-

trachtetwurden.Fürsiewar

eine Rückkehr in die Sowjetuni-

on von Anfang an ausgeschlos-

sen. So kehrten Hunderttausen-

43

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Menton - Frankreich

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Cannes, Kirche des Erz-
engels Michael

de derHeimat den Rücken,

sofern sie sich in den westli-

chen

Besatzungszonen

D e u t s c h l a n d s

und

Öster-

reichsbefandenundnicht

dem

Zugriff

der

Roten

Armee

ausgesetzt

ware n .

Die Flüchtlinge des II. We l t-

krieges sahen alsopraktisch

keine Möglichkeit zur Rück-

kehr und bemühten sich, in

derf reienWelt

-

wodies

auchimmerseinwürde-

einneuesLeb enaufzubau-

en.

Dieseuntersc hiedlicheMentalitätfand ihrenNieder-

schlag imLeben der Gemeinden. Die erste Emigration be-

gnügte sich zunächst mit den russischen Kirchen, die sie in

der Diaspora vorfand. ZumBesuch von Gottesdiensten -

zumindestderHochfeste desKirc h e n j a h res-nahmman

auch längereA n reisen in Kauf. Der Bau neuer Kirchen er-

schien nicht notwendig, da man nur “vorübergehend” im

Exil zu leben glaubte.

Die Gemeinden hingegen, die sich nach demII. We l t -

krieg zunächstinD e u t s c h l a n dund Österreich konstituier-

ten, errichteten sofort neue Kirchen, wenn auch zunächst

nur Behelfs-und Barackenkirchen. Die Kirche und die Ge-

meindebestimmtennunvielfach nichtnurdasre l i g i ö s e

44

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Vevey, Kirche der Großmärty-
rerin Barbara

Leben, sondern auch das sozia-

leundkulturelleLeben,viel-

fac h sogar das wirtschaftlic he,

da

die

Gem einden

Hand-

werksb etriebe

einrichteten,

Kurse

für

berufliche

We i t e r -

und Ausbildung org a n i s i e r t e n

usw.

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45

Harbin -Kirche der Gottes-
mutter vonIbiron

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Aneinigen Beispielen mag

diese Entwicklung deutlich
w e r den. In C h i n a gab es 1920
6000
orthodoxe Gläubige, im
J a h r e 1927 lebten 76 000

Russen

im

Lande,

dennoch

w u r den kaum neue Kirchen gebaut . In der Mandschure i
hatten rund 200 000Emigranten Zuflucht gefunden. Sie
fanden ca. 50 000Russen vor, die vom Weltkrieg und der

Revolution hier überraschtworden waren und nicht nach
Rußland zurückgekehrt waren. Während in den20er Jah-

rennur

vereinzelt

neue

Kir-

chen gebaut wurden, konnten
in den Jahren 1930 bis 1945
27
neue Kirchen errichtet wer-

den.

DerBedarfanNeubauten

w u rdeaber

auchvonderbe-

s o n d e ren

Situation

einzelner

G r uppen

bestimmt.Diesgalt

zunächst

einmal

für

die

ge-

flüchtetenMöncheundNon-

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Harbin, Kirche des Hl. Niko-
laus

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Harbin, Kirche Maria Schutz