Rechtsstatus reichte daher von reinen Privatkirchen, (z.B.
undStif-
“Wladimir- B ru d e r -
Bad Homburgu.a.m.). Eine eindeutige Klärung dieser ver-
wickelten Eigentumsansprüche gelang erst durch das Ge-
setz über den Grundbesitz im Jahre 1938(vgl. Kap. I, 5).
Z e n t r umder russischen Emigration in derZwischen-
In B e r l i n befand sic h zunächst der Verwaltungssitz der
westeuropäischen Gemeinden. Im Dezember 1922wurde
Deutschen Reich die Berliner Botschaftskirche von den So-
wjets geschlossen worden war.
Auf dem Bischofskonzil der Russisc hen A u s l a n d s -
k i r che im Jahre 1923 war die Ernennung von Vi k a r b i -
schöfen in den“Zentren derrussischen Emigration” b e-
Ende des Bürgerkrieges zweifellos der Großraum B e r l i n ,
wo Anfang der 20er Jahre nahezu 100 000 ru s s i s c h e
Flüchtlinge lebten. Im Jahre 1924 w u r de der Leiter der
zum Vikarbischof fürD e u t s c h l a n d, mit dem Titel “Bischof
und die Gemeinden in Deutschland damit aus der westeu-
ropäischen Diözese ausgegliedert.
haus zu kaufen, in dessen oberen Stockwerken eine Kirche
errichtet wurde. Man hoffte, das Gebäude durch Mietein-
Gemeinde aber Konkurs anmelden und das Haus verkau-
fen. Der neue Hausherr war ausgerechnet die nationalso-
Berlin - stockwerkskirche
zialistische Deutsche Arbeitsfront, der die russische Kirche
in den oberen Stockwerken natürlich mißfiel. EinA b b ru c h
oder die Schließung der Kirche empfahl sich aber nicht, da
sichdieNationalsozialisten
weltweit an die Spitze der “antibolschewistischen Kräfte”
zu treten, daher mußten sie sich auch auf dem kirc h l i c h e n
Sektor von den Vo rgängen in der Sowjet union distanzie-
ren. Man kam überein, derGemeinde einen Bauplatz am
Hohenzollerndammfürden Bau einer neuen Kathedrale
Bulgarien, Serbien und Antiochien. Zur Weihe im Jahre
1938kam das Oberhaupt der Auslandskirche, Metropolit
Anastasij, zusammen mit serbischen Bischöfen. Metropolit
Anastasij bedankte sich bei der deutschen Reichsregierung
Zeichen der Kooperationsbereitschaftmit den Nazis ange-
lastet. Doch hatte der Metropolit durchaus triftige Gründe
für seine Dankadresse: Immerhin hatte die deutsche Regie-
rung den Bau der Kathedrale gr oßzügig finanziert und das
stellt. Damit ging der Wunsch der Berliner Gemeinde nach
Darmstadt, Kirche der Hl. Maria Magdalena (erbaut 1899)