ausder
Sowjetunionin
Masse der Flüchtlinge betrachtete ihren Aufenthalt im zer-
störtenDeutschland
abernur
alsvorüb ergehend
strebte eine Auswanderung vor allem nach Übersee an, wo
diewirtschaftliche
Lage war ein Grund zurA u s w a n d e r ung. Seit derB e r l i ne r
M a c h t s p h ä r e, so daß viele durch ihreA u s w a n d e r ung sich
dem Zugriff Stalins entziehen wollte.
Von diesen Flüchtlingen waren innerhalb weniger Wo-
chen und Monate rund 200 orthodoxe Gemeinden ge-
Lager Schleißheim München
t r euung machte keine Probleme, da sich unter den Flücht-
lingen mehr als 16Bischöfe und mehr als 300Priester be-
Für die Masse der Gläubigen bildeten die Gemeinden
und das kirchliche Leben nach den Schrecknissen des Krie-
ges und der Flucht den eigentlichen Lebensinhalt. In ihre n
Gemeinden waren die Flüchtlinge unter Gleichgesinnten
und konntenihre Sorgen und Nöte besprechen. Fastalle
Flüchtlinge konnten sich nurin ihrerMuttersprache ver-
d u rch die Kirche und Gemeinden angewiesen. Diesesge-
meinsame Schicksal und Erlebnisverband die Menschen
u n t e re i n a n d e r, die sich umihre Priester und Kirche schar-
stößt, die gemeinsammit ihrem Priester Deutschland ver-
Lager Fischbek bei Hamburg 1946
ließen, um in Übersee ein neuesLeb en zu beginnen. Man
wartete allerdings nicht die Ankunftin der neuen Heimat
Flüchtlingslagern. Als zum Beispiel eine Gruppe von
7000 Flücht lingen ein Angebot zur Übersiedlung nach
dung und die Bedeutung der Kirche f ür diese Flüchtlinge
wird deutlich, wenn man sieht, daß im Zentrum der neuen
Siedlungen die Kirche stand, die Wohnhäuser gru p p i e r t e n
sich um dieses Zentrum herum.
Die Bedeutung der Kirche und desGottesdienstesin
diesen Jahren wird wohl nirgends deutlicher als in der fol-
genden Schilderung: “Zahlreicheorthodoxe Kirchen, die
Lager Augustdorf bei Hannover 1946
Z e n t r en geistlichen Lebensvon hohem Niveau dar. Nach
denSchrecknissendes
demVerlust
vonVe r-
wandten und Freunden ... und nach langen Monaten der
Unruhe und Unsicherheit über die Zukunft sind die ortho-
landslagen, istdas kirchlic he Leben wieder aufgeblüht.”
Lager Fischbek beiH a m b u r g mit der Wundertätigen Gott-
tesmutter Ikone von Kursk lesen wir imgleic hen Bericht:
ein großer Chor, und die Kirche war überfüllt. Der Gottes-
dienst dauerte mehr als fünf Stunden... Nach dem Gottes-
dienstführten die Geistlichenununterbrochen durch die
Lager Kolorado bei Hannover 1948